Ennepetal. Nur sieben Mannschaften werden sich für die neue A-Liga qualifizieren. Manche Teams haben daher nur geringe Chancen auf den Klassenerhalt.
Sie geben sich ein wenig wie die kleinen Gallier, die sich gegen die große Übermacht trotz schlechter Aussichten mit aller Kraft wehren wollen: Die Abstiegskandidaten in der Fußball-Kreisliga A2 möchten die schwierige Saison trotz des drohenden Massenabstiegs durch die Fusion der beiden A-Liga-Staffeln keinesfalls vorzeitig abschreiben, auch wenn das positive Aspekte hätte. Doch wäre es für Teams wie zum Beispiel BW Voerde II oder die SpVg. SW Breckerfeld II genau deshalb nicht sogar sinnvoller, die realistischen Möglichkeiten nüchtern zu betrachten und sich schon jetzt auf die kommende Saison zu konzentrieren, um dort dann einen Vorteil zu haben?
Zumindest im Umfeld wurden bereits am ersten Spieltag solche Töne laut. Bei den Voerdern waren sich bei der 0:11-Pleite gegen den SV Ararat Gevelsberg viele Zuschauer und auch der eine oder andere Spieler einig: Der Klassenerhalt ist für die Mannschaft utopisch, weil die vorderen Plätze bereits an die Spitzenteams der Liga vergeben sind. Mit diesen Teams wie RW Rüggeberg oder Hasslinghausen mitzuhalten, scheint fast unmöglich. Voerdes Trainer Ferhat Öztürk hält von solchen Stimmen allerdings gar nichts: „Wir werden weiterkämpfen, dazu sind wir zu sehr Sportsmänner, als dass wir die Saison herschenken. Wir wollen jede Saison das Beste herausholen. Was im Umfeld geredet wird, ist mir egal. Es geht darum, was ich und die Mannschaft sagen“, betont er.
Auch interessant
Doch ob alle Spieler intern davon ebenso überzeugt sind, dürfte fraglich sein. Dass es diese Saison schwierig ist, weiß auch Öztürk. „Bei uns geht es nullkommanull um Geld. Wir spielen für den Spaß und Zusammenhalt. Da ist es schwierig mit den Teams mitzuhalten, die die Taschen voll haben“, sagt er.
Voerdes Spieler gehen sich am ersten Spieltag an
Dass es zum Auftakt mit Ararat direkt gegen so ein starkes Team ging, könnte ein Stimmungsdämpfer gewesen sein. Direkt nach dem Abpfiff kam es auf dem Spielfeld zu einem lautstarken Streit zwischen zwei Voerder Spielern. „Sie waren sich über eine Spielsituation nicht einig. Nach so einem Ergebnis wäre ich weitaus unzufriedener, wenn alle mit einem Lächeln vom Platz gehen würden. Meiner Meinung nach war es aber zu laut und es hätte statt direkt nach dem Spiel und öffentlich auf dem Platz intern und innerhalb der Mannschaft geklärt werden sollen“, erklärt Öztürk, der dem ganzen allerdings keine allzu große Bedeutung beimessen möchte.
„ Nach so einem Ergebnis wäre ich weitaus unzufriedener, wenn alle mit einem Lächeln vom Platz gehen würden.“
Nur sieben Teams werden es sicher in die eingleisige A-Liga schaffen. Und neben den Favoriten macht auch er sich als großer Underdog, den die Mehrheit der Liga eher auf den letzten beiden Tabellenplätzen sehen, Hoffnungen. „Erst wenn wir rechnerisch abgestiegen wären, können wir uns auf die nächste Saison fokussieren. Bis dahin und solange es noch Hoffnung gibt, ziehen wir durch“, macht der Coach Öztürk deutlich, für den es Sonntag um 12.45 Uhr gegen den Bezirksliga-Absteiger FC Herdecke-Ende geht.
Auch interessant
In Breckerfeld herrscht noch Optimismus
Ähnlich sieht es auch Oliver Zurhausen, der neue Trainer der SpVg. SW Breckerfeld II, die neben den Voerdern als Abstiegskandidat Nummer eins gelten. Mit 0:5 war die Reserve am ersten Spieltag gegen den SC Obersprockhövel III noch gut bedient und es wurde deutlich, wie sehr die besten Spieler der Vorsaison wie Torjäger Marco Reibert, die in die erste Mannschaft hochgezogen worden sind, fehlen. „Es war kein gutes Spiel, aber um die Saison herzuschenken, ist es noch zu früh. Noch bin ich optimistisch. Unser Plan ist es, Siebter zu werden. Wenn wir es schaffen ist es gut, wenn nicht, ist es auch nicht schlimm. Aber an die nächste Saison denken wir noch nicht“, sagt er.
„Wenn wir es schaffen ist es gut, wenn nicht, ist es auch nicht schlimm. Aber an die nächste Saison denken wir noch nicht.“
Träumen von einem sensationellen Klassenerhalt tun die Abstiegsfavoriten jedenfalls trotz schlechter Prognosen – und hoffen damit, sich wie eins die Gallier gegen die Römer zu verteidigen. Und eben inmitten der großen Favoriten entgegen der Erwartung doch, sich für die eingleisige A-Liga zu qualifizieren.