Sundern. Einige sahen in ihr den nächsten Bundesliga-Star aus den Reihen des RC Sorpesee. Eine Verletzung stoppte Pauline Emig. So geht es ihr.
Die Antwort kam schnell, unverzüglich sozusagen. Wer kann in der Tradition einer Kimberly Drewniok, Ines Bathen oder Lena Vedder vom RC Sorpesee als nächste Spielerin den Sprung zur Profi-Volleyballerin schaffen? „Pauline Emig“, urteilte eine Akteurin des Zweitligisten, deren Name an dieser Stelle unwichtig ist. Umso alarmierender waren die Worte und die Sorgenfalten auf der Stirn des RCS-Trainers Julian Schallow, als dieser nun erklärte: „Pauli hat in meiner Planung eine sehr wichtige Rolle gespielt.“
Sorpesee: Saisonstart am 21. September
Hat? Die Entwarnung folgte unverzüglich, denn die erst 16-Jährige spielt weiterhin eine wichtige Rolle in der Saisonplanung des Trainers, der mit seiner Mannschaft mit dem Heimspiel gegen den BSV Ostbevern am 21. September in die neue Serie der 2. Bundesliga Nord startet. Allerdings steht noch in den Sternen, wann Emig wieder zum Spieltagskader gehören wird. Das Volleyball-Talent aus Sundern zog sich nämlich während des Sommertrainings einen Kreuzbandriss im linken Knie zu.
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„Ich bin Ende Juni beim Training bei einem sogenannten Einbeiner-Angriff unglücklich auf dem linken Bein gelandet und dann mit dem Knie weggeknickt“, erzählte Emig über ihre erste schwere Verletzung der Karriere, „die hoffentlich auch erstmal die letzte ist“. Weil sie nie zuvor derart verletzt und eine Operation nötig gewesen sei, „war das anfangs ein Riesenschock für mich“, sagte die Mittelblockerin, die auf Grund ihrer Qualität in der vergangenen Saison von Schallow direkt in die erste Mannschaft befördert wurde. Lediglich bei Einsätzen für die Auswahl des Westdeutschen Volleyballverbandes (WVV) verpasste sie Bundesliga-Spiele.
„Es sind schon einige Tränen geflossen. Aber als erstmal die Operation überstanden war und ich die Gehstützen in die Ecke stellen konnte, ging es bergauf.“
In dieser Saison wird sich Emig vorerst auf die Zuschauerrolle beschränken müssen, obwohl nach der Operation Anfang Juli in Köln die Reha-Maßnahmen direkt starteten. „Die Operation ist sehr gut verlaufen und ich konnte bereits zwei Tage später nach Hause. Seitdem besuche ich zwei- bis dreimal wöchentlich das Physiozentrum in Sundern. Zusätzlich bekomme ich von unserer Physiotherapeutin Anne Marie Schmitz „Hausaufgaben“ für Zuhause, die ich täglich durchführe“, erklärte die Gymnasiastin.
Sorpesee: Emig „über Plan“
Sogar erste Übungen in der Halle sind mittlerweile wieder möglich, was nicht nur Emig, sondern auch Julian Schallow zuversichtlich in die Zukunft schauen lässt. „Ich bin super happy“, sagte der Trainer und ergänzte: „Sie geht mit der bescheidenen Situation mega-professionell um und liegt eigentlich über dem Plan. Sie hatte bereits Nachuntersuchungen und es sah alles gut aus. Jetzt kommt allerdings eine Phase, in der sie Geduld aufbringen muss, um sich nicht wieder zu verletzten.“
Da Emig aber eine mental schwere Phase unmittelbar nach der Verletzung meistern musste, weiß der Coach, dass seine Nummer Acht auch weiterhin nichts übereilt. Denn Tage wie jene nach dem Kreuzbandriss möchte Emig so schnell nicht wieder erleben. „Es sind schon einige Tränen geflossen. Aber als erstmal die Operation überstanden war und ich die Gehstützen in die Ecke stellen konnte, ging es bergauf“, sagte sie.
Sorpesee: Emig dankt für Hilfe
Durch kleiner Tiefs kommt sie dank Familie, Trainer und ihres Teams. „Dafür bin ich sehr dankbar. Wenn man es erst einmal geschafft hat, so etwas hinzunehmen und zu akzeptieren, fällt es einem leichter, mit einem Lächeln an die Sache heranzugehen und sich auf die bevorstehende Zeit zu freuen“, erzählte Emig.
Noch ist sie nicht am Ziel. „Die Muskeln, Bänder und Sehnen müssen langsam unter anderem wieder für Sprünge aufgebaut werden“, erklärte Julian Schallow, „aber unser Physio-Team macht echt einen Top-Job.“ Und Pauline Emig ebenso – Schallows Sorgenfalten sind längst einem zuversichtlichen Lächeln gewichen.