Hagen. Der Hagener Basketball-Zweitligist hebt sein Budget zur neuen Saison erneut deutlich an. Doch wie viel davon kommt bei der Mannschaft an?
2,5 Millionen Euro. Noch nie ging Phoenix Hagen in der 2. Basketball-Bundesliga ProA mit solch einem hohen Budget an den Start. Die Zahl an sich wirkt beeindruckend, aber für Martin Schmidt, den Geschäftsführer von Phoenix Hagen, bedeutet sie mehr als nur reines Kapital. Die abermalige Steigerung des Budgets um rund 500.000 Euro ist für den Phoenix-Geschäftsführer ein Beleg dafür, dass die Vision und das Wachstum des Vereins intakt sind. „Diese Entwicklung macht Spaß, und sie wird ermöglicht durch die Fans sowie viele Partner, die uns unterstützen und die an uns glauben“, sagt Schmidt beim Redaktionsbesuch bei der WESTFALENPOST, ordnet aber ein: „Wie hoch das Budget am Ende tatsächlich ist, hängt an den Ticketverkäufen, die wiederum von der sportlichen Leistung abhängen und schwanken können. Doch für die Saison 2024/25 kalkulieren wir mit 2,5 Millionen Euro.“
Phoenix Hagen: 130 Partner im Sponsorennetzwerk
Ein entscheidender Faktor für die Etatsprünge sei das Vertrauen und die Unterstützung der Sponsoren. Phoenix Hagen kann mittlerweile auf ein Netzwerk von 130 Partnern zählen, darunter auch Thalia als Haupt- und Trikotpartner. „Thalia ist ein großartiger Haupt-Partner, der das Engagement immer wieder bestätigt und aktiv mitentwickelt“, lobt Schmidt. „Und es gibt viele weitere Partner, die ebenfalls bereit sind, das Engagement auszubauen. Wir haben inzwischen bewiesen, dass wir es mit unseren Zielen und Visionen ernst meinen. Unsere Partner haben das Gefühl, Teil eines großen Ganzen zu sein. Und das spricht sich herum.“
Mittelfristig - zur Saison 2025/26 - strebt Phoenix in der ProA einen Etat von circa 3 Millionen an. Deutlich mehr werde im Basketball-Unterhaus nicht möglich sein, sondern erst in der Basketball-Bundesliga (BBL), in die Phoenix im Idealfall nach der Saison 2025/26 aufsteigen will. Ein limitierender Faktor ist und bleibt die Ischelandhalle, die nur 3145 Zuschauer fassen kann, was Phoenix bei einem steigenden Zuschauerinteresse oft an die Kapazitätsgrenzen bringt. „Dass wir oft nicht komplett ausverkauft sind, liegt daran, dass wir ab einem gewissen Punkt keine Sitzplätze mehr anbieten können“, erläutert Schmidt. „Ich glaube, wenn wir 500 Sitzplätze mehr hätten, dann würden wir diese auch verkauft bekommen.“
Und wie viel vom Gesamtbudget fließt letztlich in den Mannschaftsetat? Ungefähr 50 Prozent - also in der Saison 2024/25 rund 1,25 Millionen Euro - sagt Martin Schmidt auf Anfrage. Diese Zahl könne variieren, da unerwartete Ereignisse wie Spielerabgänge und -nachverpflichtungen den Etat beeinflussen können. Neben den reinen Spielergehältern muss Phoenix viele andere Kosten stemmen: Der Verein bezahlt unter anderem Wohnungen und Autos für die Spieler. „Wir wollen ihnen ein attraktives Gesamtpaket bieten“, führt Martin Schmidt aus, „wozu auch die individuelle Betreuung durch unseren Physiotherapeuten Jonas Müller-Preuss und die Infrastruktur des KÖ40 Performance Center zählen.“ Überdies hat Phoenix mittlerweile sechs hauptamtliche Mitarbeiter im Office und arbeitet eng mit etwa 15 Dienstleistern zusammen. Die Strukturen des Vereins wachsen - auch außerhalb des Basketballteams.
Dass Phoenix Hagen nach schwierigen Jahren weiter floriert, ist für Trainer Chris Harris keine Selbstverständlichkeit. Dahinter stecke harte Arbeit und die Überwindung vielfältiger Herausforderungen. „Martin ist vor etwas mehr als zwei Jahren hierhin gekommen und wurde mit vielen Aufgaben und Problemen konfrontiert. Sobald eine Baustelle fertiggestellt war, ist woanders die nächste entstanden“, sagt Harris beim Redaktionsbesuch. Man könne es nicht genug würdigen, welch einen „Wahnsinns-Job Martin gemeinsam mit seinem Team in der Geschäftsstelle hier macht, obwohl sie mit so vielen unvorhersehbaren Dingen konfrontiert wurden“.
„Es gab auch schlaflose Nächte, in denen ich dachte: Wird es nicht alles zu viel?“
Phoenix-Marke wieder „greifbar“
In der Tat habe er insbesondere in seiner Anfangszeit, unmittelbar nach Corona, mit vielen Dingen zu kämpfen gehabt, räumt Schmidt ein: „Es waren zwei heftige Jahre. Es gab auch schlaflose Nächte, in denen ich dachte: Wird es nicht alles zu viel? Der Stress wird nicht weniger, aber du lernst, anders damit umzugehen und auch daran zu wachsen.“ Inzwischen sei die Marke Phoenix Hagen wieder greifbar und emotional. Mit Leben gefüllt. Und mit „Feuer“, würde man im Vereinsjargon sagen. Eine Errungenschaft, die sich Schmidt aber nicht alleine ans Revers heften will: „Mir geht es nicht primär darum, dass wir unseren Etat mit allen Mitteln aufblähen, sondern dass wir ein großes Team haben, bestehend aus Spielern, Trainern, Mitarbeitern, Fans, Sponsoren, Dienstleistern, Aufsichtsrat und Gesellschaftern, das bereit ist, jede Herausforderung anzunehmen.“
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