Gevelsberg. Der FSV Gevelsberg braucht einen neuen Trainer – und das bereits in der Winterpause: Lars Möske legt sein Amt beim Bezirksliga-Zweiten nieder.

Noch nie in der nun 20-jährigen Geschichte des FSV Gevelsberg gab es einen erfolgreicheren Trainer der ersten Mannschaft als Lars Möske. Mit dem vom FC Gevelsberg-Vogelsang und zuvor BW Voerde gekommenen Übungsleiter verpasste der FSV in der vergangenen Saison nur denkbar knapp den direkten Aufstieg in die Landesliga, kurz darauf war auch in der ersten Runde der Relegation Schluss. In dieser Saison läuft es unter Möske wieder gut, die Gevelsberger rangieren nach neun Spieltagen auf dem zweiten Platz der Bezirksliga – werden diese Spielzeit aber nicht mit ihrem Trainer an der Seitenlinie beenden. Möske wird zum Jahresausklang bei BW Haspe am 3. Dezember zum letzten Mal auf der Bank sitzen.

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Das Bedauern über diese Entscheidung ist beiden beteiligten Parteien im Gespräch mit dieser Zeitung anzumerken. „Als Lars der Mannschaft am vergangenen Freitag gesagt hat, dass er im Winter aufhören möchte, hatten nicht wenige Tränen in den Augen“, sagt der Sportliche Leiter Wolfgang Hamann. Möske kann den geforderten Aufwand für eine Bezirksliga-Mannschaft aufgrund einer veränderten beruflichen Situation nicht mehr leisten. Bereits in den vergangenen anderthalb Jahren war der im Schichtdienst tätige Möske nicht bei allen Spielen und Trainingseinheiten, in dieser Zeit vertrat ihn Sebastian Mariniak an der Seitenlinie.

Möske will mit dem FSV Gevelsberg Kontakt nach oben halten

Spätestens ab dem 1. November verändern sich die Zeiten für seine beruflichen Verpflichtungen allerdings so sehr, dass Lars Möske die Trennung im Winter für unumgänglich hält. „Das wäre nicht mein persönlicher Anspruch“, sagt er. Bis dahin wird er die Gevelsberger aber noch durch die Liga begleiten und versuchen, den Kontakt zum Tabellenführer VfB Sölde bis zur Winterpause nicht größer werden zu lassen. Aktuell rangiert der FSV vier Punkte hinter den Dortmundern.

Starke Bilanz von Lars Möske beim FSV

Bis zum neunten Spieltag der laufenden Saison holte der FSV Gevelsberg unter der Leitung von Lars Möske 81 Punkte aus 37 Spielen – im Schnitt sind das 2,19 Punkte pro Partie.

25 Siege, sechs Remis und sechs Niederlagen gab es in dieser Zeit in der Fußball-Bezirksliga für den FSV.

Dazu kommt die 2:4-Niederlage im Relegationsspiel gegen Westfalia Huckarde sowie vier Siege im Kreispokal, wo es Gevelsberg in der vergangenen Saison bis ins Halbfinale schaffte.

Von Vereinsseite besteht großes Bedauern aufgrund der Entscheidung Möskes. „Wir hätten gerne mit ihm weitergemacht, Lars ist in der Mannschaft und im gesamten Verein sehr beliebt und hat hier wirklich sehr gute Arbeit geleistet“, sagt der Vorsitzende Christian Bauermeister. Auch innerhalb der Mannschaft sei die Entscheidung auf wenig Begeisterung gestoßen. „Einige Spieler haben sich erkundigt, ob das nun die finale Entscheidung ist und ob wir nicht noch einen anderen Weg finden können“, berichtet Wolfgang Hamann über die Reaktion innerhalb des Teams über den Rücktritt von Lars Möske.

Dessen Entscheidung steht aber fest, weshalb sich die Gevelsberger nun auf Trainersuche begeben müssen. Gespräche mit potenziellen Kandidaten wurden bisher laut Verein noch nicht geführt, das Profil des neuen Trainers ist dafür schon relativ klar umrissen. „Wir suchen jemanden, der die Liga kennt und sich mit unserem Verein identifizieren kann, wie es Lars zuletzt getan hat. Das sind natürlich große Fußstapfen“, schildert Hamann Faktoren des Vereins bei der Suche nach einem Nachfolger von Lars Möske.

Diese Kandidaten kann sich Möske in Gevelsberg vorstellen

Der bringt selbst zwei Kandidaten ins Spiel, die er sich persönlich sehr gut bei den Gevelsbergern vorstellen könnte. Zum einen spricht Möske auf Daniel Frölich, zum anderen auf Marius Hornschuh an. Frölich trainiert den A-Ligisten RW Rüggeberg und hat das Team in den vergangenen Jahren zu einem Aufstiegsaspiranten entwickelt, Hornschuh stieg mit dem TuS Ennepetal II nach einer überragenden Kreisliga-A-Saison über die Relegation in die Bezirksliga auf und ist dort nun Gegner des FSV. Eine klare Absage beiden Kandidaten erklärt allerdings der Verein. „Auch wenn es schwer wird, einen geeigneten Nachfolger zu finden, werden wir niemanden aus einem laufenden Verhältnis ansprechen“, sagt Wolfgang Hamann.

Möske selbst ist innerlich zerrissen aufgrund seiner Entscheidung, da ihm die Mannschaft und der Verein sehr ans Herz gewachsen sind. „Nach BW Voerde habe ich jetzt einen zweiten Lieblingsverein“, sagt er. Möske war über sieben Jahre am Voerder Tanneneck tätig, ehe er im Sommer 2021 beim A-Ligisten FC Gevelsberg-Vogelsang übernahm und dort nach einem halben Jahr ging. Grund damals: Sein für den Sommer 2022 geplanter Wechsel zum FSV Gevelsberg, wo er ab Juli Nachfolger von Interimstrainer Wolfgang Hamann wurde.