Ennepetal. Ennepetal II und Schwelm teilen sich im Bremenstadion die Punkte. Eine Entscheidung des Unparteiischen ist dabei umstritten.

Das Bezirksliga-Derby zwischen dem TuS Ennepetal II und dem VfB Schwelm hat gehalten, was es versprochen hatte. Hohe Motivation, eine Vielzahl von Torchancen, viel Einsatz und rassige Zweikämpfe – und alles auf einer weitgehend fairen Basis – erfreuten bei Top-Frühlingswetter die Zuschauer. Und auch die Trainer waren nach dem 2:2 (1:1)-Remis nach 94 Minuten zufrieden.

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Gute Stimmung herrschte schon vor dem Anpfiff, als sich die beiden Ex-Gevelsberger Mannschaftskameraden Jannik Püls (jetzt TuS) und Fabian Külpmann (jetzt VfB) über den Weg liefen. „Ich habe die Verletzung nur vorgetäuscht, damit ich nicht gegen Dich spielen muss“, sagte der in Zivil erschienene Püls. Külpmann konterte: „Das kann ich gut verstehen.“

Trainer mit Remis zufrieden

Das deutete schon vor dem Spiel auf einen gewissen Spaßfaktor hin. Und TuS-Coach Leon Enzmann stelle hinterher auch fest: „Das hat Spaß gemacht“. Sein Schwelmer Gegenpart Nermin Jonuzi fügte hinzu: „Ja, Derbys sind die schönsten Spiele, die man hat.“ Auch, dass es am Ende keinen Sieger gab, störte die beiden Übungsleiter nicht. „Zwar war das Chancenplus bei uns, aber beide Teams haben gut gespielt“, resümierte Enzmann.

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Und da hatte er recht. Stach bei den Gästen ihre Effektivität hervor, so war es bei den Ennepetalern die Zahl der Chancen. Schwelm münzte drei Top-Gelegenheiten in zwei Treffer um, Ennepetal verbuchte sechs für sich. Ein entscheidender Faktor war Schwelms junger Keeper Ilya Fjodorovs. Auch wenn er ein paar wenige Szenen heraufbeschwor, bei denen seinem Trainer Angst und Bange wurde, so rettete er am Ende doch mit ganz starken Reflexen das Remis - mit dem Höhepunkt In der Schlussphase, als Joe Hellmann im Eins-gegen-Eins an seinem rechten Fuß scheiterte.

Dass beide Teams offensiv ausgerichtet in die Partie geschickt worden waren, zeigte sich gleich in den ersten Minuten, in denen eine Strafraumszene die nächste ablöste. So musste Shpetim Leci gleich beim ersten TuS-Angriff in höchster Not zur Ecke klären. Insgesamt standen die Defensivreihen aber solide, profitierten aber auch von falschen Entscheidungen der Angreifer. So schoss Hellmann nach zehn Minuten aus spitzem Winkel aufs Tor, obwohl zwei seiner Mitspieler mittig im Strafraum ungedeckt waren. Auch Benjamin Calin zog von der Strafraumgrenze unsauber ab. Der Ball flog weit am Ziel vorbei. Dann wieder Hellmann, der ein Solo schwach beendete.

TuS Ennepetal II – VfB Schwelm 2:2 (1:1)

TuS Ennepetal: Schneider – Riedel, Herter, Hellmann (86. Kayak), Hornschuh (66. Schweflinghaus), Calin (70. Starker), Yedek, Janitzky, Böhlke, Lars Späth, Konnerth.

VfB Schwelm: Fjodorovs – Jöns, Shpetim Leci, Neda, Fabian Külpmann, Davide Kresse, Hong-Gonzalez, Fabio Kresse (85. Ismaili), Chukwudi, Hein (74. Pavlidis), Muzzi (73. Useini).

Die Tore: 1:0 Späth (37.), 1:1 Muzzi (41.), 2:1 Hellmann (49., Elfmeter), 2:2 Fabio Kresse (68.).

Besser machte es Lars Späth, der einen Fehler von Fjodorovs nach einem Eckstoß zum 1:0 nutzte (37.). Er hatte versucht, den Ball zu fangen, hätte aber besser gefaustet. Die Freude bei den Platzherren währte aber nur kurz, denn nach einem Pass des erneut starken Fabio Kresse zog Gianluca Muzzi auf und davon und setzte sich gegen TuS-Keeper Florian Schneider durch (41.).

Strittige Schiedsrichterentscheidung

Ennepetals Sportvorstand Thomas Riedel hatte den VfB-Torjäger zuvor klar im Abseits gesehen („das waren fünf Meter“), der junge Referee, der wie üblich in der Liga ohne Assistenten auskommen musste, jedoch nicht. „Das war doch ein Witz“, schimpfte Riedel in der Halbzeitpause, zeigte sich mit der Leistung seines Team aber sehr zufrieden. Kurz zuvor hatte sich Fjodorovs ein Foul ganz knapp außerhalb des Strafraums geleistet und dafür Gelb gesehen. Den fälligen Freistoß beförderte Joel Neda mit Mühe aus der Gefahrenzone.

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Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag: Shpetim Leci hatte Marius Hornschuh im Strafraum gefoult, den fälligen Elfer versenkte Hellmann mittig im Tor (49.). Auf der anderen Seite vergab Stephensunny Chukwudi knapp. Beide Trainer wollten die Sieg, versuchten ihre Offensiven mir frischen Kräften zu stärken. Erfolg hatte damit der Gast. Einen Konter Mitte der zweiten Halbzeit spielten die Schwelmer sauber aus. Der eingewechselte Drilon Useini bediente Fabio Kresse mustergültig. Der vollstreckte zum erneuten Ausgleich von links ins lange Eck (68.).

Am Ende ein Ergebnis, mit dem die Schwelmer besser leben können, als die Ennepetaler. VfB-Coach Jonuzi jedenfalls gab sich erleichtert. „Hauptsache keine Niederlage“, freute er sich über das vierte nicht verlorene Spiel in Folge. Die U23 des TuS hat bewiesen, dass sie gegenüber dem Hinspiel deutlich gereift ist.