Ennepetal. „Er kann sich für den Oberliga-Kader empfehlen“, scherzt Alexander Thamm. Doch die Gründe für Leon Goretzkas Besuch im Bremenstadion sind andere.

Humor hat er ja, der Alexander Thamm: „Wir müssen mal schauen, ob er sich über die zweite Mannschaft für das Oberliga-Team empfehlen kann“, antwortet der Trainer des TuS Ennepetal auf die Frage, warum Nationalspieler Leon Goretzka am vergangenen Sonntag beim Heimspiel des TuS Ennepetal gegen den ASC Dortmund auf der Tribüne des Bremenstadions saß.

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Einen sich anbahnenden Transfer des frisch gebackenen Triple-Gewinners vom Deutschen Rekordmeister FC Bayern München in die Klutertstadt wusste der Ennepetaler Coach also gekonnt zu dementieren. „Mit dem können wir nichts anfangen“, scherzt der Coach weiter.

Den wahren Grund für den besuch im Bremenstadion wusste Thamm aber ganz genau: „Ich gehe mal davon aus, dass er wegen Marius Müller bei unserem Spiel war. Die beiden sind Buddys“, so der Übungsleiter des Ennepetaler Oberligisten.

Auf Nachfrage konnte der Neuzugang der Klutertstädter die Annahme seines Trainer bestätigen: „Das stimmt, Leon hatte jetzt ein paar Tage Urlaub und er hat sich dann spontan dazu entschieden, sich unser Spiel anzugucken“, berichtet der Stürmer, der in der vergangenen Sommerpause von der SpVg Schonnebeck nach Ennepetal gewechselt war.

Gemeinsames Abitur 2014

In der vergangenen Woche verbrachten Müller und der Deutsche Nationalspieler gemeinsam sogar noch eine Woche Urlaub auf der spanischen Insel Ibiza. Und das nicht zum ersten mal, denn die beiden kennen sich schon seit mehreren Jahren.

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„2014 haben wir gemeinsam Abitur in Bochum gemacht. Wir kennen uns also gefühlt schon eine halbe Ewigkeit und sind beste Freunde“, erklärt der Offensivakteur des Oberligisten, Auch nach dem Abitur und Goretzkas Wechsel vom VfL Bochum zunächst zum FC Schalke 04 und im Sommer 2018 dann zum Serienmeister aus München hielten der TuS-Akteur und der frisch gebackene Champions-League-Sieger intensiven Kontakt.

„Wenn es gepasst hat, hat er auch schon in der Vergangenheit immer mal wieder Spiele von mir verfolgt. Ob in Schonnebeck oder vorher beim FC Kray. Wenn Leon Urlaub hat, treffen wir uns und verbringen viel Zeit miteinander“, berichtet der TuS-Stürmer über seine Freundschaft zu einem der besten deutschen Fußballer.

Goretzka sieht „gutes Fußballspiel“

Angesichts der flotten Begegnung auf dem Rasen des Ennepetaler Bremenstadions, das der TuS – mit Müller in der Startaufstellung – mit 3:2 für sich entscheiden konnte, kam der Nationalspieler auch voll auf seine Kosten.

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„Über das Spiel selbst haben wir ehrlich gesagt relativ wenig geredet. Aber ich glaube, ihm hat es ganz gut gefallen, weil es ja auf jeden Fall viele Torchancen gab und es ein Spiel auf Augenhöhe war. Als neutraler Zuschauer war das mit Sicherheit nicht schlecht anzusehen“, so Müller. „Er war auf jeden Fall froh, dass er ein richtig gutes Fußballspiel gesehen hat. Auch, wenn das Niveau natürlich nicht das ist, was er sonst so zu sehen bekommt“, scherzt der 25-Jährige.

Auch in Zukunft kann es also wieder dazu kommen, dass der zentrale Mittelfeldspieler des Deutschen Rekordmeisters sich im Bremenstadion blicken lässt. „Es ist natürlich immer ein bisschen schwierig, dafür Zeit zu finden, weil er den Großteil des Jahres in Deutschland und Europa unterwegs ist. Wenn es aber passt, kommt er bestimmt wieder und guckt sich ein Spiel an“, blickt Müller auf eventuelle weitere Besuche des Deutschen Nationalspielers im Bremenstadion voraus.