Eslohe/Soest. Zwei Tänzerinnen aus Eslohe feiern Premiere beim Kult-Silvesterlauf von Werl nach Soest. Wie diese Zeitung jetzt sechs Monate lang kräftig hilft.

Es ist der Sehnsuchtsort für tausende Läuferinnen und Läufer aus dem Hochsauerlandkreis, eine absolute Kultveranstaltung – und eine Herausforderung: Der Silvesterlauf von Werl nach Soest ist der größte seiner Art in Deutschland. Bis zu 10.000 Teilnehmer gehen auf die 15 Kilometer lange Strecke, die über die ehemalige Bundesstraße 1 führt. Topathleten wie Sabrina Mockenhaupt, Amanal Petros oder Hendrik Pfeiffer messen sich dort an der Spitze des Feldes.

Doch die überwiegende Mehrheit des großen Läuferfeldes der Kultveranstaltung sind: Normalos. In genau sechs Monaten steht er nun wieder an, der Silvesterlauf von Werl nach Soest. Nach der pandemiebedingten Absage des Events in seiner ursprünglichen Form im Vorjahr – stattdessen wurde eine virtuelle Alternative angeboten – setzen die Veranstalter um Ingo Schaffranka in diesem Jahr wieder auf eine Organisation in weitgehend gewohntem Rahmen.

Diese Zeitung, die 1982 den Silvesterlauf von Werl nach Soest ins Leben rief, wird in den kommenden sechs Monaten zwei junge Frauen begleiten, die erstmals starten.

Silvesterlauf von Werl nach Soest: Aufregung ein halbes Jahr im Voraus

Noch exakt ein halbes Jahr ist es hin, ehe am Freitag, 31. Dezember, in Werl der Startschuss zum Silvesterlauf nach Soest erfolgt. Ein wenig Aufregung, dieses gewisse Kribbeln – verspürt Pia-Sophie Kraus trotzdem schon. Die 20-Jährige wird gemeinsam mit ihrer gleichaltrigen guten Freundin Felina Bornemann in diesem Jahr erstmals beim Kultlauf starten – und sich dabei in den kommenden sechs Monaten in der Vorbereitung von dieser Zeitung begleiten lassen. „Wenn wir laufen gehen, sind wir eher so die gemütlichen Läufer und legen fünf, sechs Kilometer zurück, bis wir zum Beispiel eine Pause für ein Eis machen“, verrät Pia-Sophie Kraus und lacht.

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Die 15-Kilometer-Strecke des Hauptlaufs bei der 40. Ausgabe des Silvesterlaufs von Werl nach Soest wird für die beiden jungen Sauerländerinnen daher in jedem Fall eine Herausforderung. Die Freundinnen, die beide in Eslohe-Wenholthausen leben, mögen den Kultlauf. „Der Silvesterlauf ist ja sehr bekannt geworden, und so war ich mal als Zuschauerin dabei. Das war schon eine tolle Atmosphäre. Es muss vor allem super sein, auf dem Soester Marktplatz unter dem Jubel der Zuschauer ins Ziel zu kommen. Das möchte ich unbedingt erleben“, sagt Pia-Sophie Kraus.

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Unsportlich – sind die beiden Wenholthausenerinnen mit Sicherheit nicht. Beide tanzen beim TSV RW Wenholthausen, Felina Bornemann leitet dort mehrere Tanzsportkurse. Auch in der Leichtathletik fühlt sich die 20-Jährige zu Hause, sagt aber: „Geht es um das Laufen, ist Pia von uns beiden definitiv aktiver.“ Während Bornemann eine Ausbildung zur Industriekauffrau bei einem Unternehmen in Brilon absolviert, studiert Kraus im vierten Bachelorsemester Sport- und Gesundheitstechnik an der Hochschule Hamm-Lippstadt. „Ich bin nun etwa seit einem Jahr zu Hause und kann kaum in Präsenz studieren. Da habe ich auch wieder etwas mehr mit dem Laufen angefangen“, sagt Pia-Sophie Kraus. Verlaufen wird sich die Sauerländerin dabei sicher nicht, schließlich ist sie bereits seit elf Jahren aktive Pfadfinderin. Kraus spielt außerdem Geige und betreibt beim TSV RW Wenholthausen auch Wassergymnastik.

Rückschläge kann es geben

Sie findet es besonders „cool, dass Felina und ich jetzt gemeinsam das Projekt Silvesterlauf angehen. Es ist viel leichter, sich gegenseitig zu motivieren und zu pushen“, sagt Pia-Sophie Kraus. Rückschläge wünsche sie sich naturgemäß nicht, schließt diese in den nun folgenden sechs Monaten aber auch nicht kategorisch aus.

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In der nächsten Zeit freuen sich Felina Bornemann und Pia-Sophie Kraus auf neue Erfahrungen in der Vorbereitung auf das sportliche Highlight am Jahresende. So ist geplant, die beiden wagemutigen Läuferinnen unter anderem mit einem Techniktrainer und einem Sportmediziner zusammenzubringen, um an der richtigen Laufhaltung und an medizinisch sinnvollen Voraussetzungen zu arbeiten. „Ich glaube, dass es beispielsweise total gut wäre, meine Technik beim Laufen zu optimieren. Wir würden uns außerdem gern eine Zeit als Ziel für den Silvesterlauf erarbeiten – dann trainiert man mit viel mehr Motivation daraufhin“, sagt Pia-Sophie Kraus und schmunzelt.

Hochmotiviert zeigt sich auch Freundin Felina Bornemann. „Sich eine Zeit vorzunehmen, ist auf jeden Fall ein toller Ansporn. Wir werden uns da etwas Gutes überlegen“, sagt die Auszubildende. Künftig will sich Bornemann den ohnehin recht festen Laufzeiten ihrer Freundin vermehrt anschließen, um gemeinsam die Vorbereitung auf den Silvesterlauf zu intensivieren. „Immer die Motivation zu finden, wird aber sicher nicht einfach. Aber wir schaffen das“, erklärt sie.

Zwei Tänzerinnen wagen ihre erste Teilnahme an der Kultveranstaltung Silvesterlauf – und diese Zeitung ist sechs Monate lang dabei.