Ennepetal. Seit Januar ist Mroß an der Seite von Sebastian Westerhoff Trainer in Ennepetal. Nach seiner Zeit in Hagen fühlt er sich als Co-Trainer sehr wohl
Loyalität steht bei Stefan Mroß an erster Stelle. Auch, weil er in seiner Laufbahn als Fußball-Trainer auch schon andere Erfahrungen gemacht. Das Ende seiner sehr erfolgreichen Zeit bei der SpVg. Hagen 1911 hat Mroß geprägt, eigentlich wollte er auch erst einmal eine Pause vom Fußball machen. Als dann aber Thomas Riedel und Sebastian Westerhoff anriefen, musste Mroß nicht lange überlegen, ob er „dem Wester“ nicht als Co-Trainer beim Oberligisten TuS Ennepetal helfen möchte, den drohenden Abstieg abzuwenden. Das gelang – auch, weil Stefan Mroß in Ennepetal alles andere als ein „Hütchenaufsteller“ ist.
Man müsse nicht immer einer Meinung sein in einem Trainerteam, das ist Mroß sogar wichtig. „Es gehört dazu, auch mal kontrovers zu diskutieren“, sagt er. Aber, und das betont er immer wieder, nach außen müsse das Trainerteam eine gemeinsame Sprache sprechen. Mroß selbst sieht sich an der Seite von Sebastian Westerhoff, den er seit gemeinsamen Zeiten in Erkenschwick gut kennt, nicht als den klassischen Co-Trainer, der das umsetzt, was der Cheftrainer von ihm verlangt – wie beispielsweise Hütchen im Training aufzustellen. „Das habe ich auch so im ersten Gespräch kommuniziert“, sagt er. Ab und an mal eine Trainingseinheit leiten, auch mal bei Spielen mehr im Vordergrund stehen – Mroß will Verantwortung, aber zumindest aktuell nicht in vorderster Front. „So, wie es aktuell ist, ist es perfekt für mich.“
Demut ist Mroß in Ennepetaler Situation wichtig
Er sei total froh, der zweite Mann an der Seite von und eben nicht hinter Sebastian Westerhoff zu sein. „Da kann ich mich auf das Sportliche konzentrieren und versuchen, meine Erfahrung einzubringen“, sagt der 55-Jährige. Nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie in der Oberliga ist diese Erfahrung im Umgang mit einer zumindest in dieser Spielzeit noch ungewohnten Situation gefragt. Demut sei laut Mroß das Gebot der Stunde. „Wir erinnern die Jungs immer wieder daran, wo wir hergekommen sind und das es nicht selbstverständlich ist, wo wir aktuell stehen“, sagt er.
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Bei Amtsübernahme von Sebastian Westerhoff im Januar stand der TuS nach einer enttäuschenden Halbserie und internen Streitereien im neuformierten Team um Trainer Dragan Petkovic auf dem letzten Tabellenplatz der Oberliga, nun rangiert Ennepetal trotz der zwei Pleiten gegen Finnentrop und Vreden nur vier Punkte hinter dem Tabellenzweiten. Was nicht zuletzt unterstreicht, wie ausgeglichen die Oberliga Westfalen in dieser Saison ist. 100 Prozent braucht es da, im Idealfall in jedem Spiel und eigentlich auch in jeder Situation. „Wenn wir da nachlassen, wird es schwierig in dieser Liga“, weiß Stefan Mroß.
Jetzt trifft Mroß Senior auf Mroß Junior
Für ihn ist das nächste Spiel am Sonntag beim aktuellen Tabellenzweiten ASC 09 Dortmund eine besondere Angelegenheit. Bei den Aplerbeckern steht nämlich mit Joshua Mroß sein Sohn im Tor. „Aber bitte mache das nicht zu einer Geschichte“, sagt der Fußballlehrer und Vater zweier im gehobenen Amateurfußball aktiven Söhne. Auch der jüngere Bruder von Joshua, der 23-jährige Benedikt ist Torwart und derzeit beim Westfalenligisten Hombrucher SV aktiv.
Im Dortmunder Osten geht es für den TuS Ennepetal darum, zurück in die Erfolgsspur zu finden. „Wir stellen das Team aber in jeder Woche so ein, dass wir gewinnen wollen“, sagt Mroß – wenig überraschend für einen Fußballtrainer, der ohnehin jedes Spiel gewinnen will. Dessen kann man sich beim TuS Ennepetal genauso sicher sein, wie das Stefan Mroß auf Loyalität setzt.