Winterberg. Das ist eine Zäsur für den Kufensport in Winterberg und im HSK. „Irgendwann ist es genug“, sagt eine Bob-Legende und zieht sich zurück.

Diese Entscheidung ist für den Kufensport im Hochsauerland, der besonders durch die Erfolge der Bobpilotin Laura Nolte in den Schlagzeilen ist, eine Zäsur. „Ich denke, irgendwann ist es genug“, sagte eine Sauerländer Bob-Legende bei der Jahresversammlung des Nordrhein-Westfälischen Bob- und Schlittensportverbandes (NWBSV) – und trat zurück. Es gab einen bewegenden Abschied.

Ein Olympia-Pionier

Die Jahresversammlung in der Lounge der Veltins-EisArena in Winterberg stand unter dem Zeichen der Verabschiedung eines Mannes, der die Geschicke des Kufensports in Nordrhein-Westfalen wie kaum ein anderer geprägt hat. Alois Schnorbus, der seit 2001 als Vizepräsident des NWBSV fungierte, hatte bereits zuvor seinen Rücktritt angekündigt und gab nun sein Amt ab. Für ihn wurde Christoph Brieden vom BSC Winterberg einstimmig als Nachfolger gewählt.

Mehr zum Thema

Schnorbus begann seine Karriere als Bobpilot 1971. 1980 war er der erste Sauerländer Pilot, der im Bob an Olympischen Spielen teilnahm. Nach seiner aktiven Laufbahn wurde er zunächst Bahntrainer in Winterberg. Danach war von 2001 bis 2013 Erster Vorsitzender des BSC Winterberg. Vor seiner Zeit als Vizepräsident kümmerte sich Schnorbus als Sportwart um die Geschicke seines geliebten Bobsports.

Alois Schnorbus (Mitte) wird von seinen Vorstandskollegen Hans-Jürgen Köhne und Manuela Senger verabschiedet.
Alois Schnorbus (Mitte) wird von seinen Vorstandskollegen Hans-Jürgen Köhne und Manuela Senger verabschiedet. © NWBSV | Philip Stallmeister

Beruflich war er ebenfalls als Prokurist für die Geschicke der Bahn verantwortlich. Der 72-Jährige erhielt für seine Jahrzehnte lange ehrenamtliche Arbeit im Verband die goldene Ehrennnadel des NWBSV. Schnorbus bedankte sich und sagte nach den bewegenden Abschiedsworten des NWBSV-Präsidenten Hans-Jürgen Köhne auf humorige Weise nach 53 Jahren im Bobsport: „Ich denke, dann ist es irgendwann genug. Ich denke, dass ihr alle Verständnis habt, und ich das Recht habe, es Winfried Stork gleichzutun.“

Olympia-Siege sportliche Höhepunkte

Schnorbus verwies damit auf den Ehrenpräsidenten des NWBSV, der 2023 nach 24 Jahren als Präsident verabschiedet wurde. Auf Stork, der bei der Versammlung auch anwesend war, folgte bekanntlich Köhne, der zusammen mit Schnorbus und Stork die Geschicke im geschäftsführenden Vorstand des NWBSV zwei Jahrzehnte maßgeblich prägte.

„Mit Thomas Kurschilgen haben wir die wichtigste Personalie besetzt.“

Hans-Jürgen Köhne, Präsident des NWBSV

Der sportliche Höhepunkt des Trios an der Spitze des Verbandes waren die Olympiasiege von Laura Nolte (Zweierbob) und Hannah Neise (Skeleton) 2022. Auf die beiden Sportlerinnen des BSC Winterberg wurde auch bei dieser Versammlung verwiesen, sorgten sie doch mit Gold im Monobob (Nolte) und im Skeleton-Mixed-Team (Neise) für die emotionalen Highlights aus Sicht des NWBSV bei der Heim-Weltmeisterschaft 2024.

Diane Koch (Silber/von links), Christoph Brieden (Bronze), Alois Schnorbus (Gold) und Manuela Senger (Bronze) erhielten Ehrennadeln für ihre langjährigen Tätigkeiten beim NWBSV.
Diane Koch (Silber/von links), Christoph Brieden (Bronze), Alois Schnorbus (Gold) und Manuela Senger (Bronze) erhielten Ehrennadeln für ihre langjährigen Tätigkeiten beim NWBSV. © NWBSV | Philip Stallmeister

Sehr zufrieden zeigte sich Köhne, dass mit Thomas Kurschilgen zum Anfang des Jahres ein Bundesstützpunktleiter und Geschäftsführer für Winterberg gefunden wurde. Er sagte: „Mit Thomas Kurschilgen haben wir die wichtigste Personalie besetzt.“ Kurschilgen vermeldete zudem, dass auf der Geschäftsstelle und im Trainerstab alle Stellen in Voll- und Teilzeit besetzt seien. „Unser Ziel ist es, die Trainerbesetzung nachhaltig fortzuführen“, sagte Kurschilgen.

Wahlen einstimmig

Bei den Wahlen waren alle Ergebnisse einstimmig. Neben der Wahl von Brieden wurden Corinna Martini (Sportwartin Rodeln), Christian Eichert (Sportwart Skeleton) und Diane Koch (Beauftragte für Frauenfragen) in ihren Ämtern bestätigt. Als Beisitzer rückt Johannes Geueke (SC Fredeburg) für Dietmar Lüdtke nach. Evita Köhne wurde zuvor während der Jugendversammlung als Jugendwartin gewählt. Diesen Posten hatte bis dato Köhnes Vereinskollegin vom BRC Hallenberg, Manuela Senger, inne.

175504_667_cover.jpg

Neue Teams, neue Derbys, knackiger Start

Bundesliga des Sauerlandes

Nach dem offiziellen Teil wurde Schnorbus noch in einer gemütlichen Runde verabschiedet. Neben der Ehrennadel für den scheidenden Vizepräsidenten erhielten Christoph Brieden, Manuela Senger (Bronze) und Diane Koch (Silber) Ehrennadeln für langjährige Verdienste.