Sauerland. Der Trainingsbetrieb im Amateursport im HSK muss derzeit aufgrund der Coronapandemie ruhen. Junge Sportler erzählen, was das mit ihnen macht.
Die Sportplätze sind geschlossen, die Sporthallen zugesperrt, der Trainingsbetrieb eingestellt – und das trifft in der aktuell besonders schweren Phase der Coronapandemie vor allem junge Sauerländer Sportler. Eine Reiterin, ein Schwimmer, eine Leichtathletin und eine Handballerin erzählen, wie sie damit umgehen – und was sie sich perspektivisch wünschen.
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Für den Großteil der Jugendlichen, die im Vereinssport aktiv sind, ist es schwer nachzuvollziehen, wieso die NRW-Landesregierung in der Coronaschutzverordnung den Trainings- und Spielbetrieb gänzlich untersagt hat, der Schulsport indes weiterhin erlaubt bleibt.
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So geht es auch Leichtathletin Charlotte Nockemann (17), Schwimmer Tim Friedrichs, Reiterin Julia Cieslak und Handballerin Nele Schaefer (alle 16). „Ich persönlich finde es sehr schade, dass jetzt wieder strengere Maßnahmen beschlossen wurden, dennoch halte ich diese Beschlüsse aufgrund der derzeit steigenden Infektionszahlen für sinnvoll und angemessen. Mit Blick auf die vor kurzem begonnene Saison in der Jugend-Bundesliga ist es sehr schade, weder gemeinsam trainieren noch Meisterschaftsspiele bestreiten zu können, da wir uns bereits nach dem ersten Lockdown sehr intensiv vorbereitet haben“, sagt Nele Schaefer.
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Die Schülerin des Arnsberger Mariengymnasiums, die für den HTV Hemer spielt, blickt trotz der aktuellen Situation optimistisch in die Zukunft. Sie hoffe, dass das Teamtraining bei ihrem Klub bald wieder starten könne. „Mir fehlt besonders der Austausch mit meiner Mannschaft und das Training mit dem Ball“, sagt sie. Um sich eigenständig fit halten zu können, sei das Team mit Trainingsplänen für daheim ausgestattet worden, so die Oeventroperin.
Junge Sauerländer Sportler: Kontakte beschränken ist nicht leicht
Auch Tim Friedrichs, Schwimmer des SSV Meschede, „fällt es schwer, den Kontakt zu Freunden zu beschränken“. Er hoffe auf baldige Lockerungen der Coronamaßnahmen, „auch aus wirtschaftlicher Sicht, beispielsweise für die Gastronomen“. Kontakte zu minimieren, halte er für sinnvoll, doch Sportstätten zu schließen eher nicht, da der Großteil der Infektionen mit dem Coronavirus bei Privatveranstaltungen zustande gekommen sei. Nun hofft der 16-Jährige darauf, dass sich viele Menschen vernünftig verhalten und an die Regeln halten, damit es bald wieder möglich sein wird, Vereinssport zu treiben.
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Nicht nur um das eigene Wohlbefinden, sondern ebenso um das der Tiere sorgt sich Pferdebesitzerin und Reiterin Julia Cieslak (Reitverein Oeventrop): „Allgemein sind wir am Stall ängstlich, weil man nicht weiß, ob das Geld für Futter reicht.“ Sie mache sich viele Gedanken um ihr Pferd. Ihr fehle vor allem die Möglichkeit, gemeinsam zu trainieren, und auch Stallgemeinschaften drohten verloren zu gehen.
Leichtathletin Charlotte Nockemann vom LAC Veltins Hochsauerland ist Abiturientin am Gymnasium Laurentianum Arnsberg. „Der Austausch mit meinen Freunden beim Sport, und die Motivation der Gruppe, eigene Ziele gemeinsam zu erreichen, ist für mich die beste Möglichkeit, von dem aktuell harten Alltag abzuschalten“, sagt sie.
Die 17-Jährige kann zwar nachvollziehen, warum die Beschlüsse umgesetzt werden müssen, und „dass jetzt jeder stark sein muss“. Dennoch hofft sie, dass es durch den gemeinsamen Verzicht schnell wieder möglich ist, auf dem Sportplatz und somit weiter zu mehr Normalität zurückzukehren.
In allen Gesprächen wird deutlich: Nicht allein der Sport fehlt den jugendlichen Aktiven aus dem HSK, sondern insbesondere auch die sozialen Kontakte, die aktuell unter der Unterbrechung leiden. So hoffen alle vier auf eine baldige Rückkehr in den Trainingsbetrieb.