Nach Winterberg: Top-Anschieber freigestellt! Auffällige Probe
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Winterberg/St. Moritz. Erst der Zwist um die Anschieber, jetzt eine auffällige Probe nach Winterberg: Die Unruhe will bei den deutschen Bobfahrern nicht enden.
Zum Saisonbeginn sorgte ein Zwist zwischen den Bobpiloten Francesco Friedrich und Johannes Lochner für Schlagzeilen fern des Eiskanals. Nach dem Weltcup-Wochenende in Winterberg und vor dem Rennen in St. Moritz/Schweiz gibt es erneute Unruhe in der Mannschaft des aus Winterberg stammenden Cheftrainers René Spies.
Verband informiert am Abend
Der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) informierte am Donnerstagabend über ein auffälliges Testergebnis einer Wettkampf-Probe des Bob-Athleten Simon Wulff. Das Datum der Probe wurde anfangs nicht genannt. Die Probe wies eine Substanz auf, die im Training erlaubt, jedoch im Wettkampf verboten ist.
Wie die internationale Testagentur ITA am Freitag bekanntgab, soll es sich um die Substanz Methylhexanamin handeln. Sie ist in sogenannten Schlankmachern und Nahrungsergänzungsmitteln enthalten und zählt mittlerweile zu den am häufigsten gefundenen Stimulanzien in Dopingproben. „Wir sind erst am Mittwoch von der internationalen Agentur ITA informiert worden. Der auffällige Test stammt vom 7. Dezember in Altenberg“, sagte der Vorstandsvorsitzende und Generalsekretär des Bob- und Schlittensportverbandes für Deutschland (BSD), Thomas Schwab, auf dpa-Anfrage.
Monobob-Rennen abgesagt
Da vor dem Weltcup in St. Moritz/Schweiz ein Training im Monobob der Frauen auf Grund zu warmer Temperaturen ausfallen musste, wurde das für diesen Samstag geplante Weltcuprennen im Monobob abgesagt. Stattdessen wird es am 24. Januar in St. Moritz ausgetragen, wenn die Rennserie dort erneut gastiert. Laura Nolte (BSC Winterberg) und den anderen Bobpilotinnen stehen dann drei Renntage bevor. Am Samstag, 25. Januar, folgt ein weiteres Monobob-Rennen und am Sonntag, 26. Januar, folgt der Zweierbob. An diesem Sonntag, 12. Januar, startet Nolte um 9 Uhr mit Anschieberin Deborah Levi.
Nach Aussage von Schwab wird Wulff die Öffnung der B-Probe beantragen, zudem bekommt er anwaltlichen Beistand. „Wir unterstützen den Sportler und das Team mit allen Mitteln, solange es kein Urteil gibt. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung“, betonte Schwab. Simon Wulff wechselte vor der Saison als Anschieber ins Team des deutschen Top-Piloten Francesco Friedrich. In seiner vorherigen Karriere als Leichtathlet brannte er unter anderem mit 10,06 Sekunden die viertschnellste deutsche Zeit über 100 Meter in die Bahn.
Winterberg: Wulff im Viererbob
In Winterberg startete der 24-Jährige aus Dresden im Viererbob mit Friedrich und unter anderem Anschieber Matthias Sommer (BSC Winterberg). Das Quartett durfte am Ende über Rang zwei hinter dem Briten Brad Hall jubeln. In den vorherigen Weltcuprennen setzte Friedrich seinen Zugang auch im Zweierbob ein.
„Das Ergebnismanagement wird von der International Testing Agency (ITA) im Auftrag des International Bobsleighs & Skeleton Federation (IBSF) durchgeführt. Bislang wurde keine Suspendierung seitens des Ergebnismanagements (IBSF/ITA) ausgesprochen“, hieß es in der Pressemitteilung des BSD, und: „Die Zuständigkeit für diesen Fall liegt nicht bei der Nationalen Anti-Doping Agentur Deutschland (NADA).“
Der BSD habe Simon Wulff vorsorglich vom Sportbetrieb freigestellt, bis der Sachverhalt vollständig geklärt sei. „Alle relevanten Stellen, einschließlich der NADA und der Fördermittelgeber, wurden über den Sachverhalt informiert“, teilte der Verband mit. Durch die Maßnahme soll verhindert werden, dass nachträglich Sanktionen gegen das deutsche Team verhängt werden. Francesco Friedrich startet in St. Moritz wie in Winterberg mit Alexander Schüller im Zweierbob statt mit Simon Wulff.
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In St. Moritz stehen für die Männer am Samstag ein Rennen im Zweierbob und am Sonntag ein Rennen im Viererbob an. Chef-Bundestrainer Spies wollte sich am Donnerstagabend auf Nachfrage dieser Zeitung zum Fall nicht äußern und verwies auf die Mitteilung des Verbandes. „Es ist natürlich sehr stressig gerade“, sagte der Winterberger lediglich.
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