La Plagne/Winterberg. Weil Laura Nolte (Winterberg) im Monobob in La Plagne als beste Deutsche nur auf Rang fünf kam, schlug Cheftrainer René Spies Alarm.

In etwa zweieinhalb Monaten wollen die deutschen Bobfahrerinnen um Laura Nolte vom BSC Winterberg bei der Heim-WM in Winterberg auch im Monobob um die Medaillen kämpfen. Doch nach dem ersten Weltcuprennen dieser Saison in La Plagne/Frankreich schlägt Cheftrainer René Spies Medaillen-Alarm. Denn der Auftakt verlief unerwartet.

Spies: Zu schwache Starts

„Es war ein harter Wettkampf, am Ende gewinnt Kaysha Love verdient und zeigt, wo es hingeht in den nächsten Jahren“, sagte der aus Winterberg stammende Spies. „Wir hatten zu schwache Starts. Die Konkurrenz ist extrem hart im Monobob“, ergänzte er und schlug dann Medaillen-Alarm: „Wir müssen uns in allen Bereichen verbessern.“

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Denn in La Plagne schaffte es keine seiner Pilotinnen aufs Podest. Laura Nolte lag zwar nach dem ersten Lauf aussichtsreich auf dem zweiten Platz, rutschte aber noch auf den geteilten fünften Rang ab. Die US-Amerikanerin Kaysha Love siegte in ihrem ersten Weltcup-Rennen mit Starts von 6,80 Sekunden und 6,79 Sekunden. Zweite wurde die Schweizerin Melanie Hasler (gesamt +0,21 Sekunden) vor der Rumänin Andreea Grecu (+0,31).

Nolte: Start im Zweier besser

„Ich bin nicht so zufrieden“, sagte Nolte, die letztendlich 0,40 Sekunden zurücklag. „Am Start war es zäh. Das ist nicht meine Bahn für den Mono, weil es gar nicht den Berg runter geht und man enorm viel Kraft aufwenden muss. Im Zweier liegt mir der Start viel, viel besser“, sagte die Zweier-Olympiasiegerin von 2022. 7,06 Sekunden und 7,08 Sekunden stoppte die Uhr für ihre Starts.

Alle, die spät dran waren, sind abgefallen.
Laura Nolte über die nachlassende Bahn

Nolte ärgerte sich aber auch über die schlechteren Bedingungen im zweiten Lauf. „Es war extrem schade, wie die Bahn nachgelassen hat“, sagte sie und ergänzte: „Alle, die später dran waren, sind abgefallen.“ Tatsächlich lag das Siegertrio nach dem ersten Lauf auf den Plätzen fünf, sieben und sechs. „Ich hoffe, dass die Bahn im Zweierbob am Sonntag nicht so nachlässt“, sagte Nolte noch.

Laura Noltes Eltern Sandra und Lukas nahmen den „felix award“ aus den Händen von Ministerpräsident Hendrik Wüst (li.) und Stefan Klett, Präsident Landesportbund, entgegen.
Laura Noltes Eltern Sandra und Lukas nahmen den „felix award“ aus den Händen von Ministerpräsident Hendrik Wüst (li.) und Stefan Klett, Präsident Landesportbund, entgegen. © IMAGO/Oliver Langel

Die WM-Dritte Lisa Buckwitz (Oberhof) belegte im olympischen Eiskanal von 1992, in dem auch 2030 um Olympia-Medaillen gefahren wird, Rang sieben (+0,57). Kim Kalicki (Wiesbaden) enttäuschte mit Platz zwölf (+1,51). Die Frauen waren beim Weltcup-Auftakt in Yanqing vor drei Wochen aufgrund einer zu geringen Teilnehmerzahl noch nicht an den Start gegangen. Die Olympia- und Gesamtweltcupsiegerin Kaillie Humphries erwartet ihr erstes Kind und pausiert in diesem Winter. Am Sonntag (ab 9 Uhr) steht für die Frauen das Rennen im Zweier an.

Besondere Ehrung für Nolte

Am Freitagabend durfte sich Nolte derweil über eine besondere Ehrung freuen. Die amtierende Bob-Weltmeisterin im Monobob wurde vom Landessportbund NRW als Sportlerin des Jahres ausgezeichnet und erhielt den „felix award“. Sportler des Jahres wurde der Eishockey-Vizeweltmeister Moritz Müller.