Schmallenberg: Imposante Werbung für Skilanglauf

Schmallenberg-Westfeld. 190 Kinder und Jugendliche sorgen bei verschiedenen Wettbewerben im Skilanglaufzentrum in Schmallenberg-Westfeld für spezielles Flair.

Er ist noch immer einer der bekanntesten Skilangläufer in Deutschlands – und am Mittwochvormittag, 24. Januar, verfolgte Jochen Behle im Skilanglaufzentrum Hochsauerland in Westfeld-Ohlenbach ganz genau, was heimische Talente derzeit so draufhaben. In seiner aktiven Zeit startete Behle bei sechs Olympischen Winterspielen, acht Weltmeisterschaften und wurde 24 Mal Deutscher Meister, doch der mittlerweile 63-jährige mag eben die Arbeit an der Basis. „Wir können froh sein, dass wir hier so ein Zentrum haben. Und man sieht ja, dass die Kinder großen Spaß an diesen Wettbewerben haben“, sagte der ehemalige Bundestrainer Skilanglauf am Rande der Veranstaltung „Jugend trainiert für Olympia“. Das Event lockte etwa 190 Schüler aus Winterberg und Schmallenberg sowie aus hessischen Kommunen in das obere Lennetal.

Es war ein durchaus kurios anmutender Anblick für all diejenigen, die nach Westfeld-Ohlenbach gekommen waren. Bei am Vormittag etwa fünf Grad Celsius Außentemperatur präsentierte sich die wäldlich geprägte Landschaft rund um das Zentrum weitgehend wenig winterlich. Die Bäume trugen kaum noch Schnee, die Wiesen waren grün oder bräunlich – doch die Loipen waren trotzdem nahezu perfekt präpariert. „Wir haben hier sehr gute Bedingungen, unter anderem mit mehr als einem Meter Schneeauflage im Startbereich. Das hat aufgrund des zuvor kalten Wetters einfach eine Eigendynamik“, erklärte Stefan Kirchner.

Skilanglauf: Talente mit viel Eifer in Schmallenberg

Der 40-Jährige hat mehr als 15 Jahre lang als Landestrainer Skilanglauf beim Westdeutschen Skiverband gearbeitet. Mittlerweile hat der Winterberger umgesattelt: Als Quereinsteiger schulte Kirchner zum Pädagogen um und arbeitet nun als Lehrer an einer Realschule im benachbarten Bad Berleburg. Für die neue Tätigkeit haben dem vierfachen Familienvater auch die wertvollen Erfahrungen in seiner Zeit im Sport geholfen, erzählte er am Rande der Strecke: „Unsere wichtigste Aufgabe bleibt es, die Kinder für den Sport zu motivieren. Diese Veranstaltung ist auch dafür gedacht, dass wir die Schüler in die Bewegung bekommen und Werbung für den Skilanglauf machen.“

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Mehr als 190 Schüler tummelten sich also im Zuge verschiedener Wettbewerbe im Skilanglaufzentrum. Es waren sowohl Kinder aus den ersten Klassen verschiedener Grundschulen (sechs bis sieben Jahre), aber auch Jugendliche von weiterführenden Schulen bis zum Alter von 15 Jahren aktiv (U16). Neben heimischen Schulen aus Winterberg und Schmallenberg nahmen auch Schüler aus dem Bergischen Land sowie aus Bad Berleburg, Bad Laasphe, der Rhön oder dem Vogelbergskreis teil. Die jungen Nachwuchssportler starteten für den Westdeutschen Skiverband (WSV) oder für den Hessischen Skiverband (HSV) – und konnten mit ihren Leistungen nicht nur bei Jochen Behle anerkennendes Kopfnicken hervorrufen. Ein Teil qualifizierte sich aufgrund der Leistungen für das Bundesfinale von „Jugend trainiert für Olympia“, das vom 25. bis 29. Februar im bayerischen Nessewang stattfindet.

Als Chef-Organisator hatte Stefan Kirchner gemeinsam mit den weiteren Helfern vor Ort nicht nur für gute Streckenverhältnisse gesorgt, sondern feuerte auch die einzelnen Starter an, während er immer wieder an der Strecke unterwegs war. Nach dem Start ging es für die Wintersportler in einen Parcours, unter anderem mussten Hütchen umfahren oder ein Slalom absolviert werden. Kurz vor der Ziellinie sprangen die älteren Teilnehmer an extra dafür aufgestellten Toren dann kurz um und fuhren kurzerhand rückwärts, ehe es mit vollem Eifer in Richtung Ziel ging. „Es ist gut, dass wir hier auch vor dem Wind sehr gut geschützt sind“, so Stefan Kirchner, der hoffte, dass einige der Starter „später auch in den Vereinen aktiv sein werden“.