Hagen. Die Baumaßnahmen im Ischelandstadion zwingen Türkspor Dortmund zu einem weiteren Umzug. Die Stadt Hagen weist die Kritik des Vereins zurück.
In der Saison 2024/25 wird der Fußballklub Türkspor Dortmund 2000 zu Gast im Hagener Ischelandstadion sein, da dem Verein in seiner Heimatstadt keine für die Regionalliga geeignete Spielstätte zur Verfügung steht. Die Stadt Hagen muss den Gast jedoch vorübergehend wieder ausladen: Aufgrund der kürzlich begonnenen Arbeiten an der Tartanbahn im Stadion, die voraussichtlich bis in den September andauern werden, verzögert sich der Umzug von Türkspor in die Volmestadt.
Entrüstung bei Türkspor Dortmund
Beim Regionalliga-Aufsteiger herrscht darüber Verärgerung. Mit einer Mail vom Hagener Servicezentrum Sport (SZS) sei der Verein „vor vollendete Tatsachen“ gestellt worden, echauffierte sich Türkspor-Geschäftsführer Gökhan Aksoy. Und Vereinspräsident Ömür Turhan kommentierte gegenüber dem Reviersport: „Das kam total plötzlich. Es stand zwar immer mal im Raum, dass diese Bauarbeiten stattfinden sollen, weil das schon seit Jahren geplant gewesen sein soll. Erst hieß es, dass es nur sechs Wochen dauern soll. Daraus wurden dann zehn Wochen, und das nur für das Fundament. Uns wurde von einem Mitarbeiter erzählt, dass eine ähnliche Sanierung in Hohenlimburg sechs Monate gedauert hat. Daher gehen wir davon aus, dass in der Hinrunde nicht dort gespielt werden kann.“
Das Servicezentrum Sport entgegnet: Die Baumaßnahmen im Stadion seien von langer Hand geplant gewesen - und dies habe man dem Klub früh mitgeteilt. „Sowohl der Verein als auch der Fußballverband waren von Beginn an über die anstehende Maßnahme informiert und auch darüber, dass abhängig vom Bauzeitfenster das Stadion für einen gewissen Zeitraum nicht zur Verfügung steht. Daher wurde hier niemand vor vollendete Tatsachen gestellt.“
Sanierung schon länger geplant
Tatsächlich ist die Stadionsanierung schon im Herbst 2023 im Sport- und Freizeitausschuss auf den Weg gebracht worden. Weil „Planung und Vergabe immer einige Monate in Anspruch nehmen, lässt sich das Ganze nicht verschieben“, erläuterte das Servicezentrum Sport auf seiner Facebookseite. Auch auf Anfrage dieser Redaktion erklärte das SZS im Frühjahr dieses Jahres, dass ein Gastverein, der seine Spiele im Stadion austragen möchte, wegen der Baumaßnahmen womöglich das „Heimrecht für die eine oder andere Partie tauschen“ müsse. Eine Option, die für Türkspor Dortmund offensichtlich nicht infrage kommt, denn der Verein hat kurzfristig ein Ersatz-Heimstadion gefunden: die IMS-Arena in Velbert. Dort wird Aufsteiger Türkspor am 1. Spieltag auf den Ex-Bundesligisten Wuppertaler SV treffen (27. Juli) – ärgerlich für die Stadt Hagen, denn sie muss wegen der Sanierung auf einige attraktive Fußballspiele sowie Mieteinnahmen verzichten.
Derweil laufen die Bauarbeiten im Ischelandstadion. Wie das SZS mitteilte, beträgt das Investitionsvolumen für die Tartanbahn rund 410.000 Euro, die aus Mitteln der Sportpauschale finanziert werden. Parallel dazu wird das Flutlicht auf LED umgestellt und die Fassade an der Rückseite der Haupttribüne erneuert. Dazu werden die Glasbausteine entfernt und durch eine Mauer ersetzt. Im September, so das SZS, könne der Ball im Stadion wieder rollen.
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„Sowohl der Verein als auch der Fußballverband waren von Beginn an über die anstehende Maßnahme informiert.“