Arnsberg. Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren können nun schon in größeren Gruppen wieder Sport treiben. Das sagen junge Sportler und Arnsberger Vereine.

„Sport ist immer so cool und macht so viel Spaß. Ich möchte einfach nur loslegen.“ Erst sechs Jahre ist Frida Hoffschild aus Oeventrop alt, doch die Grundschülerin weiß genau, was sie will. Und aktuell wünscht sich Frida vor allem die Rückkehr in den Sportbetrieb, die aufgrund der weiteren Lockerungen für den Sport, die in der aktuellen Coronaschutzverordnung für das Land NRW verankert worden sind, nun wieder möglich ist.

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Auf Sportanlagen unter freiem Himmel dürfen Personen alleine, zu zweit, mit einem Hausstand oder mit fünf Personen aus zwei Haushalten Sport treiben. Zudem ist wie bisher die Ausbildung im Einzelunterricht draußen erlaubt.

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Zusätzlich, und das ist für die jüngsten Sportler wie Frida Hoffschild wichtig, können Gruppen von höchstens 20 Kindern bis zum Alter von einschließlich 14 Jahren miteinander Sport unter freiem Himmel auf Sportanlagen treiben. Dabei dürfen dann bis zu zwei Ausbildungs- oder Aufsichtspersonen mitwirken. In Arnsberg gehen drei der größten Sportvereine das Unternehmen Re-Start umsichtig an.

TuS Bruchhausen sendet Appell

Los gehen kann es unter anderem wieder beim TuS Bruchhausen. Nach etwa viereinhalb Monaten sportlicher Zwangspause hat der Verein seinen Sportpark an der Hiag nun für den geregelten Trainingsbetrieb geöffnet. Die Öffnung gilt zunächst nur für den organisierten Trainingsbetrieb und nur für Mannschaften mit maximal 20 Kindern bis zu 14 Jahren. Zuvor hatte die Stadt Arnsberg aufgrund der Lockerungen für den Sport die städtischen Sportanlagen unter freiem Himmel für den Sport freigegeben.

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Wichtig ist den Verantwortlichen des TuS Bruchhausen, „an den Verantwortungsgedanken aller Beteiligten“ zu appellieren, wie der Klub auf seiner Homepage schreibt. Es soll vermieden werden, dass es in der aktuellen Coronalage „zu Ansammlungen von wartenden Eltern auf und neben dem Sportgelände kommt. Das Betreten der Sportanlage außerhalb der Trainingszeiten, zum Beispiel zum Freizeitvergnügen, ist weiterhin untersagt. Ebenso müssen sich ältere Sportgruppen weiterhin gedulden, bis eine Rückkehr auf den Platz möglich ist“, erklärt der Klub weiter.

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Auf Nachfrage konkretisiert TuS-Fußballabteilungsleiter Giuliano Schulte den Appell. „Die Kids waren lange genug zu Hause. Für sie ist es jetzt mal eine schöne Ablenkung, ihren sportlichen Hobbys nachzugehen. Dafür haben wir als Verein bei uns jetzt die Voraussetzungen geschaffen, vor allem mit unserem Hygienekonzept. Es soll aber natürlich nicht dazu führen, dass dann zum Beispiel die Eltern vor und nach dem Training zusammenstehen, quatschen und sich nicht an die Regeln halten. Alle müssen weiterhin mithelfen, damit das Ganze funktioniert, ansonsten müssten wir die Tore wieder zusperren – und das wollen wir absolut nicht“, betont Schulte.

Sportlerin des TuS Oeventrop: soziale Kontakte als Anker

So langsam aber sicher wieder in Fahrt kommt auch ein Teil der beim TuS Oeventrop aktiven Sportlerinnen und Sportler. Zu denen zählt auch die sechsjährige Frida, die sportlich vielfältig aktiv ist: Sie spielt Tennis, Fußball, geht zum Schwimmen, fährt Ski und hat Trampoline- sowie Inlinertraining. „Ich vermisse das alles sehr“, sagt sie, „und ich hoffe, dass ich in diesem Jahr noch ganz viel Sport machen kann“, betont Frida.

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Auch Charlotte Nockemann, Leichtathletin beim TuS Oeventrop und beim LAC Veltins Hochsauerland, fiebert der Rückkehr auf den Sportplatz entgegen, auch wenn für die 18-Jährige angesichts der geltenden Regeln noch kein großes Gruppentraining möglich ist. „Ich persönlich wäre sofort wieder beim Training dabei“, sagt Nockemann, „ich halte mich an die Regeln und würde mich sehr freuen, endlich wieder meine Freunde regelmäßig sehen zu können.“

Vereine verhalten sich vorsichtig

Gerade diese sozialen Kontakte, der Austausch – auch auf Abstand, aber immerhin persönlich – fehlt den Kindern und Jugendlichen mit dem so lange ausbleibenden Sportbetrieb. Charlotte Nockemann: „Ich wünsche mir sehr, dass wieder ein normaler Trainingsalltag geschaffen wird, in dem man sich mit seinen Freunden austauschen und zusammen an seinen Zielen arbeiten kann. Mich würde es sehr freuen, wenn wieder Wettkämpfe stattfinden würden, damit man auf ein konkretes Ziel hinarbeiten kann.“

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Von Von Rainer Göbel und Martin Haselhorst

Einen ganz ähnlichen Wunsch hegt auch Heino Künkenrenken, Vorsitzender des TV Neheim, der auch schon auf den fünften Öffnungsschritt blickt, der – bei passenden Inzidenzzahlen – frühestens ab dem 5. April zum Tragen käme: „Wenn wir dann wieder so gut wie alle unsere Sportangebote umsetzen könnten, wäre das toll. Darauf hoffen und warten wir.“

Sven Schulte, Abteilungsleiter der Handballer des TVN, habe zurückgemeldet, dass die Handballer Trainingseinheiten an der frischen Luft frühestens nach Ostern anstreben werden. Schon etwas früher, in etwa zwei Wochen, will ein Teil der Leichtathleten des TVN wieder loslegen, wie Abteilungsleiter Andreas Gersch erklärt: „Es wird Zeit, dass wieder etwas möglich ist. Wir machen aber lieber nur ein bisschen und sind da recht vorsichtig.“

Kolumne (von Paula Schürmann, 16 Jahre alt)

Ich finde es sehr gut, dass der Sportplatz in Oeventrop wieder geöffnet ist und wir dort wieder trainieren dürfen – unter Einhaltung der Regeln. Aus Waldläufen und Bergansprints werden nun endlich Tempoläufe und Sprints!

Bedenken habe ich beim Training nicht. Der Sportplatz ist groß und der Abstand gut einzuhalten. Da wir in der Leichtathletik selten Materialien benötigen, sehe ich dabei kein Ansteckungsrisiko.

Momentan dürfen wir Individualtraining machen. Ich würde mich freuen, wenn dies ausgeweitet werden würde, da man sich so gegenseitig motivieren kann. Die Flächen kann man gut nutzen und jeder ist sich seiner Verantwortung bewusst. Und: Der soziale Aspekt würde so nicht auf der Strecke bleiben. Ich habe die Hoffnung, dass – wie im vergangenen Sommer – die Zahlen sinken und so Wettkämpfe möglich sind.