Auch während der Corona-Pandemie dreht sich das Trainerkarussell im Fußball-Sauerland auf Hochtouren. Hier ist ein Pro und Contra dazu.

Pro (Rainer Göbel)

Im Amateurfußball gibt es zurzeit mehr Fragen als Antworten. Wird die aktuell wegen der Coronapandemie unterbrochene Saison fortgesetzt? Wann startet die Spielzeit 2021/2022? Die Vereine haben alles andere als Planungssicherheit, denn sie sind abhängig von den Entscheidungen der Politik.

Deshalb ist von den Verantwortlichen Weitsicht gefragt. Alles andere wäre blauäugig. Jeder kleine Fußballverein braucht Übungsleiter für seine Junioren- und Senioren-Mannschaften. Aber bleiben die auch bei der Stange? Haben sie noch Bock auf ihren Freizeitjob, oder durch Corona die Lust verloren? Gleiches gilt für die Spieler der Teams. Diese Fragen können nicht erst kurz vor Beginn der kommenden Saison beantwortet werden.

Deshalb ist es richtig und wichtig, dass die Vorstände zurzeit Gespräche führen und sich anschließend eventuell nach neuen Trainern oder Spielern umschauen. Es soll ja schließlich weitergehen und so ist zumindest ein klein bisschen Planungssicherheit da.

Contra (Martin Haselhorst)

Haben die Vereine eigentlich keine anderen Sorgen? Da liegt Deutschlands Breitensport am Boden, kann zum wiederholten Mal seit fast einem Vierteljahr seine Mitglieder nicht bewegen und droht Kontakt und Zugriff auf seinen Nachwuchs zu verlieren – und im Fußball wird auf unterer Amateurebene weiter das beliebte Manager-Spiel gespielt. Spieler verpflichten, Vertragsverhandlungen mit Trainern führen und eine Saison planen, von der niemand weiß, wann sie beginnen und wann und wie die gerade begonnene und früh unterbrochene fortgesetzt werden kann.

Sollten Spieler, Trainer und Vorstände nicht besser in „Vertrags-Quarantäne“ gehen, um sich jetzt auf das zu konzentrieren, worum es geht? Nämlich das Vereinsleben von innen zu stärken, Miteinander trotz Corona-Distanz zu vermitteln und Mitgliedern (vor allem den Kindern) Angebote zu machen, die alle bei Laune halten. Ist das geschafft und etwas „Normalität“ zurück, ist wieder über Liga, Punkte und Meisterschaft sowie „Vertragspoker“ nachzudenken.