Schwelm. Die Partie gegen Vatanspor war ein müder Sommerkick, aber trotzdem ein besonderes Spiel. Ein Trio wurde hinterher verabschiedet.

Es war für das müde Kreisliga-A-Spiel bezeichnend, als Tobias Voshage von der SpVg. Linderhausen mitten in der ersten Hälfte das Lattenkreuz traf – und es von außen so wirkte, als würde es eigentlich kaum jemanden interessieren. Keiner regte sich bei Gegner SG Vatanspor Gevelsberg über die zugelassene Chance auf, keiner von Linderhausen ärgerte sich lautstark über das verpasste Tor und auch die Zuschauer raunten nicht. Der 3:1 (1:1)-Sieg der SpVg. Linderhausen gegen Vatanspor verkam zu einem müden Sommerkick, der dennoch besonders war, weil die Linderhausener mit Spencer Awaga, Yannick Bartsch und Tim Gustmann gleich drei Spieler verabschiedet hatten.

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Entsprechend war auch Urgestein Awaga emotional berührt, nachdem er sein letztes Heimspiel für seinen Verein absolviert hatte. „Das war natürlich was ganz besonderes. Dazu kommt, dass ich eingewechselt wurde, noch eine Vorlage gebe und dadurch das Spiel zu machen kann. Es war ein schönes Gefühl“, sagt er Angreifer, der aus Zeitgründen seine Laufbahn beendet. Im letzten Heimspiel war er Teil davon, dass Linderhausen ein schwaches Spiel noch gewonnen hat.

Vatanspor geht überraschend in Führung

Vatanspor machte im ersten Durchgang das Spiel. Wobei das in den meisten Fällen bedeutete, dass sie sich den Ball durch die eigenen Reihen hin- und herschoben. Große Torgefahr versprühten sie nicht. So kam das 1:0 von Vatanspor kurz vor der Pause trotz mehr Ballbesitz auch unerwartet. Einen langen Ball erlief sich vorne Sefa Tümöz, der im direkten Duell mit dem Linderhausener Keeper Noah Tschierse die Nerven behielt und zum überraschenden Führungstreffer der Gevelsberger verwandelte (41.).

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Doch die Linderhausener hatten noch knapp vor dem Halbzeitpfiff die passende Antwort parat. Einen Steckpass in den Strafraum nahm Maximilian Burbulla mit, der den Ball im Zweikampf mit den Verteidigern mit einer Grätsche auf die andere Seite rüberlegte. Dylan Defontaine musste den Ball dann nur noch in das freie Tor einschieben (45.). Es waren die beiden Höhepunkt einer ereignisarmen ersten Hälfte.

Awaga wird zum entscheidenden Faktor

Nach dem Wiederanpfiff änderte sich das Spielgeschehen kaum. „Nach dem Highlight letzte Woche, wonach die Meisterschaft ja mehr oder weniger weg war, den geschenkten Punkten für Sprockhövel und dem 8:0 von Rüggeberg und den hohen Temperaturen war es nicht so einfach, den Fokus 100 Prozent hochzuhalten. Das ist dann vielleicht der Situation geschuldet“, suchte Linderhausens Trainer Marc Dülm für den mauen Auftritt eine Erklärung.

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Trotzdem setzten sie sich am Ende durch, auch weil der scheidende Spencer Awaga nach seiner Einwechslung hervorstach. Im Konter zum 2:1 war er mehrfach entscheidend beteiligt. Erst trieb er den Ball nach einem gewonnenen Zweikampf von der Mittellinie nach vorne, spielte dann einen Doppelpass kurz vor dem Strafraum und legte schließlich auf Tobias Voshage ab, der den Ball verwandelte (83.). Dem ging eine Verletzung von Vatanspors Samet Kus voraus, der auf seinen Arm fiel, länger behandelt wurde und darauf nicht weiterspielen konnte.

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Kurz vor Schluss kam Linderhausen dann noch zu ihrem dritten Treffer und machte damit den Deckel auf den Sieg gegen Vatanspor. Nach einem Foulspiel bekam das Spitzenteam von der Rennbahn einen Elfmeter zugesprochen, den Luca Schreiber vom Punkt aus verwandelte (88.). Mit zwei späten Treffern sicherten sich die Linderhausener also noch den Sieg.

Dülm schielt noch auf zwei Vereinsrekorde

Mit den Ergebnissen von diesem Spieltag hat sich an der Ausgangslage im Kreisliga-Titelrennen nichts verändert. Sprockhövel liegt mit den geschenkten drei Punkten gegen den SuS Volmarstein weiter vorne, dahinter sind Ararat, Rüggeberg und Linderhausen mit einem Zähler Rückstand. Doch das interessiert Trainer Marc Dülm, dessen Team jetzt 63 Punkte hat, nur wenig. „Wir haben den Vereinsrekord eingestellt, den wir letztes Jahr aufgestellt hatten. Wir haben bis jetzt nur 39 Gegentore, das ist auch Vereinsrekord. Jetzt wollen wir schauen, dass wir am letzten Spieltag noch mindestens einen Punkt drauf legen, damit wir nächstes Jahr wieder einen Rekord zum Brechen haben“, schaut er auf den letzten Spieltag, wo sein Team immer noch Chancen auf die Meisterschaft hat.