Sommerbiathlon: Actionreiche DM in Schmallenberg – und 40 coole Fotos
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Schmallenberg-Jagdhaus. In Schmallenberg-Jagdhaus haben zum vierten Mal die Deutschen Meisterschaften Sommerbiathlon stattgefunden. Wieso das Event besonders ist.
Hunderte Teilnehmer, die jüngsten Starter etwa zehn Jahre, die ältesten Sportler um die 80 Jahre alt: Was im Hochsauerlandkreis normalerweise recht regelmäßig allein Großveranstaltungen beispielsweise im Radsport, beim Schwimmen oder in der Leichtathletik bieten, war nun auch in einer speziellen sportlichen Disziplin der Fall. In Schmallenberg-Jagdhaus direkt an der Kreisgrenze zwischen dem Hochsauerland und dem Kreis Siegen-Wittgenstein sind nun die Deutschen Meisterschaften im Sommerbiathlon Luftgewehr ausgerichtet worden. Ein Ortsbesuch bewies: Mit viel Herzblut arbeitete der ausrichtende Skiclub Jagdhaus, um den etwa 300 Aktiven perfekte Rahmenbedingungen zu bieten.
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Frank Hübner war ein vielgefragter Mann auf der Biathlonanlage des SC Jagdhaus. Schon am ersten Veranstaltungstag der DM im Sommerbiathlon spielte der 71-Jährige seine ganze Routine aus. Bei der Großveranstaltung, die an diesem Tag mit den Staffelwettkämpfen bei den Junioren, Frauen und Männern begann, wirkte Hübner wieder als Wettkampfleiter des Deutschen Schützenbundes (DSB). Der DSB ist der größte Dachverband für Sportschützen in Deutschland und bei der DM im Sommerbiathlon entscheidend involviert. Denn hier üben die Sportler zwei Disziplinen aus: Laufen und Schießen.
Neben dem Schießen wird Sommerbiathlon entweder zusätzlich mit einem Crosslauf betrieben oder aber auf Rollerskiern. Während letztere Variante unter der Hoheit des Deutschen Skiverbandes (DSV) liegt, ist bei der Variante Crosslauf der Deutsche Schützenbund zuständig, wie auch in Schmallenberg-Jagdhaus.
Schmallenberg: Zum vierten Mal Deutsche Meisterschaften
Nach 2001, 2019 und 2022 richtete der kleine Skiclub Jagdhaus die DM nun schon zum vierten Mal aus. Vor 23 Jahren entscheidend mit involviert war auch schon Frank Hübner. „Ich habe Anfang der 1990er-Jahre als Trainer in Jagdhaus begonnen“, erzählte er in einer Wettkampfpause. Schnell habe er jedoch festgestellt, dass es hierbei zu sehr um den reinen Leistungsgedanken gegangen sei. Hübner: „Es gab keinen Breitensport. Die Jugendlichen sind hinten runtergefallen – und das konnte es ja nicht sein.“
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Man habe dem sportlichen Nachwuchs damals „etwas bieten wollen“, und so wurde der Sommerbiathlon folglich für die Breite angeboten und in den Folgejahren intensiviert. Beim DSB ist Frank Hübner seit 20 Jahren Verantwortlicher für den Sommerbiathlon. In Jagdhaus organisierte er zum vierten Mal eine DM mit – und war verzückt. „Es ist so toll, wenn man die Kinder mit diesem Sport aufwachsen sieht“, erzählte Hübner. „Dies gilt es zu bewahren.“
Tatsächlich war es schon am ersten Wettkampftag erstaunlich trubelig auf der Biathlonanlage in Jagdhaus. Mit viel Euphorie starteten bereits die Kinder und Jugendlichen in ihre jeweiligen Wettkämpfe, in denen sich Lauf- und Schießeinheiten (stehend und liegend) abwechselten. Angefeuert wurden sie von Freunden und Bekannten, die später oft selbst am Start waren und als Zuschauer für Atmosphäre an den Strecken oder am Schießstand sorgten. Die Waffen verblieben nach dem Schießen jeweils am Schießstand, ein weiterer Unterschied zur Variante mit Rollskiern. 500 Meter bis 1,35 Kilometer betrugen die jeweiligen Laufrunden.
Sportler aus ganz Deutschland reisen nach Schmallenberg
Ob Thüringen, Baden-Württemberg, Hessen oder Niedersachsen: Sportler aus ganz Deutschland waren ins Schmallenberger Sauerland gereist. Oftmals wurde direkt am Wettkampfort und dem Wiesen-Parkplatz in Camps übernachtet. Für den kleinen Verein, den SC Jagdhaus, stellte die Organisation erneut eine Mammutaufgabe dar. In dem Dorf mit nur etwa 75 Einwohnern schaffte es der Skiclub wieder, mindestens 40 freiwillige Helfer pro Veranstaltungstag zu stellen.
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„Das ist wirklich toll, dass uns das gelingt. Ich selbst habe mir auch eine Woche Urlaub genommen“, verriet Hans-Dieter Grobbel, 2. Vorsitzender des SC Jagdhaus und OK-Chef der DM. Die Durchführung der DM sei für den kleinen Verein eine große Herausforderung, „aber uns gelingt das mit tollem Teamwork“.
Hier, auf dem Kamm des Rothaargebirges, lohnte sich auch der Besuch für die Zuschauer auf der Biathlonanlage. Die landschaftlich äußerst reizvolle Strecke, die wunderschöne Naturkulisse – und nicht zu vergessen die sportlich ansehnlichen Leistungen sorgten dafür. Geboten wurden an den beiden weiteren Veranstaltungstagen noch die Einzelwettkämpfe, mit Massenstarts und Sprintwettkämpfen. Die frühe Vision, auch von Frank Hübner, von großen Events mit großem Breitensport-Charakter – in Jagdhaus wurde sie nun einmal mehr mit Leben gefüllt.
DM: Viele Starts, viele Ergebnisse
Die Deutschen Meisterschaften Sommerbiathlon Luftgewehr haben in Jagdhaus verschiedene Wettbewerbe in unterschiedlichen Altersklassen geboten. Bei den Staffeln setzte sich bei den Männern I über 2,4 Kilometern das Gespann Niedersachsen 4 vor Württemberg 1 und Thüringen 1 durch, während bei den Frauen I am Ende Bayern 1 vor Württemberg 1 und Hessen 1 siegte.
An Tag zwei und drei standen dann unter anderem die Wettbewerbe im Sprint und Massenstart an. Dabei gewann bei den Männern I über vier Kilometer Georg Paul (USK Gifhorn), während bei den Frauen I über drei Kilometer Kerstin Schmidt (Edelweiß Siegritz) siegte. Interessierte finden alle Ergebnisse online unter: sommerbiathlon.net
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