Winterberg/Schmallenberg. Die besten Anlaufstellen und fünf Expertentipps für Skilanglauf im HSK. Eine echte Alternative zum Trubel beim alpinen Skifahren.

Das sind die Bilder, welche die zwei Stichwörter „Ski“ und „Sauerland“ unverzüglich vor dem inneren Auge erzeugen: Auf oft gut besuchten Pisten wedeln hoffentlich behelmte Menschen im mehr oder weniger bunten Ski-Dress den Berg hinab. Eine Schlange vor dem Lift wartet in Stoßzeiten nach der Abfahrt, bevor es wieder aufwärts geht. Doch es geht auch anders auf Ski, im Sauerland – ganz anders.

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Denn im Schatten des alpinen Skifahrens bietet das „Land der tausend Berge“ auch Skilangläufern beste Bedingungen, wenn das Wetter mitspielt und die Loipen gespurt werden können. Seit dem vergangenen Freitag ist das möglich.

„Man sollte immer wieder aktuell online in den Loipeninfos nachschauen. Es wird täglich gespurt, und aufgrund der Wetterlage werden sich die Loipen halten. Wie gut und wie lange, ist eine Sache der Höhenlage. Das muss man sehen“, erklärte Susanne Schulten, Pressesprecherin der Wintersport-Arena Sauerland.

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Der Blick auf www.wintersport-arena.de/nordisch/loipengebiete-und-schneehoehen im Internet am Mittwochmittag, 15. Januar, verrät, dass besonders in Winterberg die Bedingungen noch top sind. „Wir haben ein Quad mit Ketten und einer Walze, um auch bei wenig Schnee den Sportlern die Loipe zu richten“, erklärte Timo Drebs, Sportwart des SK Winterberg. Der Verein kümmert sich um die Loipen im Bremberg-Gebiet, während der Verkehrsverein Winterberg die anderen (Kuhlenberg) spurt.

Skilanglauf im Hochsauerlandkreis: Wo der Sport gut möglich ist

Zuletzt war das am 14. Januar der Fall, so dass in Winterberg (Stand 15. Januar) von 49,8 Kilometern 44,5 Kilometer für Skilanglauf genutzt werden können. 43,1 Kilometer von möglichen 86,8 Kilometern stehen etwa im Skilanglaufzentrum Westfeld/Ohlenbach zur Verfügung. Besonders gut für die Skilangläufer: In der Übersicht der Wintersport-Arena wird auch über mögliche Schwachstellen der Loipen Auskunft gegeben.

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„Hessebergrunde gut. Der Einstieg bis zum Wald leider nicht. Alternativ: Wir empfehlen die ,Center-Parcs-Loipe‘ in der Hasenkammer über den Zubringer zu nutzen. Zustand der Loipe gut. Start/Ziel: Skiclub Hütte | Garage“, heißt es etwa zur Hesseberg-Loipe 1 in Medebach-Küstelberg. Wer sich in Richtung Willingen orientieren möchte, der erhält auf www.skigebiet-willingen.de/loipen-winterwandern aktuelle Infos. Ebenfalls interessant für Skilangläufer ist die Seite www.loipenportal.de/sauerland im Internet.

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Zwar wird an der einen oder anderen Stelle noch Schnee produziert, doch der Blick auf die Wetterprognose verrät, dass sich die Bedingungen für Skilanglauf vorerst eher verschlechtern statt verbessern dürften. Gleichwohl bleibt Skilanglauf eine der gesündesten Sportarten überhaupt.

Skilanglauf im Hochsauerland: eine gesunde Sportart

„Als klassischer Ausdauersport, der große Muskelgruppen anspricht, ist Skilanglauf hervorragend für Herz-Kreislauf-Training und Fettverbrennung geeignet und stärkt die Immunabwehr“, schreibt zum Beispiel die Techniker Krankenkasse auf ihrer Homepage. „Durch die sanft gleitende Fortbewegung ohne Aufprallschock, wie etwa beim Joggen, ist Skilanglauf besonders rücken- und gelenkschonend und deshalb auch für Übergewichtige äußerst empfehlenswert“, heißt es weiter.

„Die Verletzungsgefahren beim Langlauf sind im Vergleich zur Abfahrt und zum Snowboarden geringer. Selten kommt es auf der Loipe zu schweren Stürzen mit verstauchten Sprunggelenken oder gar Unterschenkelbrüchen. Doch jeder Läufer sollte wissen, dass Langlauf große Anforderungen an Ausdauer und Kraft stellt. Menschen mit schwachen Herzen sollten es langsam angehen lassen“, rät die Krankenkasse.

Im Skilanglaufzentrum Hochsauerland in Westfeld-Ohlenbach zeigen regelmäßig unter anderem bei Wettkämpfen heimische Talente ihre Qualitäten im Skilanglauf.
Im Skilanglaufzentrum Hochsauerland in Westfeld-Ohlenbach zeigen regelmäßig unter anderem bei Wettkämpfen heimische Talente ihre Qualitäten im Skilanglauf. © Archiv | Philipp Bülter

Langsam starten – in dieses Horn stößt auch Lenard Kersting. Der 22-jährige Sauerländer gehörte zu den hoffnungsvollsten Skilanglauf-Talenten in Deutschland. Zuletzt versuchte er den Quereinstieg im Biathlon, um vor dem aktuellen Winter seine Karriere als Leistungssportler doch zu beenden. Das Feuer der Leidenschaft für Skilanglauf lodert in Kersting aber weiter.

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Experte: Das sind meine 5 Tipps für die ersten Schritte

1. Man sollte Geduld mit sich haben. Auch wenn am Anfang die Bewegung sehr unkoordiniert ist und man auch mal hinfällt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen. Wie mir bei meinen ersten Langlaufversuchen gesagt wurde, ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

2. Gerade Anfängern würde ich den Tipp geben, langsam zu starten. Bei fehlender Technik wird häufig versucht, dies durch größeren Krafteinsatz zu kompensieren. Um auch länger Spaß am Langlaufen zu haben, sollte man locker anfangen.

3. Egal ob Klassisch oder Skating – man kann zwischendurch mal auf den Stockeinsatz verzichten. Hier sollten Anfänger dann versuchen, auf den Bein-Abdruck zu achten und die Ski gleiten zu lassen.

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4. Wer gerne leichter und auch schneller laufen möchte, muss die Ski gleiten lassen. Wichtig dabei ist, den Körperschwerpunkt auf den Ski zu verlagern, der gleiten soll. Das hilft den Ski, gerade auf den Belag aufzusetzen, wo er am besten gleitet.

5. Das Wichtigste: Spaß haben und genießen. Beim Skilanglauf kann man sich sehr elegant und dynamisch auf Schnee und in wunderschönen Winterlandschaften bewegen. Jeder Skilangläufer sollte deshalb Spaß am Sport haben – und auch mal nach links und rechts schauen.

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