Ennepe-Süd. Gerade aufgestiegen könnte Vatanspor Gevelsberg die Kreisliga B direkt wieder verlassen. Es wäre nach zwölf Jahren die Rückkehr in die A-Liga.
Die SG Vatanspor Gevelsberg schickt sich an, den direkten Durchmarsch in die Fußball-Kreisliga A zu schaffen. Der diesjährige Aufsteiger in die B-Liga sicherte sich am vergangenen Wochenende mit einem Kantersieg über den SuS Volmarstein den dritten Platz, auf dem er mit einer weniger absolvierten Partie nur einen Punkt hinter dem Tabellenzweiten Polonia Hagen II rangiert. Den Ambitionen des aufstrebenden Klubs aus Gevelsberg steht das gut zu Gesicht.
Man muss schon ein wenig genauer suchen, um herauszufinden, wann Vatanspor das bis heute letzte Mal in der höchsten Spielklasse auf Kreisebene gespielt hat. Baris Hanyildiz weiß das genau, schließlich war er damals schon mit an Bord. 2010/11 war das, als die Gevelsberger in einem Entscheidungsspiel am SV Büttenberg scheiterten, ehe 2016 der nächste Abstieg in die Kreisliga C folgte.
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Dort dümpelte der Verein einige Jahre so vor sich hin, ehe es im vergangenen Jahr nach einem unglaublichen Saisonfinale wieder zurück in die B-Liga ging. Erst hatte Vatanspor am letzten Spieltag gegen Volmarstein II verloren, was alle Träumerein von einem möglichen Aufstieg zunichte machte. Doch Volmarstein setzte einen nicht spielberechtigten Spieler ein, weshalb die Partie für Vatanspor gewertet wurde – und so der Aufstieg doch noch gefeiert werden konnte.
Hanyildiz hat überall die Finger im Spiel
Jetzt aber soll es möglichst direkt wieder hoch gehen, woraus Hanyildiz auch kein großes Geheimnis macht. „Wenn es in diesem Jahr nicht schon klappen sollte, werden wir es im nächsten Jahr wieder versuchen“, sagt er. Für ihn persönlich wäre es der zweite Aufstieg in zwei Jahren als im Tor spielender Trainer bei der SG. Zusätzlich ist er auch Vorstandsvorsitzender der Gevelsberger Fußballer und dementsprechend mitbeteiligt an den jüngsten Erfolgen des Emporkömmlings.
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Enges Rennen um die Aufstiegsplätze
Mit 52 Punkten führt der A-Liga-Absteiger Blau-Weiß Voerde II aktuell die Tabelle in der Fußball-Kreisliga B2 mit acht Punkten vor Polonia Hagen II an.
Vatanspor Gevelsberg rangiert mit 43 Punkten und einem Spiel weniger auf dem dritten Platz, auch der Vierte vom SC Wengern (22 Spiele, 42 Punkte) mischt noch oben mit.
In der Parallelstaffel spielen Breckerfeld II (22 Spiele, 58 Punkte) und Hellas/Makedonikos II (20 Spiele, 51 Punkte) die Meisterschaft aus.
Für die Meisterschaft wird es nach aktuellem Stand allerdings nicht reichen, dafür ist Tabellenführer BW Voerde II einfach zu stabil. Selbst wenn Vatanspor das eine weniger absolvierte Spiel erfolgreich gestaltet, beträgt der Rückstand auf den Spitzenreiter sechs Punkte. Der direkte Aufstieg also passé? Nicht ganz, weshalb Baris Hanyildiz den Blick auf die Ligen oberhalb der Kreisliga B im Blick behält. Je nach Konstellation dort könnte es für die Tabellenzweiten der beiden B-Ligen auch zum direkten Aufstieg reichen.
Sorge vor Duellen mit Mittelfeldteams
Doch bevor sich solche Rechenspiele erlauben, muss Vatanspor die eigenen Hausaufgaben erledigen. Die haben es mit Blick auf das Restprogramm in sich, bange wird Hanyildiz deswegen aber nicht. „Es war in der Vergangenheit eigentlich immer so, dass wir uns eher gegen die Teams aus dem Mittelfeld schwer tun“, sagt er. Gegen Teams aus der Spitzengruppe ist die Bilanz dagegen tatsächlich vorzeigbar. Von den Teams aus den ersten Vier unterlag Vatanspor lediglich gegen BW Voerde II, ärgerlicher sind da schon eher die von Hanyildiz angesprochenen Unentschieden gegen Büttenberg, Silschede II oder Gevelsberg III.
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Die nächsten Gegner des Vereins, der viele verschiedene Nationalitäten auf den Platz bringt, gehören genau zu dieser Kategorie. Egal ob der TuS Esborn, der FC Gevelsberg-Vogelsang II, der RSV Altenvoerde oder die SpVg. Linderhausen II – alle der kommenden vier Gegner rangieren im Mittelfeld der Liga. Zum Saisonabschluss bekommt es Vatanspor dann aber mit der direkten Konkurrenz im Rennen um den zweiten Platz zu tun. Erst geht es gegen Polonia Hagen II (14. Mai) und eine Woche später gegen den SC Wengern II.
In der A-Liga soll erst einmal Schluss sein
Beide Teams mischen noch munter mit und könnten den direkten Durchmarsch von Vatanspor verhindern. Aber wie Hanyildiz sagt, probiert es der aufstrebende Klub dann einfach im Jahr darauf noch einmal. „Und wenn wir in der A-Liga sind, wollen wir uns da halten“, sagt der spielende Vorsitzende. Höher soll es erst einmal nicht hinaus gehen – reicht ja auch irgendwann.