Sauerland. Mehr als 5800 Leichtathleten sind beim Silvesterlauf gestartet. Was diese tolle Zahl für die Organisatoren bedeutet. Ein Kommentar.

Wahnsinn! Mehr als 5800 Leichtathleten haben an der diesjährigen Ausgabe des Silvesterlaufs teilgenommen. Blickt man auf die äußerst schwierigen Bedingungen, die der Kultlauf als diesmal aufgrund der Coronapandemie nur virtuell ausgetragene Veranstaltung ohne jegliches Rahmenprogramm meistern musste, ist das ein unheimlich toller Zuspruch. Ein – ungeahnter Zuspruch, der Mut macht.

Der Riesenandrang hatte Ingo Schaffranka, Cheforganisator des Silvesterlaufs, der normalerweise von Werl auf den Soester Marktplatz führt, bereits im Vorfeld überrascht. Er habe aufgrund der hohen Nachfrage bereits 1000 Medaillen nachbestellt, verriet Schaffranka zwei Wochen vor dem Start im Gespräch mit dieser Zeitung. Die Medaillen gingen trotzdem aus, denn der Andrang wurde danach noch viel viel größer. Es war ein Luxusproblem, das Schaffranka und Co. mit der Nachbestellung weiterer Plaketten gerne lösten.

Wohlfühlfaktor Silvesterlauf

Dass Deutschlands größter Silvesterlauf über die ehemalige Bundesstraße 1 auch als dezentrale Veranstaltung ohne die großartige Atmosphäre, für die vor allem die Zuschauer entlang der Strecke und beim Zieleinlauf in Soest sorgen, die Massen weiter derartig anzieht – natürlich coronakonform als Einzelläufer oder in Kleingruppen –, ist bemerkenswert. Es ist insbesondere eine Würdigung für die jahrzehntelange gute und zeitintensive Arbeit des Organisationsteams. Und ein Bekenntnis, dass den Startern eben auch der stets karitative Charakter der Veranstaltung wichtig ist: Die Einnahmen kommen immer guten Zwecken zu Gute.

Ingo Schaffranka und Co. entwickelten angesichts des in den Vorjahren stets gestiegenen Interesses ein Umfeld mit immer professionelleren Bedingungen. Die heimischen Läufer – erneut starteten hunderte Leichtathleten aus dem HSK beim Silvesterlauf – fühlen sich beim Silvesterlauf unheimlich wohl. Auch die Förderer des Kultlaufs hielten den Veranstaltern in diesem Jahr weiter die Treue. Das war ein wichtiger Faktor, um sich für die Zukunft aufstellen zu können.

Die heimische Laufszene sendet mit ihrem Bekenntnis zum Silvesterlauf von Werl nach Soest indes auch einen klaren Auftrag: Wenn es die allgemeine Lage Ende des neuen Jahres 2021 wieder zulässt, soll der Kultlauf wieder regulär durchgeführt werden. So viel ist klar: Die Arbeit dafür hat längst begonnen.