Breckerfeld/Gevelsberg. Die SpVg. SW Breckerfeld II kann dem Titelrennen noch eine entscheidende Wende geben. Dafür bieten die Aspiranten besondere Motivation.
Als klar wurde, dass die SpVg. SW Breckerfeld II in die Staffel A2 der Fußball-Kreisliga kommt, zählten nicht wenige den Aufsteiger zu den sicheren Kandidaten für einen Abstieg. Einen Spieltag vor Saisonende aber stehen die Breckerfelder auf dem achten Tabellenplatz und werden die Saison 23/24 als bester Aufsteiger beenden. Ein großer Erfolg für das Team, dem am letzten Spieltag gleich drei Vereine besonders die Daumen drücken dürften – inklusive besonderer Motivationshilfen. Die Breckerfelder treffen nämlich im Saisonfinale auf den Tabellenführer TSG Sprockhövel II und könnten dem dramatischen Titelrennen in der A-Liga nun noch einmal eine neue Wendung geben.
An den letzten Spieltagen ist es Usus im Amateursport, dass die Vereine, die zu diesem Zeitpunkt noch Ziele verfolgen, Teams wie nun Breckerfeld II etwas bieten, damit diese sich noch einmal besonders hereinhängen. „Ich bin da kein großer Freund von“, sagt SW-Trainer Marco Gebert. Am vergangenen Wochenende machte unter anderem das Gerücht die Runde auf den Sportplätzen, dass der SV Ararat Gevelsberg den Breckerfeldern bis zu 2000 Euro als besondere Motivation in Aussicht gestellt haben soll, wenn dieser mindestens einen Punkt gegen die TSG Sprockhövel II holt. „Davon habe ich auch gehört, aber mit mir hat niemand gesprochen“, sagt Gebert.
Fichte Hagen wartet im Entscheidungsspiel
Auch Vanessa Aufermann hat von dem Gerücht rund um ihren Verein gehört. „Diese Summe ist natürlich Unsinn. Aber natürlich wollen wir Breckerfeld eine besondere Motivation bieten“, sagt die Vorsitzende des SV Ararat, ohne das Angebot zu konkretisieren. Das Interesse des kurdischen Vereins ist dabei natürlich eindeutig, sollte Breckerfeld II nämlich tatsächlich in Sprockhövel punkten, würden Ararat bei einem eigenen Sieg im Hundeicken-Derby gegen Vogelsang an der TSG-Reserve vorbeiziehen.
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Mit Sicherheit Meister wären sie dann aber noch nicht, denn da haben auch RW Rüggeberg und die SpVg. Linderhausen ein Wörtchen mitzusprechen. Sollten die punktgleichen Konkurrenten ihre Spiele am Pfingstmontag nämlich ebenfalls gewinnen, würden gleich drei Mannschaften punktgleich auf dem ersten Tabellenplatz stehen – was ein Entscheidungsturnier in der kommenden Woche zur Folge hätte. Der Sieger dieses Turniers würde am Samstag, dem 25. Mai, gegen den Meister der Parallelstaffel um den direkten Aufstieg spielen. Der TSV Fichte Hagen wartet dann, denn die Hagener setzten sich am vergangenen Wochenende die Krone in der Staffel A1 auf.
Kreis entscheidet über mögliches Entscheidungsturnier
Am Mittwochabend setzt sich der Kreisvorstand zusammen, um die möglichen Szenarien im Falle der Punktgleichheit mehrerer Teams zu diskutieren und einen Modus für etwaige Entscheidungsspiele festzulegen. Klar ist, dass es bei drei punktgleichen Mannschaften drei Spiele an drei Tagen über 90 Minuten geben muss, die zudem auf neutralem Platz ausgetragen werden. „Das wäre der Worst-Case“, sagt Staffelleiter Dietmar Achtert.
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Und trotzdem hoffen die Teams von Ararat, RW Rüggeberg und der SpVg. Linderhausen auf ein solches Szenario, auch wenn dieses für Linderhausens Trainer Marc Dülm an Wettbewerbsverzerrung grenzen würde. „Da würden wir vermutlich so kurzfristig nie mit unserer besten Mannschaft antreten können“, sagt Dülm. Auch er hat am vergangenen Wochenende aus verschiedenen Quellen von den Motivationsangeboten der Konkurrenz an Breckerfeld II gehört, sein Klub aber wird sich dem nicht anschließen.
Reibert soll noch Torschützenkönig werden
Bei RW Rüggeberg gibt es einige Verbindungen zum Ortsnachbarn Breckerfeld, unter anderem ist Patrick Borg im Winter vom Höhendorf in die Hansestadt gewechselt. „Da werden wir uns mal unterhalten“, sagte RWR-Trainer Daniel Frölich nach dem klaren 8:0-Sieg seines Teams am vergangenen Wochenende.
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Breckerfelds Trainer Marco Gebert verspricht, dass er sein bestes Team in Sprockhövel aufbieten möchte und nennt dafür gleich mehrere Gründe. Zum einen ist es für Gebert das letzte Spiel als Trainer der Breckerfelder Reserve, er wird im Sommer in den Vorstand der Spielvereinigung wechseln. Zum anderen möchte er mit seinem Team einen runden Abschluss für eine starke Saison als Aufsteiger haben und Torjäger Marco Reibert zudem den Weg zur Torjägerkrone bereiten. Aktuell liegt Reibert einen Treffer hinter Ararats Atik Oktay. Im Hinspiel gegen Sprockhövel war Reibert leer ausgegangen, sein Team holte trotzdem einen Punkt. „Wir werden alles reinlegen, aber wenn wir ehrlich sind, gewinnt Sprockhövel neun von zehn Spielen gegen uns“, sagt Gebert.