Winterberg. Julia Taubitz sorgte für die emotionalsten Momente beim Rennrodeln in Winterberg. Nach ihrem Sieg wählte sie auch kritische Worte.

Sie sorgte für die vielleicht emotionalsten Momente während des Rennrodel-Weltcups in Winterberg, der parallel als Europameisterschaft gewertet wurde. „Europameisterin!“, brüllte Julia Taubitz in die ARD-Kamera und ballte beide Hände jeweils zu einer Faust. „Endlich Europameisterin. Endlich, endlich. Es hat lange gedauert“, ergänzte die fünfmalige Weltmeisterin aus dem Erzgebirge. Bevor der 28-Jährigen bei der Siegerehrung die Tränen der Freude über die Wangen kullerten, formulierte sie kritische Worte, die zum Nachdenken anregen sollten.

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„Wir haben immer viel Druck, von uns werden immer wieder Siege erwartet. Wenn du zweimal nicht auf das Podest fährst, ist die gesamte Saison schlecht. Da würde ich mir etwas mehr Gelassenheit wünschen“, sagte die amtierende Gesamtweltcup-Siegerin. Sie spielte damit auf die Weltcups in Sigulda und in Altenberg an, bei denen sie lediglich auf die Plätze neun und zehn gefahren war. Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten. In Winterberg feierte sie den zweiten Sieg in dieser Saison.

Winterberg: „Bin eine Schnecke“, sagt Taubitz

„Deshalb bin ich sehr froh, dass ich jetzt ganz viel Ballast abwerfen konnte und diesen Titel gewonnen habe“, erklärte Taubitz, die verriet, besonders mental viel gearbeitet zu haben vor der EM im Hochsauerland. Sie siegte mit 0,198 Sekunden Vorsprung auf Madeleine Egle (Österreich) – und zwar nach einem Rodel-Krimi im zweiten Lauf. „Ich bin echt eine Schnecke am Start, vor allem hier. Ich habe einfach pure Angst vor diesem Starteck“, sagte sie und ergänzte: „Aber es hat gut geklappt, unten die Zeit wieder aufzuholen.“

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Julia Taubitz jubelt am ARD-Mikrofon über den Sieg bei der EM in Winterberg. © Falk Blesken | Falk Blesken

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