Ennepetal. Der TuS Ennepetal gibt in Sachen Personalplanungen Vollgas. Der Verein gibt eine wichtige Verlängerung sowie weitere Neuzugänge bekannt.
Wenn es nicht mit dem Teufel zugehen sollte, müsste am Sonntagnachmittag der Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga auf dem Zettel stehen. Dann hätte der TuS Ennepetal kurz vor Abschluss einer sehr kräftezehrenden Saison das ersehnte Ziel erreicht – womit so mancher im Winter nicht gerechnet hätte. Vor dem Kräftemessen beim 1. FC Gievenbeck stehen mit Christoph van der Heusen und Duje Goles zwei externe Zugänge fest und mit Marius Müller hat ein ganz wichtiger Spieler und der stellvertretende Kapitän seine Zusage gegeben – trotz Optionen, noch höher zu spielen.
Für manche war die Zusage von Marius Müller für die kommende Spielzeit vielleicht etwas überraschend. Denn der überaus talentierte Fußballer hätte die Möglichkeit bekommen können, im besten Fußballalter in der Regionalliga zu spielen. Anfragen lagen vor. Doch er bekennt sich zum TuS Ennepetal, bei dem er nun drei Spielzeiten am Ball ist. „Ich bin glücklich, dass ich meinen Vertrag verlängert habe. Auch wenn es mit der Entscheidungsfindung länger gedauert hat“, sagt er zu seinem weiteren Engagement im Bremenstadion. Rundherum schätzt er die familiäre Atmosphäre, das Zusammenspiel zwischen Trainerteam und der Mannschaft. Zudem die Arbeit der Verantwortlichen, er nennt dabei vor allem TuS-Präsident Michael Peiniger und Thomas Riedel aus der sportlichen Leitung.
Anfragen intensiv durchdacht
Er habe sich mit den Anfragen beschäftigt. Dabei konnte er sich mal einen Wechsel grundsätzlich vorstellen, mal nicht. „Es gibt ab der Oberliga aufwärts natürlich finanziell lukrativere Vereine mit einem größeren Umfeld oder größerer Strahlkraft. Der zeitliche Aufwand ist dabei wiederum höher, egal ob die Anzahl der Trainingstage oder etwa Fahrzeiten“, berichtet Müller. Beim TuS stimme das Gesamtpaket. „Wenn die Umbaumaßnahmen im Stadion abgeschlossen und die Kabinen erneuert sind, haben wir auch ein richtiges Schmuckkästchen. Und wenn wir sportlich so performen wie in der aktuellen Rückrunde, haben wir eine schöne, erfolgreiche Zukunft.“
Ganz früher begann er in der Offensive, ehe er nach und nach ins Mittelfeld rückte und mit immer mehr Erfahrung von dort aus Regie führt. „Seine Qualität sieht man in den Spielen. Wenn er mal nicht dabei war, fehlte uns was, selbst wenn wir gewonnen haben“, sagt TuS-Trainer Sebastian Westerhoff. Er ist sehr froh, dass eine feste Stütze bleibt und lobt bei Müller neben den läuferischen Fähigkeiten auch die Torgefahr. Der 27-Jährige ist auch Elfmeterschütze Nummer eins – und hat in dieser Saison immer getroffen, wenn er einen zu Strafstoß antrat.
Trainer macht Zugang klar
Als Person wird Müller ebenfalls geschätzt. Er zeichnet sich generell als eher ruhige Person aus, handelt durchdacht. Das hat auch Westerhoff beobachtet, er spricht von einem vernünftigen Typ, der geordnet agiert. Doch der kann auf dem Feld auch vorangehen. Vor allem, wenn er wirklich die Kapitänsbinde überstreift. „Er will unbedingt gewinnen und läuft noch mehr als sonst, zieht die anderen dadurch mit. Er schaltet sich also gut ein und wirkt auf die Jungs“, sagt Westerhoff.
Durch den Trainer gelangt einer der beiden externen Zugänge nach Ennepetal: Christoph van der Heusen. Der spielt in dieser Saison noch bei Westfalenligist DSC Wanne-Eickel, den Westerhoff bis Ende 2022 coachte. „Ich habe ihn nicht explizit angesprochen, aus Respekt vor meinem Ex-Verein. Aber wir hatten immer losen Kontakt“, erklärt der TuS-Coach.
Ersatz für Hendrik Brauer
Er holte den zentralen Mittelfeldspieler vor zweieinhalb Jahren nach Herne, zuvor kickte van der Heusen bei der DJK TuS Hordel. „Er passte als Spielertyp zu meinen Vorstellungen, wie ich Fußball spielen lassen möchte“, so Westerhoff über den hochgewachsenen 30-Jährigen, der es nun noch einmal in der Oberliga versuchen möchte und als Ersatz für den scheidenden Hendrik Brauer eingeplant ist.
„Er ist kopfballstark, gewinnt viele Zweikämpfe und sichert auch zweite Bälle“, weiß Westerhoff. Besonders imponiert ihn jedoch die Athletik des Zugangs und die damit verbundene Ausdauer. „Kevin Meckel ackert bei uns schon enorm viel und macht unheimlich weite Wege. Christoph macht noch einen Tick mehr meiner Einschätzung nach“, so Westerhoff. Er freut sich zudem auf den jungen Duje Goles, der mit 19 Jahren gerade seine erste Oberliga-Saison beim TuS Bövinghausen absolviert und im offensiven Mittelfeld flexibel einsetzbar ist. Er besticht durch seine Technik und im starken Eins-gegen-eins. Zudem spielt er gute Bälle in die Schnittstellen.
Vertrag bis 2025
„In der ersten Herrensaison schon 18 Einsätze für eine Mannschaft wie Bövinghausen zu absolvieren, spricht schon für sich“, findet Westerhoff. Dem schließt sich Leon Enzmann aus der sportlichen Leitung an, gerade weil sich das Talent in dem starken Kader Bövinghausens viele Einsatzzeiten erarbeitet hat. „Es ist ein Spieler, bei dem ich glaube, dass wir sehr viel Spaß an ihm haben werden. Ich kenne ihn aus seiner Zeit in der U19 bei der TSC Eintracht Dortmund. Damals hat er alles kurz und klein geschossen“, sagt Leon Enzmann. Goles schließt sich bis Sommer 2025 dem TuS Ennepetal an – trotz mehrerer anderer Optionen, für die sich der Kicker hätte entscheiden können.