Schwelm. Von Nigerias Bolzplätzen in die Herzen beim VfB: Der Offensivspieler vom Fußball-Bezirksligisten VfB präsentiert sich aktuell in guter Verfassung

Er hat das Fußballspielen noch auf der Straße gelernt. Stephensunny Chukwudi, der quirlige Stürmer des Fußball-Bezirksligisten VfB Schwelm, hat bis zu seinem neunten Lebensjahr in Nigeria gelebt. Der örtliche Bolzplatz war sein Lieblings-Aufenthaltsort. Dort hat er mit seinen Freunden Fußball gespielt. Jetzt macht er dem Schwelmer Bezirksligisten viel Freude, hat in den ersten beiden Spielen bereits drei Tore erzielt und sich am zweiten Liga-Spieltag die Nominierung für die „Fupa“-Elf der Woche redlich verdient.

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Zuletzt bei RW Lüdenscheid, in dem Spiel hatte die gesamte Mannschaft einen rabenschwarzen Tag erwischt, ging Chukwudi allerdings leer aus, sorgte aber zuletzt im Derby gegen TuS Ennepetal II die Vorarbeit zum 1:0 durch Fabio Kresse.

Mit seiner Familie ist er als Zehnjähriger nach Wuppertal gekommen, wo sein Vater eine gute Arbeit gefunden hat und auch Stephensunny jetzt eine Ausbildung zum Installateur macht. Bei Viktoria Rott war der heute 21-Jährige in der Jugend aktiv. Der kleine Verein aus dem Barmer Bezirk hat unter anderem mit Gonzalo Castro und Chinedu Ekene bereits Profifußballer hervorgebracht. Nach drei Jahren wechselte Chukwudi zu den höherklassig spielenden Wuppertaler Vereinen TSV Grün-Weiß und SV Bayer. In seinem letzten Jugendjahr (U19) hat er beim FSV Vohwinkel gespielt und als A-Jugendlicher bereits ein halbes Jahr auch in der ersten Mannschaft gespielt hat. Nach einem weiteren Jahr beim FSV Vohwinkel hat er im Sommer 2021 den Weg zum VfB Schwelm gefunden und war maßgeblich am Klassenverbleib des VfB in der Saison 2021/22 beteiligt.

Mittelfristig ein paar Ligen höher

In der Rückrunde 22/23 oft in der Startelf

Nach drei Spieltagen hat Stephensunny Chukwudi mit seinen bisher drei erzielten Toren fast schon die gleiche Ausbeute wie in der Vorsaison erreicht.

Dort traf der VfB-Stürmer in 24 Einsätzen vier Mal, alle Tore erzielte er an den letzten vier Spieltagen der Saison.

Während Chukwudi in der Hinrunde bei elf seiner zwölf Einsätze eingewechselt wurde, gehörte er in der Rückrunde zwölf Mal zur Startelf des VfB.

In der letzten Spielzeit war Stephensunny mehr als Torvorbereiter in Erscheinung getreten, hat selbst „nur“ vier Saisontore erzielt. Uwe Jöns vom VfB-Funktionsteam traut ihm aktuell 15 bis 20 Saisontore zu. Die Schwelmer haben gut daran getan, der kleinen Wirbelwind zu halten. Im Konzept des neuen Trainers Nermin Jonuzi spielt er eine wichtige Rolle. „In der Saisonvorbereitung hat Stephensunny viel an seiner ‚Arbeit gegen den Ball‘ gearbeitet – und dies hat sich in den ersten Saisonspielen schon ausgezeichnet“, freut sich Uwe Jöns und lobt dessen Dynamik und die damit verbundenen Stärken im Umschaltspiel nach Balleroberung.

„Wenn sich Stephensunny sich weiter so entwickelt, werden wir noch viel Freude an ihm haben und mittelfristig sehe ich ihn mit seinen Qualitäten in höheren Klassen spielen“, so Jöns, der den Jungen auf eine Stufe mit seinem ehemaligen Schützling beim FSV Gevelsberg, Maximilian Schröder, hebt. „Gerne würde ich Stephensunny zusammen mit Schröder in einem Team auf den Flügeln rechts und links sehen. Da würden einige Oberligamannschaften mächtig ins Schwimmen kommen in ihrer Defensive.“

Chukwudis Vorname könnte passender nicht sein

Für den in Deutschland ungewöhnlichen Vornamen „Stephensunny“ gibt es eine einfache Erklärung: Es handelt sich schlicht um die zusammengezogenen Vornamen Stephen und Sunny – wie das deutsche Karlheinz oder das englische Jimbob. Stephen hieß Chukwudis Großvater mütterlicherseits, Sunny steht für seine positive Ausstrahlung. Der zweite Vorname lautet übrigens Udoree und bedeutet in Nigeria „Frieden“. Besser hätte die Namenswahl nicht getroffen werden können: Stephensunny Udoree ist ein ganz sympathischer, ehrlicher und friedlicher Spieler und Mensch, für den jeder Trainer sehr dankbar sein kann, ihn in seiner Mannschaft zu haben. Beim VfB Schwelm ist man das in jedem Fall sehr.