Schwelm. Das erste Drittel ist rum in der Fußball-Bezirksliga 6 und die fünf Südkreis-Teams sind voll im Soll, oder? Wir haben eine erste Bilanz gezogen.
Das erste Drittel der Saison in der Fußball-Bezirksliga 6 ist gespielt. Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen und zu betrachten, wie sich die erstmals fünf Teams aus dem erweiterten EN-Südkreis geschlagen haben.
Der Blick auf die Tabelle nach dem elften Spieltag ist beeindruckend. Hinter dem als klarer Favorit in die Spielzeit gegangenen VfR Sölde belegen die heimischen Vereine in nur durch den Sechsten FC Wetter unterbrochener Reihe die Plätze zwei bis sieben. Alles im grünen Bereich also? Das sollte man meinen, denn die Saisonziele scheinen für alle fünf Teams erreichbar zu sein.
Zwei Spiele wurmen Gevelsbergs Lars Möske
Lars Möske, Trainer des Tabellenzweiten FSV Gevelsberg, jedenfalls ist „sehr zufrieden, mit dem, was die Jungs bis jetzt geleistet haben“. Gewurmt haben ihn aber die Niederlage gegen SC Lüdenscheid und das torlose (und trostlose) Remis gegen Herdecke-Ende. „Aber auch sowas passiert halt“, weiß der erfahrene Coach, der die nächsten beiden Spiele – gegen Sölde und Schwelm – als richtungsweisend erwartet. Der momentane zweite Platz liegt im Zielbereich, den Vorsitzender Christian Bauermeister vor Saisonstart mit den ersten drei Plätzen abgesteckt hatte.
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Markus Möller, Coach der Reserve des SC Obersprockhövel, freut sch natürlich über die aktuelle Platzierung: „Wir sind Tabellendritter - also bin ich bis jetzt zufrieden. Ein paar Punkte haben wir zwar liegen lassen, aber wir sind voll im Soll.“ Falsch: Der Plan ist bislang übererfüllt, denn ursprünglich hatten die Obersprockhöveler einen Platz im Mittelfeld anvisiert. Ein Grund für das bisher gute Abschneiden ist die Auswärtsstärke. Mit 16 Punkten und als einziges Team auf fremdem Platz unbesiegt führt die Möller-Truppe die Auswärtstabelle vor Gevelsberg und Sölde an.
Özüsaglam fehlt bei Voerde eine Null
Auch Blau-Weiß Voerdes Trainer Emrah Özüsaglam, der sich für diese Saison vorgenommen hat, den fünften Platz der letzten Spielzeiten zu übertreffen, ist mit dem bisherigen fünften Platz – punktgleich mit dem davor rangierenden VfB Schwelm – zufrieden. Die Heimniederlagen gegen Schwerte und Obersprockhövel haben ihn aber schon geärgert. „Wir müssen als Priorität an der Null hinten arbeiten“, nennt er die wichtigste Baustelle für die weitere Saison.
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Bei den Kreisstädtern vom VfB Schwelm stand die Wandlung von der „grauen Maus“ zu einem der Spitzenteams der Liga auf der Agenda des neuen Trainers Nermin Jonuzi. Und das ist dem zurzeit Vierten der Tabelle durchaus gelungen: Spektakuläre Spiele mit einer regelrechten Torflut sind an der Tagesordnung. Anvisiert wurde vom VfB der fünfte Tabellenplatz – das Soll ist nach dem ersten Drittel mehr als erreicht. Die Schwelmer spielen wie erhofft Fußball mit Leidenschaft. „Auch hier sind wir absolut im Soll. Jeder, der die letzten Spiele gesehen hat, wird dies bestätigen können“, sagt Uwe Jöns vom Vorstand und betont: „Cheftrainer Nermin Jonuzi und alle Spieler lassen Spiel für Spiel ihr Herz auf dem Platz, um die Spiele zu gewinnen.“
Schwierige Phase für Ennepetal II sehr wichtig
Auch Aufsteiger TuS Ennepetal II hat sich in der neuen Liga etabliert. „Die erwartete Schwächephase haben wir gut überstanden. Das war für diese junge Mannschaft eine sehr wertvolle Erfahrung, weil sie so eine Phase bisher überhaupt nicht gekannt hat. Mittlerweile haben wir das nötige Selbstbewusstsein, um weiterhin eine gute Rolle zu spielen und uns in der oberen Tabellenhälfte festzusetzen“, ist Teammanager Marc Schulte überzeugt.
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Der hohe Favorit VfR Sölde, der nur ein einmaliges Gastspiel in der Hagen/Iserlohn/Schwerter Bezirksligagruppe geben will, ist seinen Ansprüchen gerecht geworden. Dass die Truppe aus dem Dortmunder Osten aber nicht unschlagbar ist, hat der FC Wetter bewiesen, der den Söldern die bisher einzige Niederlage beigebracht hat. Vom heimischen Quintett haben bisher nur TuS Ennepetal II und VfB Schwelm gegen den Ligaprimus gespielt – und klar verloren. Schon bald, an den Spieltagen 12, 13 und 14 werden Gevelsberg, Voerde und SCO II auf den Favoriten treffen.
Sölde hat mit einem Schnitt von fast vier Treffern pro Spiel die erfolgreichste Offensive der Liga, die sich insgesamt torhungrig zeigt. 4,3 Treffer sind bisher pro Spiel gefallen – in der vergangenen Spielzeit waren es „nur“ 4,0. Der VfB Schwelm, bei dem es fast immer torreich zugeht, und zwar auf beiden Seiten, kommt auf 3,4 Tore pro Spiel, BW Voerde als offensiv drittbeste Mannschaft auf 3,0.
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Defensiv liegen die Teams auf den ersten drei Tabellenplätzen vorn. Sölde hat erst sechs, Gevelsberg elf und SCO II 15 Gegentore (wie auch die TuS-Reserve) zugelassen. Dagegen haben die Schwelmer bereits 25 Gegentore kassiert – eines mehr als der Tabellenelfte VfL Schwerte.
Muzzi trifft am besten
Nicht nur in der Tabelle, auch in der Torjägerliste belegen Südkreis-Teams vordere Plätze. Fünf Spieler sind es, die sich nach den ersten elf Spielen unter den ersten Zehn tummeln. Ganz vorn der Schwelmer Stoßstürmer Gianluca Muzzi mit zwölf Toren. Ihm auf den Fersen Patrick Johann vom VfR Sölde mit einer „Bude“ weniger und Marc Kiewitt (BW Voerde) mit zehn Treffern. Mit Stephensunny Chukwudi belegt ein weiterer Schwelmer das Südkreis-Trio den fünften Rang mit acht Toren. In Lauerstellung auf Platz zehn liegen mit sieben Toren Nick Johannes und Alexander Valdix (SCO II).