Herdecke. Immer dabei in den Torjägerlisten des Fußball-Kreises: Laura Wolf bleibt trotz Interesse aus höheren Ligen der TSG Herdecke treu.

Jung, dynamisch und erfolgreich! So präsentiert sich die 22-jährige Fußballerin Laura Wolf von der TSG Herdecke schon seit Jahren. Zugegeben, das Niveau in der Kreisliga B Dortmund/Hagen ist recht überschaubar, aber mit ihrer guten Laufbereitschaft bietet sich die inzwischen auch aus der Landesliga umworbene Torjägerin oft an, bekommt von ihren Teamkameradinnen entsprechend häufig die Bälle. Und die athletisch wirkende Herdeckerin weiß dann auch, wie man mit dem Spielgerät richtig umgeht - meist sucht sie dabei auch den direkten Weg zum Tor. Wie schon seit Jahren erzielt sie in jeder Saison die Treffer wie am Fließband. Im gesamten Fußballkreis Hagen/Ennepe-Ruhr hat auch in der laufenden Saison niemand häufiger getroffen.

Das Team der TSG Herdecke hat auf Platz drei noch Aufstiegschancen.
Das Team der TSG Herdecke hat auf Platz drei noch Aufstiegschancen. © Axel Gaiser | Axel Gaiser

Aktuell sprechen auch die 26 Treffer in nur neun Einsätzen eine deutliche Sprache, was einem Schnitt von knapp drei Toren pro Spiel entspricht. Auch beim jüngsten 2:0-Erfolg der Herdeckerinnen im Schlagerspiel gegen den Tabellenzweiten BV Viktoria Kirchderne war Laura Wolf doppelte Torschützin. „Laura ist für uns Gold wert, sie holt sich die Bälle oft auch aus dem eigenen Strafraum und kann Spiele allein entscheiden“, weiß TSG-Trainer Andreas Wiegand zu berichten. „Ich bin dann mal weg“, sagt sie sich dann wohl, wenn sie vom gegnerischen Strafraum spontan in den eigenen rennt.

Von Westfalia Hagen in der Jugend zum Bleichstein

„Da ich beidfüßig stark bin, führe ich für die TSG auch sämtliche Eckbälle aus“, ergänzt die angriffslustige Fußballerin - und beweist damit, dass sie auf dem Platz quasi ständig unterwegs ist. Als Elfjährige schnürte sie bei den Sportfreunden Westfalia Hagen erstmals ihre Fußballschuhe, bevor sie mit einer Doppelberechtigung auch beim damaligen PSV/SSV Hagen mit den Jungs im Einsatz war. Später wechselte sie noch in der Jugend zum Bleichstein und blieb der TSG Herdecke - bis auf eine Unterbrechung in der Bezirksliga beim FC Silschede - treu.

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„Ich habe keine Wechselabsichten, fühle mich hier pudelwohl. Wir sind eine tolle Truppe, mit der es großen Spaß macht. Irgendwann möchte ich mit der TSG auch in die A-Liga aufsteigen“, verrät die locker und entspannt wirkende Torjägerin, die derzeit eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin absolviert und sich um beeinträchtigte Menschen kümmert. Glücklicherweise blieb Laura Wolf bis auf einen Mittelfußbruch im letzten Jahr vom Verletzungspech verschont. Ihr großer Wille und ihre besondere Lockerheit waren wohl mit ausschlaggebend dafür, dass sie diese Verletzung schon recht schnell wieder überwinden konnte. „Es war ein relativ kurzer Heilungsprozess und ich kam recht bald wieder auf die Beine“, sagt die gebürtige Hagenerin.

Dynamisch auf dem Weg zum Tor: Laura Wolf.
Dynamisch auf dem Weg zum Tor: Laura Wolf. © Axel Gaiser | Axel Gaiser
Die beiden TSG-Trainer Patrick Nahus und Andreas Wiegand (vorn) wissen, was sie an ihrer Torjägerin haben.
Die beiden TSG-Trainer Patrick Nahus und Andreas Wiegand (vorn) wissen, was sie an ihrer Torjägerin haben. © Axel Gaiser | Axel Gaiser

Anders sieht es aktuell bei der TSG Herdecke aus, bei der die Trainer Andreas Wiegand und Patrick Nahus auf sieben Frauen länger verzichten müssen. Sei es wegen Kreuzbandriss, Schlüsselbeinbruch, Handgelenkbruch oder Bänderriss. „Wir gehen momentan auf dem Zahnfleisch“, sagt Wiegand: „Aber bei uns geht alles über den Teamgeist und wir verfügen über einen guten Unterbau. Den derzeitigen dritten Tabellenplatz unterschreibe ich unter diesen Umständen gern.“

Schon in der Jugend, hier im Finale des Girls Cups der U17, trumpfte Laura Wolf (links) für die TSG Herdecke auf.
Schon in der Jugend, hier im Finale des Girls Cups der U17, trumpfte Laura Wolf (links) für die TSG Herdecke auf. © WP

Obwohl sich die Trefferquote von Laura Wolf inzwischen auch bei den Gegnern herumgesprochen hat und die Torjägerin dadurch eng gedeckt wird, kann sich die wendige und 1,71 m große Fußballerin immer wieder lösen - und erzielte exakt die Hälfte der insgesamt bisher 52 Saisontore der Herdeckerinnen. Der Rekord gelang dabei am zweiten Spieltag,. als sie zum 20:0 gegen die
SG Lütgendortmund II satte neun Treffer beitrug.

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Spitzenreiter Körne ist bei 8:1 noch Nummer zu groß für TSG Herdecke

Auch dank ihrer Tore mischen die Rot-Weißen fleißig und munter oben mit. Die 1:8-Klatsche gegen Spitzenreiter DJK TuS Körne am fünften Spieltag soll auch nur eine Eintagsfliege gewesen sein. „Das war in der Tat eine Nummer zu groß“, meint Trainer Wiegand im Nachhinein: „Ein Aufstieg ist aber bei uns kein Muss. Noch nicht. Aber wir sind ein gutes Team und können unsere Ziele zukünftig ja höher schrauben.“ Natürlich mit Laura Wolf, die auch auf dem Sportplatz keine Wutausbrüche kennt: „Ich versuche auch dort immer freundlich und fröhlich zu bleiben!“ Vielleicht liegt ja darin das Geheimnis des Erfolge. . . 

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„Ich habe keine Wechselabsichten, fühle mich hier pudelwohl. Wir sind eine tolle Truppe, mit der es großen Spaß macht. Irgendwann möchte ich mit der TSG auch in die A-Liga aufsteigen.“

Laura Wolf
Torjägerin der TSG Herdecke