Ennepetal/Herne. Ex-Nationalspieler wechselt vom Westfalenligisten DSC Wanne-Eickel und übernimmt Trainerposten beim Letzten der Oberliga ab Januar.
Die Gespräche im Hintergrund liefen bereits längere Zeit, jetzt ist es auch offiziell. Sebastian Westerhoff wird der Nachfolger von Dragan Petkovic beim Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal. Westerhoff wird das Liga-Schlusslicht nach dem Jahreswechsel vom aktuellen Interimstrainer Helge Martin übernehmen. Der 37-Jährige kommt vom Westfalenligisten DSC Wanne-Eickel und glaubt fest an den Klassenerhalt der Ennepetaler – auch, weil er viele Spieler des Oberligisten bereits kennt.
„Der Grund ist relativ einfach“, sagt der ehemalige Junioren-Nationalspieler Sebastian Westerhoff, der in der Jugend für den SC Obersprockhövel und den VfB Schwelm spielte und daher die Region gut kennt. „Es ist eine Liga höher“, führt der gebürtige Hattinger seine Begründung für einen Wechsel des Trainerposten mitten in der laufenden Saison aus. Der Kontakt zum TuS Ennepetal kam über den Sportlichen Leiter Thomas Riedel zustande, der Westerhoff und seine Familie seit langen Jahren kennt.
Ein Anruf überzeugte Riedel und Westerhoff
Laut Riedel war es der erste und einzige Anruf, den er getätigt hat. „Wir mussten, nach dem sich Dragan Petkovic selbst ein Ultimatum gestellt hatte, aktiv werden“, sagt er. Ein bisschen Zufall sei es gewesen, dass er direkt an Sebastian Westerhoff gedacht habe – und dort auf offene Ohren stieß. „Sebastian bringt vieles mit, was wir jetzt in unserer Situation brauchen“, sagt Riedel. Wenn er sich einen Trainer malen könnte, so der Sportliche Leiter, würde dieser wie der neue Übungsleiter aussehen.
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Westerhoff selbst geht trotz der schlechten Ausgangslage mit einem guten Gefühl an seine neue Aufgabe, die er ab dem 1. Januar offiziell übernehmen wird. „Ich kenne viele der Jungs dort gut, und sie sind besser als die Punkte, die sie bis jetzt geholt haben“, sagt er. Mit der Spvgg. Erkenschwick und dem TSV Marl-Hüls spielte Westerhoff lange Jahre selbst in der Oberliga Westfalen, immer wieder kam es dabei auch zu Duellen mit dem TuS Ennepetal. Einige der Spieler, gegen die er damals auf dem Feld traf, sind noch immer in Ennepetal aktiv.
Westerhoff tritt in Wanne-Eickel vor das Team
Am Dienstagabend gab Westerhoff seine Entscheidung für einen Wechsel zum TuS gegenüber seiner aktuellen Mannschaft vom DSC Wanne-Eickel bekannt. „Es gab schon leichtere Momente in meinem Leben. Der Verein hat mir die Chance gegeben, Trainer zu werden, und es ist ja auch meine Mannschaft“, sagt er. Der DSC rangiert in der Westfalenliga auf dem elften Platz und damit hinter den eigenen Erwartungen. Westerhoff trainierte den einstigen Zweitligisten seit der Saison 2019/20 als Trainer, zuvor war er bereits zwei Jahre als Co-Trainer in Wanne-Eickel aktiv.
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Seinen ersten Auftritt mit dem TuS Ennepetal dürfte Westerhoff in der Halle haben, wenn die Ennepetaler beim WAZ-Pokal in Sprockhövel teilnehmen werden. „Es kann sein, dass er da dann schon hinter der Bande steht“, sagt Thomas Riedel. Bis dahin und darüber hinaus ist Westerhoff zudem in die Personalplanungen beim TuS eingebunden. Der Oberligist plant, personell im Winter nachzujustieren, Westerhoff soll dabei vor allem mit seinen guten Kontakten in das Ruhrgebiet helfen. „Jetzt freuen wir uns erst einmal immens, dass wir in unserer schwierigen Situation einen solchen Trainer für uns gewinnen konnten“, so Riedel.
Westerhoff am Freitag bereits in der Region zu sehen
Am kommenden Sonntag, wenn der TuS den 1. FC Gievenbeck empfängt, wird wie bereits am vergangenen Wochenende auch Helge Martin auf der Bank im Bremenstadion Platz nehmen. Für Westerhoff geht es eine Liga tiefer bereits am Freitagabend ganz in die Nähe seines neuen Vereins: Mit dem DSC Wanne-Eickel geht es zum starken Aufsteiger SC Obersprockhövel. Dorthin, wo die Karriere des Ex-Stürmers einst begonnen hatte.