Olsberg-Wiemeringshausen. 19 Halbmarathons in drei Wochen – das ist die schier unglaubliche Bilanz von Lars Fischer aus Wiemeringhausen. Wieso der 25-Jährige das macht.

Drei Wochen – sind 21 Tage. Und obwohl es an einer Vielzahl dieser Tage im Monat Januar rund um Olsberg und den Ortsteil Wiemeringhausen draußen einigermaßen ungemütlich – nämlich kalt und verschneit – war, rannte Lars Fischer an 19 der 21 Tage los – und bestritt jeweils einen Halbmarathon. „Es waren sogar etwas mehr Kilometer als die jeweils nötigen 21,10, da meine Strecken immer 22 bis 25 Kilometer reichten“, sagt Fischer und lacht.

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Hintergrund: Der 25-Jährige, der in Wiemeringhausen lebt, nahm an der Januar-Challenge des SV Thülen teil. Dieser sportlichen Herausforderung (wir berichteten) mit etwa 25 Wettkampf-Disziplinen stellten sich mehr als 50 Teilnehmer. Sie trackten ihre sportliche Aktivität mit dem Handy und schickten Initiator Frederik Leikop vom SV Thülen danach den Screenshot oder ein Foto als entsprechenden Beleg zu. Nach einer kurzen Überprüfung erhielten die Sportler wie Lars Fischer ein Abzeichen in digitaler Form und entsprechende Punkte

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Laufsportler Fischer, der Marathonläufer ist, setzte sich klar durch: Mit 242 Punkten gewann er den Wettbewerb vor Stefan Hoffmann (191) und Dennis Seipel (172). Schier unglaubliche 19 Mal hatte der Wiemeringhausener im Januar einen Halbmarathon abgespult. „In der letzten Januar-Woche bin ich ehrlich gesagt gar nicht mehr gelaufen“, verrät Fischer, „weil das ganz gut zu meinem normalen Trainingsprogramm für den Monat Januar gepasst hat“.

Wiemeringhausener: Verletzungen haben Folgen

Das Programm des Sauerländer Sportlers – es sollte anstelle von „normal“ wohl eher mit „sportlich enorm ambitioniert“ beschrieben werden. Schließlich hatte Lars Fischer, normalerweise regelmäßig Starter beim legendären und diesmal aufgrund der Pandemie ausgefallenen Silvesterlauf von Werl nach Soest, am Silvestertag seinen ganz persönlichen Marathon, also 42,195 Kilometer, durch die Heimat absolviert. „Am 1. Januar bin ich dann 15 Kilometer gelaufen, am 2. Januar ausnahmsweise Rennrad gefahren und ab dem 4. Januar dann oft auf der Halbmarathon-Distanz und etwas länger unterwegs gewesen“, beschreibt Fischer seinen sportlichen Januar.

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Schuld an seiner Liebe für den Laufsport sind ausgerechnet drei schwere Verletzungen, die sich Lars Fischer als Fußballer des FC Assinghausen/Wiemeringhausen/Wulmeringhausen, der aktuell in der Bezirksliga 4 spielt, einhandelte. 2012 riss ihm das Innenband, 2013 war er schwer am Kreuzband verletzt, dann folgten 2015 ein Knorpelschaden, kaputte Außenbänder und ein Meniskusriss. „Im Jahr 2017 habe ich dann meinen ersten Marathon bestritten. Man muss einfach machen und den inneren Schweinehund überwinden“, erzählt der Bautechniker. Fischer finishte direkt in 3:51 Stunden und, viel wichtiger, entwickelte Interesse für das Laufen. „Aufgrund meiner Verletzungen vom Fußball sind meine Knie kaputt. Das Laufen ist bei mir mit der Zeit absolut höchste Priorität im Sport geworden.“

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Der Leichtathlet des SV RW Wiemeringhausen spezialisierte sich vor allem auf den Marathon, aber auch auf den Halbmarathon (21,0975 Kilometer). Auch ohne die erfolgreiche Teilnahme an der Januar-Challenge absolviere er pro Woche etwa 120 Kilometer laufend, so Fischer. „Die Challenge hat mir vor allem dabei geholfen, mich zu motivieren und ein Ziel vor Augen zu haben. Das finde ich ganz wichtig, vor allem jetzt, wo man nicht weiß, wann zum Beispiel wieder Marathon-Veranstaltungen durchgeführt werden können“, erklärt er.

Marathon-Bestzeit liegt bei 2:49 Stunden

Der Laufsport hat Lars Fischer bisher bereits durch Europa geführt: Der Sauerländer startete unter anderem bei den Marathon-Events in Amsterdam, Berlin und Paris. Jeweils in der französischen und deutschen Hauptstadt habe er seine aktuell starke Bestzeit von 2:49 Stunden geschafft, sagt er, „nur war ich in Berlin fünf Sekunden schneller“.

Der Start beim Frankfurt-Marathon im Oktober ist mittelfristig das nächste große Ziel von Lars Fischer. Kurzfristig allerdings gilt sein Fokus erneut der Heimat: „Natürlich bin ich auch bei der Februar-Challenge des SV Thülen dabei“, sagt Lars Fischer und grinst. Ihn zum Favoriten auf den Sieg zu zählen – ist sicher keine allzu riskante Prognose.