Arnsberg. Sie dürfen wieder – und sind froh: Beim TC Blau-Gold Arnsberg sind die Tennisspieler zurück auf dem Platz. Warum das im HSK recht besonders ist.

Der kalendarische Frühlingsbeginn ist in diesem Jahr auf Samstag, 20. März, datiert. Dank der Lockerungen für Individualsportler in der Coronapandemie und dem für Anfang März traumhaften Wetter von 17 Grad Celsius und Sonnenschein genießen nun jedoch bereits unter anderem die Sauerländer Tennisspieler ihre Rückkehr auf die Plätze – und das in vollen Zügen.

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Zumindest dort, wo das aktuell schon möglich ist, wie etwa beim TC Blau-Gold Arnsberg.

Drei Plätze sind beim TC Blau-Gold Arnsberg hergerichtet

Hergerichtet hat der Verein in den vergangenen Tagen drei seiner insgesamt zehn Tennisplätze. Er ist einer der wenigen Klubs im HSK, die dies überhaupt stemmen können und nicht auf Fachfirmen angewiesen sind. „Wir machen das seit etwa zehn Jahren in Eigenregie und sparen dadurch pro Jahr etwa 3000 Euro“, sagt Christian Schenk, der die Sportanlage des Klubs verwaltet. Für die Maßnahmen war Trainer Michael Eickhoff verantwortlich. Die Allzweckwaffe des TC Blau-Gold schuf in Absprache mit dem Vorstand „eine Übergangslösung“, wie Eickhoff es ausdrückt.

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Bei einem Ortsbesuch auf der Sportanlage des Vereins im Hellefelder Bachtal wird jedoch schnell klar: Da hat der routinierte Coach wohl leicht untertrieben. „Die Plätze befinden sich in einem sehr guten Zustand. Michael hat hier tolle Arbeit geleistet“, spricht Christian Schenk das aus, was auch die auf den Plätzen aktiven Mitglieder genauso wiederholen.

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Endlich wieder einige Bälle schlagen Johanna Lackner (18) und Hannah Weber (13), die beide für das Frauen- und U18-Team des ATC spielen. „Es ist am Anfang schon ein wenig komisch, wieder Tennis zu spielen, der Platz ist teils etwas weich, aber die Technik ist erhalten geblieben“, sagt Hannah Weber. „Wir sind dankbar, dass wir wieder spielen können. Dazu kommt natürlich noch das geniale Wetter“, schwärmt Johanna Lackner.

Das erste Mal Tennis – nach fünf Monaten

Tatsächlich herrscht fast sommerliche Atmosphäre: 17 Grad Celsius, strahlender Sonnenschein – zum Tennisglück fehlen eigentlich nur noch Erdbeeren mit Sahne, ähnlich wie beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon. Dass er Snacks wie diese zuletzt ohne seinen Leib-und-Magen-Sport etwas zu häufig genossen habe, merkt ein vorbeilaufender älterer Tennisspieler auf dem Weg zum Platz süffisant an: „Mein T-Shirt ist ganz schön eng geworden. Endlich geht’s nun wieder los!“

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Probleme wie diese kennen die durchtrainierten Josef Hochstein und Jan Henrik Zöllner aus der ersten Herrenmannschaft des TC Blau-Gold Arnsberg, die in der Südwestfalenliga spielt, nicht. Beide sind fit – trotz der Pandemie und der über Monate ausbleibenden Chance auf Spiele sowie Trainingseinheiten auf dem Court.

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Gleichwohl geben auch die beiden Schützlinge von Coach Michael Eickhoff zu, dass ihnen das Tennis sehr gefehlt hat. „Ich habe mich mega darauf gefreut“, erzählt Josef Hochstein in einer Spielpause. Für ihn sei es das erste Mal aktives Tennis seit dem vergangenen September – knackige fünf Monate ist das mittlerweile her. Auch Spielpartner Jan Henrik Zöllner muss den sportlichen Akku mit Tennis mächtig aufladen. „Ich habe in der Pause sogar mal ein paar Volleys an die Wand geschlagen. Immerhin gewinnt man dann immer“, erzählt Zöllner schmunzelnd.

In den kommenden Tagen und Wochen sei man nun nicht nur beispielsweise von möglichen Entscheidungen im anstehenden Bund-Länder-Gipfel in der Coronapandemie, sondern auch vom Wetter abhängig davon, wie es weitergehen kann, sagt Eickhoff: „Man muss flexibel sein – und bleiben.“

Klubs bieten nur vereinzelt in Maßen Training an

Tennis Anfang März – das erfreut auch die anderen Tennisklubs im Hochsauerlandkreis, bei denen das aktive Spielen nun schon wieder möglich ist.

So hat der TC BW Sundern einen Teil der Plätze in Eigenregie aufbereitet, allerdings nur soweit, dass derzeit die hauptamtlich tätigen Trainer zumindest vereinzelt wieder Unterricht anbieten können. „Das bietet ihnen eine Perspektive“, betont Vereinschef Dr. Stephan Peters. Der Schritt sei auch für den Verein ein Glücksgefühl, „derzeit allerdings noch in einem absolut eingeschränkten Maße“. Die weitere Entwicklung in der Coronapandemie und ebenso die Wetterverhältnisse – allzu oft und üppig sollte es nicht regnen – spielen nun umso mehr eine wichtige Rolle. Zudem werden beim TC BW Sundern die Plätze ohnehin komplett mit neuen Linien ausgestattet, so Peters.

Auch beim STK 07 Arnsberg, dessen Sportanlage oberhalb des TC Blau-Gold liegt, stehen umfassende Baumaßnahmen an. Der Verein erhält sechs neue Aschenplätze, „die dann das gesamte Jahr über bespielbar sind“, erklärt Jörg Bornemann, 2. Vorsitzender des STK 07. Die entsprechende Firma werde indes erst für Mitte April erwartet. Die Vorfreude im Verein sei natürlich trotzdem groß, so Bornemann.

Den heimischen Tennisspielern ist zu wünschen, dass die sportlichen Frühlingsgefühle anhalten.