Ennepetal. Eigentlich sollte der Zugang Ennepetals Offensive ankurbeln. Doch Verletzungen werfen ihn immer wieder zurück. Verbleib ist unklar.

Er kann die Offensive des TuS Ennepetal ordentlich ankurbeln. So zumindest war es der Plan im vergangenen Sommer, als Eric Yahkemins Bremenstadion wechselte. Doch dann warfen ihn eine ganze Zeit lang muskuläre Probleme in den hinteren Oberschenkeln zurück. In den vergangenen Wochen hat sich der Stürmer wieder langsam herangetastet, ist aber längst noch nicht wieder auf seinem alten Niveau. In der Fußball-Oberliga empfängt er am Sonntag (15:30 Uhr) mit dem TuS den Tabellenführer ASC Dortmund 09.

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Yahkem kam in Ennepetal bisher eher als Außenstürmer zum Einsatz, rückte aber durch seine variable Spielweise während der Partien immer wieder ins Zentrum. Bislang hat er nur 15 Partien absolviert, davon nur das Hinspiel gegen den TuS Bövinghausen (2:4-Niederlage) über die komplette Distanz. Dabei gelangen ihm seine beiden bisher erzielten Tore. Seine bisher zwei Vorlagen steuerte er für den TuS im Rückspiel gegen Bövinghausen (2:1-Sieg) und im März gegen Türkspor Dortmund (2:2-Remis) bei. „Wenn Eric fit ist, sieht man, welche Qualitäten er hat. Ich denke, dass er uns sicherlich weitergeholfen hätte, wenn er mehr Spiele gemacht hätte“, sagt TuS-Trainer Sebastian Westerhoff.

Yahkem ist längst noch nicht wieder bei 100 Prozent

Doch sein Spieler ist immer noch nicht bei 100 Prozent, weshalb er zuletzt entweder ausgewechselt oder auch nur eingewechselt wurde. Das macht sein Coach aus Vorsicht, um nicht erneut auf ihn verzichten zu müssen. Yahkem selbst sagt dazu: „Als ich zuletzt gegen Vreden frühzeitig runter genommen wurde, hat mich das persönlich geärgert. Aber der Trainer sieht: Die Kraft ist nicht da. Ich bin voll unzufrieden in Bezug auf meine Person, weil ich weiß, was ich bewegen kann. Ich hatte in den letzten Wochen auch schlaflose Nächte.“

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Mit über 30 Jahren nimmt er seinen Körper noch einmal ganz anders wahr: „Durch Verletzungen brauche ich länger, um zu regenerieren. Das ärgert mich, weil ich dem Team nicht helfen kann“, so der 32-Jährige. Er hatte früher nie muskuläre Probleme, sagt er. Auch zu Saisonbeginn nicht. „Anfangs stand ich voll im Saft und konnte der Mannschaft mit meiner Leistung helfen. Aktuell spiele ich zwar wieder. Aber für mich selber sehe ich, dass ich vielleicht erst wieder bei 60 Prozent bin. Ich versuche alles, was geht“, erzählt der Spieler.

Persönliche Ziele außer Sichtweite

Vor der Saison hatte er sich selbst ein Ziel gesteckt: „Zehn Tore schießen und acht vorbereiten.“ Das sei zwar rechnerisch noch möglich, aber für Yahkem selbst nicht mehr zu schaffen. Ihm sei nun egal, wer die Tore macht, Hauptsache sie fallen für den TuS. „Selbst, wenn der Torwart das entscheidende 1:0 machen würde. Wichtig ist es nun, hinten zu null zu spielen. Wir kassieren aktuell zu viele Gegentore. Vorne haben wir eine brutale Qualität, die wir gerade nur nicht zeigen“, weiß der Stürmer, der am liebsten als Rechtsaußen aufläuft.

Tabellenführer ASC Dortmund zuletzt nicht konstant

In den vergangen Wochen hatte der Oberliga-Spitzenreiter ASC Dortmund schwierige Gegner und kassierte gegen die Sportfreunde Leute und die Spielvereinigung Erkenschwick zwei der insgesamt sechs Niederlagen. Gegen Preußen Münster II gab‘s ein Unentschieden. Ennepetals Trainer weiß, dass der ASC einen guten Fußball spielt: „Hinten heraus finden sie immer gute Lösungen und im Positionsspiel oft Zwischenräume, die sie nutzen.“

Nicht allein durch Ex-Profi und Spielertrainer Marco Stiepermann ist die Schaltzentrale des ASC qualitativ besetzt. Westerhoff nennt zudem Maximilian Podehl und Lars Warschewski als Spieler, durch die es immer aus der zweiten Reihe gefährlich werden kann. Im Hinspiel unterlag der TuS knapp mit 0:1.

Sein Verbleib in Ennepetal ist noch nicht sicher. Aktuell befindet er sich im Austausch mit Trainer und Vorstand. „Da sich bei mir beruflich etwas verändert hat, bin ich zeitlich sehr eingespannt. Auch durch meine Familie bin ich eingebunden. Das muss alles zusammen passen. Sonst tue ich mir selber und dem Verein keinen Gefallen“, sagt Yahkem offen. Gegen den ASC Dortmund steht er im Kader. Er und sein Trainer sind gespannt, auf welchem Level er sich bewegen kann. Zuletzt gegen Vreden zeigte sich der TuS trotz der 0:1-Niederlage defensiv wieder stabiler. „Wenn wir daran anknüpfen können, muss uns der ASC auch erst mal schlagen“, gibt sich Westerhoff selbstbewusst.