St. Moritz. Laura Nolte, Bobpilotin des BSC Winterberg, gab im Monobob in St. Moritz eine Führung noch ab. Warum sie trotzdem „sehr zufrieden“ war.

Auch am Ort ihres für Deutschland historischen Triumphes reichte es am Ende nicht. Laura Nolte, amtierende Weltmeisterin im Monobob vom BSC Winterberg, musste sich beim Weltcup in St. Moritz mit dem zweiten Platz begnügen und wartet weiter auf ihren ersten Saisonsieg in dieser Disziplin. Das trübte die Stimmung der 25-Jährigen aber nicht, schließlich endete die WM vor Jahresfrist im Engadin trotz des goldenen Auftakts nicht im grenzenlosen Jubel.

Lisa Buckwitz siegt

In der Schweiz hatte Nolte in der vergangenen Saison das erste WM-Gold für Deutschland geholt. Auch beim Weltcuprennen auf der Natureisbahn lag sie nach dem ersten Lauf in Führung. Auf Grund eines beeindruckenden zweiten Laufs entriss Landsfrau Lisa Buckwitz ihr diese allerdings noch und verwies die BSC-Pilotin auf Rang zwei (+0.13 Sekunde). Dritte wurde die Australierin Breeana Walker (+0.15). Kim Kalicki belegte Rang sechs (+0.63).

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„Ich bin sehr zufrieden, die Tendenzen stimmen sehr gut“, sagte Nolte nach dem Rennen. „Der Speed war gut, die Fahrten waren einwandfrei – außer im zweiten Lauf das Starteck, das hat Zeit gekostet“, ergänzte Nolte. Weil der Abstand auf die Siegerin weder am Start noch insgesamt nicht zu groß sei, „bin ich sehr zufrieden“.

Buckwitz übernimmt Gesamtführung

Lisa Buckwitz (BRC Thüringen) durfte den dritten Sieg im vierten Saisonrennen im Monobob feiern und übernahm damit die Führung im Gesamtweltcup. „Den ersten Lauf habe ich etwas verkackt, da war der zweite oben am Starteck deutlich besser. Irgendwie bin ich dann noch nach vorn gefahren. Weltcupsieg in St. Moritz – ich bin mega happy und sehr stolz“, sagte sie. Nolte liegt nach den Plätzen fünf, drei, acht und zwei auf Rang vier des Gesamtklassements.

Speziell Laura und auch Adam haben nach den beiden Stürzen im letzten Jahr einen Rucksack mitzutragen.
René Spies, Chef-Bundestrainer

Das Zweierbobrennen der Frauen startet am Sonntag (9 Uhr) in St. Moritz. An den Zweierbob-Wettbewerb der WM erinnert sich Nolte nur ungerne. „Speziell Laura und auch Adam (Ammour, Bobpilot) haben nach den beiden Stürzen im letzten Jahr einen Rucksack mitzutragen, und wir hoffen, dass sie das schnell aus dem Kopf bekommen“, sagte Cheftrainer René Spies im Vorfeld des Weltcups.

Noltes böser Sturz

In der Horse-Shoe Corner war Nolte im Training zur WM und im dritten WM-Lauf im Zweierbob vor Jahresfrist böse gestürzt. „Sie ist richtig in den Horse-Shoe reingefahren, hat dann die Lenkseile aber nicht freigelassen. Der Bob ging zu früh runter und der Sturz war unaufhaltsam“, sagte Thomas Schwab, Vorstandsvorsitzender des Bob- und Schlittenverbands für Deutschland (BSD), damals in der ARD.

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Was folgte, waren bange Momente bei Trainern, Kolleginnen und Fans. Denn hunderte Meter rutschte der Bob mit Nolte und Anschieberin Neele Schuten unkontrolliert durch den Eiskanal. „Das ist das Schlimmste, wenn man früh oben in der Bahn stürzt“, sagte Schwab: „Der Bob bleibt nicht stehen. Da halten wir immer die Luft an.“ Im Monobob tilgte Nolte die Erinnerungen (hoffentlich) endgültig.