Sprockhövel/Gevelsberg. Fußball-Bezirksligist FSV Gevelsberg braucht wieder einen neuen Trainer. Nach der desolaten Vorstellung in Sprockhövel hat Hamann keine Lust mehr.

Bevor Wolfgang Hamann nach dem Spiel des Fußball-Bezirksligisten FSV Gevelsberg bei der TSG Sprockhövel II mit der Presse reden wollte, stand erst noch ein anderes Gespräch an. Der eigentliche Sportliche Leiter und seit der Trennung von Marius Pownug zudem auch Interimstrainer der Gevelsberger teilte FSV-Vorsitz Christian Bauermeister seinen sofortigen Rückzug von all seinen Ämtern mit. Auslöser dafür war der erneut blutleere Auftritt des ambitionierten FSV, der beim bis dato sieglosen Schlusslicht TSG Sprockhövel II auch in der Deutlichkeit verdient mit 1:4 (0:1) unterging.

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Es sind zweifelsohne turbulente Wochen für den FSV Gevelsberg. Wie bereits bei der 1:5-Niederlage gegen den TuS Ennepetal II, damals noch unter der Leitung von Marius Pownug, präsentierten sich die Gevelsberger auch bei der Reserve der TSG Sprockhövel leidenschaftslos und überfordert mit einem jungen und laufstarken Team. Für Wolfgang Hamann war das zu viel des Guten. „Das muss ich mir in meinem Alter nicht mehr antun“, sagt der 64-Jährige. Der bereits zum fünften Mal als Trainer der Gevelsberger agierende Hamann kritisierte die Mannschaft deutlich. „Lächerlich“ und „armselig“ sei die Vorstellung gewesen, „blutleer“ und passend zum Zustand des Teams.

Bleibt Hamann als Sportlicher Leiter?

Aus diesem hatten sich noch am Vormittag Spieler für die Partie in Sprockhövel abgemeldet, andere weilten im Urlaub. „Das ist einfach nicht mehr meine Generation, so etwas hätte es früher nicht gegeben“, so der erfahrene Trainer über die kurzfristigen Absagen.

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Wie es nun bei den Gevelsbergern weiter geht, ist derweil offen. Christian Bauermeister als Vorsitzender wollte den Rücktritt seines langjährigen Weggefährten erst nicht kommentieren, meldete sich dann aber doch noch. „Ich kann diese Entscheidung nachvollziehen, würde Wolfgang aber gerne als Sportlichen Leiter behalten. Das eine hat für mich nichts mit dem anderen zu tun“, so Bauermeister. Ebenso wenig klar ist, ob Hamann tatsächlich auch seine Funktion als Sportlicher Leiter aufgeben wird. „Christian hat mich gebeten, mir das noch einmal zu überlegen“, so Hamann. Er selbst wolle sich das erst noch überlegen und dann eine überlegte Entscheidung treffen.

TSG Sprockhövel II - FSV Gevelsberg 4:1 (1:0)

TSG Sprockhövel II: Apel - Hupp, Oxfort (83. Hülsmann), Schewe, Bah, Böhm (64. Kaya), Christopeit (74. Gawlitza), Tackenberg, Maron (74. Schulz), Frahm, Kalisch.

FSV Gevelsberg: Hamann - Bartu, Träptau, Kappel, Wolf (46. Schlamm), Dienemann, Bozhdaraj (46. Drüppel), Glania, Akbaba, Bellia (46. Guidi), Husseck.

Tore: 1:0 Christopeit (14.), 2:0 Böhm (52.), 3:0 Christopeit (55.), 4:0 Bah (71.), 4:1 Schlamm (89.).

Gevelsberg bäumt sich nur kurz auf

Die Enttäuschung über die neuerliche Nichtleistung des FSV Gevelsberg saß und sitzt immer noch tief bei Hamann, der keines der drei Pflichtspiele unter seiner Leitung gewinnen konnte. Nur in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit war ein Aufbäumen des Teams zu erkennen, dem gegen konzentriert und engagiert spielende Sprockhöveler Team ansonsten nicht viel gelang.

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Dabei hätte das Spiel auch durchaus anders verlaufen können. In der Anfangsphase hätten die Gevelsberger durchaus einen Foulelfmeter bekommen können, doch die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm. Wenige Augenblicke später hatte Phil Christopeit die TSG-Reserve dann in Führung gebracht.

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Diese baute der Gastgeber nach der Pause mit zwei schnellen Treffern aus und nahmen somit den aufkommenden Elan des FSV Gevelsberg wieder komplett aus der Partie. Erst Anthony Böhm (52.) und nur drei Minuten Christopeits zweiter Treffer (55.) schraubten das Ergebnis in die Höhe. Den Schlusspunkt setzte Souleymane Bah (71.) als er nach einer Ecke eine Bogenlampe ins FSV-Tor köpfte. Gevelsbergs Fynn Schlamm besorgte kurz vor dem Ende den Ehrentreffer für sein Team.

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Sprockhövel spürt riesige Erleichterung

Während beim FSV Gevelsberg nun der Fokus beim Blick auf die Tabelle nach unten gerichtet sein wird, herrscht bei der TSG-Reserve aufwind. „Das war wichtig und es fällt eine Menge Erleichterung ab. Wir haben ja bisher gut gespielt, nur die Ergebnisse haben nicht gestimmt“, freute sich Trainer Christian Kalina über den ersten Saisonsieg, mit dem der Aufsteiger die Rote Laterne an die zweite Mannschaft der SpVg. Hagen 1911 abgegeben hat.

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