Schwelm. Einige Spieler des ProB-Ligisten EN Baskets Schwelm können ihre Familie nicht treffen. Und so hilft der Verein aus

Weihnachten ist in diesem Jahr kein Fest wie jedes andere. Die Corona-Pandemie sorgt dafür, dass so manches Familientreffen verkürzt wird, auf Abstand stattfindet, oder komplett ausfällt. Doch auch für viele Profisportler wird es ein besonderes Weihnachtsfest. Einige Basketballer der EN Baskets Schwelm haben zum Beispiel gar keine andere Wahl, als die Weihnachtstage fernab ihrer Familie zu verbringen.

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Am 27. Dezember nach Sandersdorf

Schon am 27. Dezember steht das nächste Auswärtsspiel für den EN Baskets auf dem Programm. Um 18 Uhr ist die Mannschaft von Falk Möller bei den BSW Sixers in Sandersdorf zu Gast. Das bedeutet: schon an den Feiertagen wird wieder normal trainiert. Heiligabend ist für die Spieler aber frei. Doch nicht jeder hat die Möglichkeit, den freien Tag für einen Besuch bei der Familie zu nutzen. Montrael Scott, Anell Alexis und Milen Zahariev müssen sich aufgrund der Distanz zur Heimat mit virtuellen Familientreffen begnügen.

Opfer für den Basketball bringen

„Ich bin daran schon gewöhnt, an den Feiertagen nicht zuhause zu sein“, erzählt Scott. „Letztes Jahr habe ich nach mehrere Jahren Pause erstmals wieder Weihnachten mit der Familie verbracht.“ Für eine Basketball-Karriere im Ausland, das weiß der 27-Jährige, muss man eben einige Opfer bringen. „Ich bin ein Familienmensch, daher fühlt es sich merkwürdig an, die Familie an Weihnachten nicht zu sehen, aber ich werde auf jeden Fall mit ihnen sprechen.“

Schwelm lässt niemanden allein

Doch wie läuft der Heiligabend ab? Ein kurzes Telefonat mit den Eltern und dann alleine in der Wohnung hocken? Dieses Szenario möchten die Verantwortlichen der EN Baskets für ihre Spieler vermeiden. Geschäftsführer Omar Rahim hatte im Vorfeld bereits angekündigt: „Wir lassen niemanden allein! Wir möchten nicht, dass unsere Spieler alleine Weihnachten feiern müssen. Daher werden wir uns im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben etwas überlegen.“

Die Spieler, die an Weihnachten nicht zu ihrer Familie reisen können, sollen an Heiligabend nicht alleine bleiben, betonte auch der Trainer der EN Baskets. „Wir kümmern uns darum, dass die Spieler unter den gegebenen Voraussetzungen trotzdem ein schönes Weihnachtsfest haben“, sagte Falk Möller.

Trainer nehmen je einen "Hausstand" auf

Welche Treffen sind an Weihnachten offiziell erlaubt? Grundsätzlich gilt, dass sich maximal fünf Personen aus zwei verschiedenen Hausständen treffen dürfen. An den Weihnachtstagen sind darüber hinaus auch Treffen mit vier über den eigenen Hausstand hinausgehenden Personen erlaubt, wenn diese zum engsten Familienkreis gehören.

Der konkrete Plan: sowohl Falk Möller als auch sein Co-Trainer Robin Singh nehmen einen „Hausstand“ aus dem Team bei sich auf. Bezogen auf die drei Baskets-Spieler bedeutet das: Weil Alexis und Zahariev in einer Wohngemeinschaft leben, bilden sie einen Hausstand. Sie dürfen also gemeinsam bei einem Mitglied des Trainerteams unterkommen. Scott verbringt den Heiligabend dann beim anderen Trainer und seiner Familie.

Heiligabend beim Coach – eine neue Erfahrung auch für Montrael Scott. Er freut sich in jedem Fall über Gesellschaft an diesem Tag. „Ich glaube, das wird gut. Einfach mit jemand anderem Weihnachten zu genießen, ist schön. Ich freue mich sehr darauf“, sagt der US-Amerikaner.

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