Sauerland. Wie geht es mit der Tischtennissaison weiter? Auf Ebene des Westdeutschen Tischtennis-Verbandes soll es in dieser Woche eine Entscheidung geben.

Der Deutsche Tischtennisbund (DTTB) hat verkündet, dass bis auf die 1. Bundesliga die Saison auf nationaler Ebene (bis zu den Oberligen) aufgrund der Coronapandemie annulliert wird. Ursprünglich war die Hoffnung, dass man nach Ostern wieder in den Spielbetrieb einsteigen und die Saison zu einem verwertbaren Ende bringen könnte. Wie es auf Ebene des Westdeutschen Tischtennis-Verbandes (ab NRW-Liga) und in den Kreisen weitergeht, steht dagegen noch nicht fest.

Entscheidung vorgezogen

„Nach den veröffentlichten Beschlüssen des DTTB und einiger Verbände zur Annullierung der Spielzeit 2020/2021 mehren sich naturgemäß die Nachfragen zum Stand der Planungen im WTTV“, schreibt der Verband auf seiner Homepage. „Der Vorstand für Sport des WTTV hat sich dahingehend verständigt, eine Entscheidung zum Fortgang oder zum Abbruch der Spielzeit 2020/2021 am Freitag, 26. Februar zu veröffentlichen“, heißt es weiter. Eigentlich wollte sich der Verband erst Anfang März äußern.

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Andreas Krick, Vorsitzender des Tischtenniskreises Arnsberg-Lippstadt, hat im Vorfeld der Entscheidung, ob die zurzeit ausgesetzte Saison fortgesetzt oder abgebrochen werden soll, eine klare Meinung: „Nur eine Annullierung macht Sinn“, sagt der 46-Jährige. „Wir haben auf der Kreisebene oft Spieler, die 60, 70, 80 Jahre alt sind. Ich kann mich nicht ruhigen Gewissens an einen Spieltisch mit diesen stellen und einfach wieder loslegen“, erklärt Krick, der selbst noch für die vierte Mannschaft der TTV Neheim-Hüsten in der 1. Kreisklasse aktiv ist.

Auch Roland Sommer, seit etwa zehn Jahren Tischtennis-Abteilungsleiter des TuS Sundern und Spieler in der Verbandsliga-Mannschaft, hält eine Fortsetzung der Spielzeit 2020/2021 für nicht möglich. „Für mich gibt es nur eine Entscheidung: Der Verband muss jetzt einen Schlussstrich ziehen, die aktuelle Saison beenden und annullieren“, sagt der 32-jährige Sunderner, der mittlerweile in Holzwickede wohnt sowie bei einem Automobilzulieferbetrieb in Kirchhundem arbeitet und dort im Vertrieb tätig ist.

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Der Westdeutsche Tischtennis-Verband hatte Anfang Februar mitgeteilt, dass – sollte sich auch direkt nach den Osterferien (diese enden in Nordrhein-Westfalen am Samstag, 10. April) kein Spielbetrieb realisieren lassen – man sich „mit einem Abbruch beschäftigen“ müsse. Der ursprüngliche Plan sah vor, die ausgefallenen Hinrundenspiele zu streichen und die Rückrundenpartien gegen die ausstehenden Gegner nach dem Lockdown nachzuholen.

Zu kurze Vorbereitungszeit

„Es gibt für mich keine andere Möglichkeit, als Feierabend zu machen. Wir beim TuS Sundern waren seit November vergangenen Jahres nicht mehr in unserer Sporthalle. Seitdem hat kein Training mehr stattgefunden“, berichtet Roland Sommer und ergänzt: „Wir haben uns zwar fit gehalten, aber es fehlt jegliche Spielpraxis. Im Tennis spricht man mittlerweile von Gymfit und Spielfit.“ Für Sommer wäre außerdem die Vorbereitungszeit viel zu kurz und käme einem Kaltstart gleich. „Dann würde es Verletzungen in den einzelnen Mannschaften hageln. Davon bin ich fest überzeugt“, betont der Tischtennis-Abteilungsleiter des TuS Sundern.

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Obwohl der Tischtennissport im Sauerland mittlerweile seit fast vier Monaten brach liegt, hat es zumindest beim TuS Sundern bislang keine Abmeldungen von Spielerinnen oder Spielern gegeben. „Alle haben großen Bock, egal oder jung oder alt“, sagt Sommer. „Die meisten wollen einfach nur endlich wieder trainieren, damit sie an der Platte stehen und spielen können.“