Sundern. Für Antonia Brenscheidt müsste der Tag manchmal 48 Stunden haben. Warum sie für den RC Sorpesee so wichtig und für andere ein Vorbild ist.
Diese Rolle wollten die Volleyballerinnen des RC Sorpesee in der 2. Bundesliga Nord eigentlich nicht einnehmen. Nach sieben Spieltagen sind sie Spezialistinnen in punkto Wiedergutmachung, denn bislang folgte auf jeden Sieg eine Niederlage – und auf jede Niederlage ein Sieg. Antonia Brenscheidt zeigte sich davon nach dem 3:1-Erfolg gegen den VCO Berlin allerdings weniger genervt als erwartet. Und das liegt auch an der außergewöhnlichen Rolle, welche die 22-Jährige beim RCS mittlerweile einnimmt.
Sorpesee: Brenscheidt meistert Spagat
„Natürlich möchte jeder Sportler lieber mit einem Sieg als mit einer Niederlage aus der Partie gehen“, erzählte Brenscheidt. „Aber auch als Trainerin sage ich immer, dass Niederlagen nur Chancen sind, weiter hart zu arbeiten. Und jetzt haben wir die Chance, den Bann zu brechen und am Samstag mit drei Punkten aus Bonn nach Hause zu fahren“, ergänzte sie.
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Sie sagt das als Trainerin? „Toni ist ein Multitalent an allen Fronten“, erklärte Julian Schallow, Trainer des RC Sorpesee, über die Diagonalangreiferin und fügte mit einem Schmunzeln an: „Aber ich versuche ihr immer einzuflüstern, dass ihre Karriere als Spielerin aktuell Vorrang hat.“ Dass er diesen Zusatz über das Eigengewächs des Klubs halb im Ernst und halb im Spaß äußerte, liegt am für den Verein überlebenswichtigen Spagat, den Brenscheidt meistert.
Brenscheidt und Bastert in wichtiger Rolle
Die Lehramtsstudentin spielt nämlich nicht nur selbst in der 2. Bundesliga Nord Volleyball, sondern sie trainiert zusammen mit Mannschaftskollegin Bonnie Bastert die U13/14-Jugend des RC Sorpesee. „Sie ist gemeinsam mit Bonnie eine super wichtige Trainerin, und man sieht nach den zwei Jahren, die sie mit den Kleinen arbeiten, jetzt die ersten sportlichen Erfolge“, lobte Schallow.
RC Sorpesee: So schön jubeln Brenscheidt, Henkies und Co.
Da der RCS keine nennenswerten finanziellen Mittel für die Nachwuchsarbeit freischaufeln könne, „brauchen wir dieses Engagement der aktuellen oder ehemaligen Spielerinnen“, erklärte Julian Schallow. Auf die Frage, wie Brenscheidt alles unter einen Hut bekomme, antwortete sie lediglich und ebenfalls mit einem Grinsen: „Wo ein Wille, da ein Weg. Manchmal wäre es aber schon auch schön, wenn der Tag 48 Stunden hätte.“
„Sie ist am Übergang, von einer Stammspielerin zu einer wirklichen Führungsspielerin zu werden.“
Umso wichtiger sind einerseits die Erfolgserlebnisse mit dem Nachwuchs, andererseits aber auch die Siege in der 2. Bundesliga Nord wie jener gegen Berlin. „Sie ist am Übergang, von einer Stammspielerin zu einer wirklichen Führungsspielerin zu werden“, erläuterte Julian Schallow den Prozess, in dem sich „Toni“ befindet. Der Trainer sieht enormes Potenzial bei seiner Spielerin: „Mit ihren Möglichkeiten im Angriff und im Blockbereich – sie sucht in der Liga ihresgleichen. Und sie ist noch nicht am Ende ihrer sportlichen Entwicklung.“
Brenscheidt lobt Talent des RC Sorpesee
Das gilt im Übrigen auch und selbstverständlich noch mehr für Brenscheidts erst 16-jährige Mannschaftskameradin Pauline Emig, die es nach einem Kreuzbandriss im Sommer in Rekordzeit zum Comeback schaffte. „Ich war immer zuversichtlich, dass ,Pauli‘ schnell wieder auf die Beine kommt – sie ist schon immer die disziplinierteste und positivste Spielerin, die ich kenne“, lobte Brenscheidt das Talent des RCS.
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„Die Disziplin und das Positive haben sich zusammen mit ihrer Athletik ausgezahlt. Das ist vor allem für sie selbst schön. Als Team sind wir super dankbar, sie zurückzuhaben. Sie ist eine große Hilfe auf und neben dem Feld“, ergänzte Brenscheidt. Mit der Hilfe Emigs sowie dem leidenschaftlichen Einsatz aller anderen Akteurinnen gibt es im bevorstehenden Auswärtsspiel des RCS am Samstag, 30. November, um 19 Uhr bei den SSF Bonn nur ein Ziel: den Bann zu brechen und zum ersten Mal in dieser Saison einem Sieg einen weiteren folgen zu lassen.
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