Sundern. Auch das zweite Duell mit einem Topteam der 2. Bundesliga Nord verliert der RC Sorpesee deutlich. Trainer Julian Schallow reagiert.

Die vorherigen gut eineinhalb Stunden nagten so sehr an ihm, dass Julian Schallow, für ihn untypisch, ins Sarkastische driftete. „Das war definitiv ein Highlight“, sagte der Trainer der Volleyballerinnen des RC Sorpesee nach dem Heimspiel in der 2. Bundesliga Nord gegen den USC Münster II. „Die Halle war so voll wie lange nicht mehr. Der USC hat ganz, ganz feinen Volleyball gespielt und wir – halt nicht“, ergänzte er. Die böse 0:3 (16:25, 20:25, 14:25)-Pleite sorgte anschließend für eine ebenso ungewöhnliche Reaktion.

Sorpesee: Rahmen passt, Spiel nicht

Tatsächlich war am Samstagabend in der Halle des Schulzentrums in Sundern der Boden für den RCS bereitet, den Worten von vor der Saison Taten folgen zu lassen. Alles sei möglich, hatten sowohl Schallow als auch Spielerin Kim Spreyer mit Blick auf die zweite Saison in Folge in der 2. Bundesliga Nord erklärt. Heißt: Selbst den Kampf um Meisterschaft und Aufstieg traute sich der RCS zu.

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Nach der Niederlage beim Tabellenführer SCU Emlichheim hätte sich der RCS mit einem Heimsieg gegen die Reserve der Unabhängigen aus Münster, Vizemeister der vergangenen Saison, eindrucksvoll im Titelrennen zurückmelden können. Der Rahmen um Zuschauer, die Ballrollerinnen, das Schreiberteam, DJ und Hallensprecher taugte – das Spiel der Mannschaft um Kapitänin Kirsten Prachtel nicht.

„Münster war auf allen Positionen überlegen. Die haben uns richtig, richtig eingetütet. Von unserer Seite war das gar nichts.“

Julian Schallow, Trainer des RC Sorpesee

Schon der erste Satz der Partie offenbarte die Wahrheit des Abends. Wer das Ende der vergangenen Begegnung des RCS in Potsdam (3:1-Sieg) miterleben durfte, der musste sich fragen, ob der RCS denn wirklich dieselbe Aufstellung wie in der Ferne auf die Platte geschickt hatte. Auf allen Positionen gaben ab dem ersten Ballwechsel die Gäste den Ton vor. Über Annahme, Zuspiel und Angriff, Aufschlag wie Abwehr und vor allem im Block, in keinem Spielelement erreichte der RCS sein Niveau auch nur annährend.

Sorpesee: Satz drei „die nächste Ohrfeige“

Im Eiltempo ging der Durchgang an Münster. Im zweiten Satz betrieben die Gastgeberinnen Schadensbegrenzung, ehe sie mit dem 14:25 im dritten Satz „die nächste Ohrfeige“, wie Trainer Julian Schallow es ausdrückte, kassierten. „Das war eine kleine Lehrstunde, wie man mit einer halbgaren 50-Prozent-Leistung von einem, zugegeben sehr starken, Gegner in dieser Liga weggeputzt wird“, erklärte der Coach bedient.

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Michelle Henkies wird als MVP des RC Sorpesee nach der Heimniederlage gegen den USC Münster II ausgezeichnet. © Ralf Litera | Ralf Litera

Allerdings folgte anschließend eine eher ungewöhnliche Reaktion. Denn Schallow stellte nicht seine Spielerinnen in den Fokus der Kritik, sondern sich selbst. Dass auch im dritten Satz an der „erfolglosen Strategie der ersten beiden Sätze“ festgehalten wurde, nahm er auf seine Kappe. Und als „sichtlich überfordert“ bezeichnete sich Schallow ebenfalls. „Rebecca Schäperklaus war sehr stark, Ines Bathen auch. Münster war auf allen Positionen überlegen. Die haben uns richtig, richtig eingetütet. Von unserer Seite war das gar nichts“, sagte der Coach und betonte erneut „uns“.

Sorpesee: Gemischte Bilanz

Der Blick auf den Saisonstart fiel anschließend ernüchternd aus. „An zwei Spielen haben wir nicht teilgenommen, zwei Spiele waren ganz solide“, sagte Schallow. Emlichheim und Münster II waren die Topteams, die den Sauerländerinnen ihre Grenzen aufzeigten. Gegen den Drittletzten aus Potsdam und den Vorletzten aus Ostbevern gelangen die Erfolge.

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„Mal sehen, wohin uns das noch führt“, seufzte Schallow. Folgerichtig empfängt der RCS an diesem Samstag (18.30 Uhr) als Tabellensiebter den -sechsten Team 48 Hildesheim – zum Mittelfeldduell.

RC Sorpesee: Schumann, Zimmer, Freiburg, Bastert, Barthel, Vi. Vornweg, Spreyer, Steiner, Prachtel, Brenscheidt, Henkies, Hümmeke.

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