Ennepe-Ruhr. Ein erwartbarer Meister, starke Südkreis-Teams und jede Menge zappelnde Tornetze: Die Staffel 6 bot in dieser Spielzeit einiges.

Nach 240 Spielen mit insgesamt 1.062 Toren ist die Saison in der Fußball-Bezirksliga 6 am letzten Mai-Wochenende zu Ende gegangen. Es war mit 4,4 Toren pro Spiel im Durchschnitt die zweittorreichste Spielzeit der vergangenen 15 Jahre. Nur 2022 gab es mit 4,6 mehr Treffer zu bejubeln. Für das größte Torspektakel sorgte diesmal der VfB Schwelm, in dessen Spielen im Mittel 5,1 Treffer gefallen sind.

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Zwar war die Schwelmer Offensive um Torjäger Gianluca Muzzi die zweitbeste nach Meister VfR Sölde, doch Probleme in der Abwehr, die die siebtschlechteste der Liga war, sorgten dafür, dass für die Kreisstädter am Ende nur Platz fünf blieb. Der von Trainer Nermin Jonuzi anvisierte dritte Rang – es wäre die beste Platzierung des VfB seit der Vizemeisterschaft 2011 gewesen – blieb so unerreichbar. Damit mussten die Brunnen-Kicker in der Abschlusstabelle auch Aufsteiger TuS Ennepetal II den Vortritt lassen. Die junge Mannschaft, die am fünften Spieltag noch auf einem Abstiegsplatz gelegen hatte, kam danach in der neuen Liga an und arbeitete sich sehr zur Freude von Trainer Leon Enzmann kontinuierlich nach oben bis auf Platz vier.

Gevelsberg schon wieder oben mit dabei

Beste Südkreismannschaft war einmal mehr der FSV Gevelsberg. Bitter, dass es erneut nur für Platz zwei langte, weil der VfR Sölde, „Gast“ aus dem Kreis Dortmund, die erwartete und befürchtete Dominanz an den Tag gelegt und die Tabelle vom ersten bis zum letzten Spieltag angeführt hat. Da ist der Titel „beste Auswärtsmannschaft“ nur ein schwacher Trost für die Bachtaler. Sie werden ab August einen neuen Anlauf auf die Landesliga nehmen – allerdings ohne ihre Youngster wie Leon Salvatore oder Atakan Kilic, die den Verein verlassen werden. Jannik Püls hatte sich bereits in der Winterpause zum TuS Ennepetal II verabschiedet.

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„Ich bin glücklich mit dem Saisonverlauf“, bekannte BW Voerdes Trainer Emrah Özüsaglamnach dem letzten Spiel. Mit 51 erreichten die Höhendörfler die beste Punktausbeute seit dem Aufstieg 2017. Die bisherige Marke stand bei 43, erzielt in der Aufstiegssaison und der vergangenen Spielzeit. Platz sechs bedeutet die zweitbeste Platzierung für die Voerder.

SCO-Reserve verbessert sich massiv

Auch Markus Möller, Chefübungsleiter des SC Obersprockhövel II, zeigte sich mit dem Abschneiden seiner Mannschaft als Tabellensiebter zufrieden, auch wenn sie in der Rückrunde etwas schwächelte. Dem dritten Platz zur Saisonhalbzeit, steht „nur“ Platz zehn in der zweiten Serie gegenüber. Am Ende bedeutet Platz sieben mit 49 Punkten eine Steigerung gegenüber der Vorsaison um vier Plätze und 17 Punkte. „Ich bin mit der Saison sehr zufrieden“, sagt Möller, dem es gelungen ist, zahlreiche Nachwuchskräfte zu integrieren.

Zahlen zur Saison

Die besten Torjäger der Bezirksliga-Staffel 6: Samy Smajlovic (Schwerte) 36, Gianluca Muzzi (Schwelm) 34, Alexander Valdix (SCO II) 31, Patrick Johann (Sölde) 23, Nico Hryn (Voerde) 21, Marc Kiewitt (Voerde).

Den besten Angriff stellt der VfR Sölde mit 101 Toren, auf Platz zwei folgt Schwelm mit 89 Toren. Die wenigsten Tore erzielte der Absteiger FC Herdecke-Ende mit gerade einmal 30 Toren.

Sölde erzielte nicht nur die meisten Tore, der Meister kassierte auch mit nur 30 Toren die wenigsten Gegentore. Auf den Plätzen folgen der FSV Gevelsberg (44) und der TuS Ennepetal II (48). Die meisten Gegentore kassierte Absteiger SC Hennen mit 108 Gegentoren.

Den höchsten Sieg der Saison fuhr der FSV mit einem 9:0-Sieg über den SC Lüdenscheid ein. Das torreichste Spiel war der 7:5-Sieg des SCL beim FC Wetter.

Dass ihm ein Tor „geklaut“ worden ist, braucht Gianluca Muzzi, den Schwelmer Goalgetter, nicht zu wurmen. In der Partie bei der U23 des TuS Ennepetal hatte der Unparteiische Joel Neda als Schützen eines von Muzzi erzielten Treffers in Spielbericht eingetragen. Am Ende fehlten ihm aber zwei Treffer zum Gewinn der Torjägerkanone, die sich Samy Smajlovic vom VfL Schwerte mit einem lupenreinen Hattrick im letzten Saisonspiel beim Absteiger SC Hennen mit 36 Toren angelte. Muzzi war mit einer knappen Ein-Tore-Führung in den finalen Spieltag gegangen, traf aber bei der 2:3-Niederlage in Obersprockhövel nicht. Alexander Valdix, Kapitän des SCO II, der mit 31 Toren Platz drei belegt, fehlte zum Saisonabschluss und konnte deshalb nicht mehr ins Geschehen eingreifen.

FSV gewinnt die Derbywertung

Als Sieger der Südkreis-Derbywertung darf sich der FSV Gevelsberg feiern lassen. Die Mannschaft, die Marius Pownug zur Rückrunde von Lars Möske übernommen hat, setzte sich mit 14 Punkten knapp gegen Obersprockhövels U23 (13) durch. Auf den Plätzen VfB Schwelm (10), BW Voerde (8) und TuS Ennepetal II (7).

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Die von unserer Zeitung zu Saisonbeginn gestellte Prognose über das Abschneiden der einzelnen Mannschaften ist überwiegend eingetroffen. „Ausreißer“ waren der TuS Ennepetal II als Vierter, den wir auf Rang neun bis zwölf getippt hatten, der FC Wetter, der auf Platz elf angekommen ist, dem wir aber Rang fünf bis acht zugetraut hatten, und RW Lüdenscheid. Der Landesligaabsteiger, von uns zu den Top 4 gezählt, stürzte komplett ab und marschiert Tabellen-14. durch in die Kreisliga.