Paris. Heidemarie Dresing brilliert in Paris und holt sich zweimal Bronze. Ihre Leistungen in der Dressur setzen neue Maßstäbe im paralympischen Sport.

Mit beeindruckenden sportlichen Leistungen und unerschütterlichen Charme hat Heidemarie Dresing bei den Paralympischen Spielen in Paris Geschichte geschrieben. Die 69-jährige Reiterin aus Hagen, unter ihren Teamkollegen bekannt als die „Mutter der Nation“, sicherte sich auf ihrem Oldenburger Dooloop zwei Bronzemedaillen - und bewies, dass Alter keine Grenze für sportliche Höchstleistungen setzt.

Zunächst die Enttäuschung

Der Wettkampf begann für Dresing am Dienstag, als sie in der Einzelwertung des Grade II antrat. Trotz einer starken Vorstellung landete sie auf Rang vier. Danach sagte Dresing in der Sportschau den bemerkenswerten Satz: „Pferde sind halt keine Computer, sondern auch Menschen.“ Am Freitag sicherte sie sich ihre erste Medaille: Gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen Anna-Lena Niehues und Regine Mispelkamp erreichte sie in der Teamwertung Bronze. „In der Teamprüfung waren wir vielleicht ein wenig zu ruhig“, analysierte sie später, „doch heute haben wir das richtige Maß gefunden und eine fehlerfreie Kür präsentiert.“

Die Krönung folgte am Samstag, als die älteste deutsche Paralympics-Sportlerin erneut im Einzel antrat. Diesmal überzeugte sie mit einer fehlerfreien Kür und sicherte sich die zweite Bronzemedaille der Spiele. „Ich habe gar nicht mehr an eine Medaille gedacht, nur noch an meine Prüfung und wollte einfach schön reiten“, resümierte Dresing.

Pferde als Therapie

Die gebürtige Hagenerin, die inzwischen in Wiedenbrück lebt, ist 2011 an Multipler Skelrose (MS) erkrankt. „Pferde sind Therapie für meinen Körper und meine Seele“, sagt sie. Ans Aufhören denkt sie, wie sie bei den Paralympics betonte, noch lange nicht.

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