Schwelm. Von 0 auf 100 in fünf Spieltagen: Die Kreisliga A2 braucht in dieser Saison keinen Anlauf, um richtig auf Touren zu kommen. Das fällt bisher auf.

Der Titelfavorit strauchelt, zwei Teams sind gefühlt schon abgestiegen und die Gevelsberger Fußball-A-Ligisten sind auf dem Vormarsch. Die neue Saison in der Staffel A2 hat schon für die eine oder andere große Überraschung gesorgt, obwohl gerade erst fünf Spieltage rum sind. Zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison gibt es erste Erkenntnisse, die auch auf den weiteren Verlauf dieser historischen Saison schließen lassen, nach der die beiden A-Liga-Staffeln fusioniert werden.

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1. Silschede kann endlich auch Offensive

Jahrelang sah es mau aus, wenn es um die Offensivkünste des FC SW Silschede ging. Dieses Jahr scheint sich das geändert zu haben: 17 Treffer hat der bisher chronisch offensiv ungefährliche Klub schon erzielt. Vergangene Saison brauchte der Verein für diese Trefferanzahl nicht wie in diesem Jahr fünf, sondern zwölf Spiele. Großen Anteil daran haben der neue Goalgetter Niklas Wiedemeyer (fünf Tore) und Thorsten Kuchar (sechs Tore). Für den Kampf um den Klassenerhalt könnte das eine wichtige Weiterentwicklung sein.

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2. Plötzlich in der B-Liga?

Eine Klassengesellschaft wie im Vorjahr ist die A-Liga noch nicht. Vergangene Saison gab es im Endtableau eine Sechsergruppe vorne, die dem Rest der Liga weit enteilt war. Mit dem TuS Hasslinghausen als Neunter und RW Rüggeberg als Elfter stehen zu diesem frühen Zeitpunkt zwei dieser Teams in der Abstiegszone. In diesem Jahr könnte es überraschende Absteiger geben, wenn eine Mannschaft über einen längeren Zeitraum schwächelt. Denn durch den Massenabstieg und die vielen starken Vereine kann sich keiner erlauben, viele Punkte zu lassen. Die von Linderhausens Trainer Marc Dülm aktuell oft geprägte Phrase „für uns ist jedes Spiel ein Endspiel“ ist treffender denn je.

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3. Die Gevelsberger Vereine überraschen

Hätte der FSV Gevelsberg II das verschobene Derby gegen den FC Gevelsberg-Vogelsang bereits gespielt und gewonnen, würden drei Gevelsberger Vereine die Liga anführen. Der FSV II ganz oben, dahinter Ararat und Vatanspor. Auch Silschede startete stark. Das hätte vor ein paar Jahren wohl keiner gedacht. Vatanspor könnte mit dem neuen Trainer Frank Dichtiar und der personellen Aufrüstung im Sommer die Überraschung der Saison werden. Der Kader ist stark, doch viel hängt davon ab, ob Trainer und die von ihm mitgebrachten Spieler über die gesamte Saison bleiben. Bei vergangenen Stationen flog Dichtiar laut seinen Ex-Vereinen oft wegen menschlicher Probleme oder Fehlverhalten früh raus.

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4. Breckerfeld und Voerde II - das wird nichts

Es ist schon bezeichnend, dass ein 0:2 am fünften Spieltag die erste Pleite von Breckerfeld ist, die nicht einer Klatsche gleichkommt. Dass der Verein zwei A-Ligisten hat und die besten Spieler in die Erste gezogen worden sind, nagt an der Reserve, die kaum konkurrenzfähig ist. Ähnlich ist es bei BW Voerde II, die mit dem 0:13 gegen den SC Wengern bereits jetzt zum zweiten Mal zweistellig untergegangen sind. Beide sind punktlos und werden wohl sang- und klanglos absteigen, ist die allgemeine Wahrnehmung. Den Voerdern wird das intern klar sein, bereits am ersten Spieltag gaben das einige Akteure aus dem Umfeld offen zu. Da ändert auch nichts dran, dass die Trainer anderes behaupten und sich kämpferisch geben. Vielleicht könnte es perspektivisch besser sein, sich auf die nächste B-Liga-Saison zu fokussieren.

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5. Ararat marschiert nicht durch

„Der Aufstieg ist für uns Pflicht, alles andere ist keine Option“, sagte Ararats Vorsitzende Vanessa Aufermann vor der Saison. Der Verein ist nun aber wie im Vorjahr die TSG Sprockhövel II in der harten Realität des Titelkampfes angekommen. Auch dort sind alle von einem makellosen Durchmarsch ausgegangen, aber am Ende hat sich der Favorit nur knapp und erst am letzten Spieltag die Meisterschaft gesichert. „Ich wusste, dass die Saison nicht so einfach wird, wie von anderen dargestellt. Es wird kein Selbstläufer“, sagte Trainer Ishak Aykoc während der letzten beiden Remis gegen die SG Vatanspor Gevelsberg und RW Rüggeberg – und könnte damit durchaus recht haben.

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