Potsdam/Sundern. Mit 3:1 gewann der RC Sorpesee in der 2. Bundesliga Nord in Potsdam. Viel überraschender: Eine Spielerin feierte ein Kader-Comeback.
„Es war eine durch unseren Teammanager Linus Tepe top-geplante Reise, die Deutsche Bahn hat mitgespielt und drei Punkte haben wir auch geholt – mehr geht nicht“, resümierte Julian Schallow den 3:1 (25:17, 22:25, 25:18, 25:10)-Auswärtssieg der Volleyballerinnen des RC Sorpesee in der 2. Bundesliga Nord beim SC Potsdam II. Etwas allerdings verschwieg der Coach der Sauerländerinnen. Denn nach der dreiwöchigen Spielpause des RCS schlüpfte eine Akteurin vollkommen überraschend wieder ins blau-weiße Trikot.
Nachwuchs im RCS-Kader
Ende Juni hatte sich Pauline Emig im Sommertraining einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen und war Anfang Juli in Köln operiert worden. Keine vier Monate später gehörte die 16-Jährige in Potsdam zur Riege der Nachwuchsspielerinnen, die Schallow in dieser Saison erstmals in den Bundesliga-Kader berief. Das Blitz-Comeback auf dem Spielfeld – lässt allerdings noch etwas auf sich warten.
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„Der Wunsch, bald wieder spielen zu dürfen und Vollgas geben zu können, ist natürlich sehr hoch“, sagte Emig, der es nach eigener Aussage „wirklich schon sehr gut geht“. „Im Training darf ich schon nahezu hundertprozentig mitmachen, eben so, dass ich meine Bewegungen kontrollieren kann“, ergänzte sie. In Spielen setze sie der Coach bislang nicht ein, „da wir noch Respekt vor unkalkulierbaren Situation haben“.
Sorpesee schwächelt in Satz zwei
In Potsdam hätte der RCS seine Nummer acht vor allem im zweiten Satz gebrauchen können. „Wir haben nachgelassen, Potsdam hat den Satz gewonnen und das Spiel wäre fast gekippt“, sagte Schallow. Auch in Durchgang drei startete seine Mannschaft schwach und lag mit sechs Punkten zurück. „Wie wir uns aus dieser Situation herausgezogen haben, war klasse. Ich bin wirklich stolz auf das Team“, ergänzte der Trainer.
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Pauline Emig durfte deshalb einen Auswärtssieg bei ihrem Kader-Comeback feiern. Wann sie selbst wieder ins Spiel des aktuell Tabellensechsten eingreifen wird? „Ich denke und hoffe, dass das bald geht. Häufig möchten Kopf und Herz aber mehr, als verantwortbar ist. Ein bisschen Geduld, meinte der Arzt, sollte ich noch mitbringen“, antwortete sie.
„Häufig möchten Kopf und Herz aber mehr, als verantwortbar ist. Ein bisschen Geduld, meinte der Arzt, sollte ich noch mitbringen.“
Dass sie nach kaum vier Monaten bereits kurz vor einem Spiel-Comeback steht, ist überraschend genug. „Zum einen glaube ich, dass ich bei dem operierenden Arzt und in dem Krankenhaus sehr gut aufgehoben war – und bin. Und zum anderen versuche ich, recht konzentriert mit dem Team des Physiozentrums und unseren Trainern die notwendige Rehabilitation zu meistern“, erklärte Emig.
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„Wir sind sehr happy mit Paulis Fortschritt. Die Nominierung war als Signal zu verstehen, dass sie zum Team gehört. Sie ist für die Mannschaft auch wertvoll, wenn sie noch nicht wieder eingreifen kann. Auf dem Level und bei der Geschwindigkeit reicht es noch nicht wieder auf das Feld. Das wäre zu riskant“, sagte Schallow und betonte das Wörtchen: noch.
RC Sorpesee: Schumann, Zimmer, Freiburg, Bastert, Barthel, Vi. Vornweg, Spreyer, Emig, Steiner, Prachtel, Henkies, Bürger, Brenscheidt, Hümmeke.