Sauerland. Dass der FLVW ohne Begleittext die Verbandsabgaben einforderte, sorgte bei seinen Vereinen für viel Unmut. Wie sich der Verband nun entschuldigt.

Dass der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) ausgerechnet mitten in der Coronapandemie den derzeit ohnehin finanziell nicht gerade bestens aufgestellten Vereinen die alljährlichen Verbandsabgaben in Rechnung stellte, sorgte für mächtig Unmut unter den heimischen Mitgliederklubs. Weil sich diese Kritik am Verband durch ganz Westfalen zog, sah sich der FLVW nun dazu genötigt, sich bei seinen Vereinen zu entschuldigen.

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Wie berichtet, hatte der Verband den Klubs kommentarlos die alljährliche Verbandsabgabe in Rechnung gestellt – in voller Höhe und vor allem ohne ein Begleitschreiben oder das Angebot eines Rabatts aufgrund der Herausforderungen durch die Coronapandemie.

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Da mittlerweile seit etwa vier Monaten der Spielbetrieb in den Amateurligen ruht und der Verband in dieser Saison maximal noch eine Einfachrunde wird anbieten können, rief dies bei den Klubs mächtig Kritik hervor, da ihnen schließlich beispielsweise die Einnahmen aus dem Spielbetrieb sowie aus Veranstaltungen fehlen. Der FLVW betonte, dass er derzeit die Ordnungsgelder und Spielabgaben aussetze.

FLVW bedauert sein Vorgehen

In einem Schreiben an die Mitgliedervereine hat nun Gundolf Walaschewski, Präsident des FLVW, Stellung bezogen. „Dass der FLVW nicht vorab in einem gesonderten Schreiben auf den Einzug der Mitgliedsbeiträge und die Alternativen in der Bezahlungsweise hingewiesen hat, ist ein Kommunikationsversagen, für das ich mich ausdrücklich bei Ihnen entschuldigen möchte“, so Walaschewski.

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Zudem sei das Timing für das Versenden der Rechnung suboptimal gewesen. Gundolf Walaschewski: „Wir haben uns in den vergangenen Monaten immer um eine durchgehende, berichtende und erklärende Kommunikation mit Ihnen bemüht. Insofern entspricht der vorbereitungslose Versand der Beitragsrechnungen nicht dem Standard, den wir selbst gesetzt haben und um dessen Einhaltung wir uns bemühen. Ich kann Ihre daraus resultierende Verärgerung verstehen, und ich bedauere aufrichtig unser nicht sehr sensibles Vorgehen.“

Die Mitgliederbeiträge richten sich in der Höhe nach der Liga-Zugehörigkeit der Seniorenmannschaften eines Klubs. So zahlen beispielsweise Fußball-Landesligisten wie der SV Brilon oder RW Erlinghausen jeweils 1330 Euro für die erste Mannschaft. Hinzu kommen die Abgaben für die Reserveteams. Diese finanziellen Abgaben können in einer Zeit, in der Einnahmen durch den fehlenden Spielbetrieb und ausgefallene Veranstaltungen wegbrechen, durchaus schmerzen.

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In seinem Schreiben an die Vereine bittet der FLVW um Präsident Walaschewski indes auch um Verständnis für den Verband, der auf die Mitgliedsbeiträge nicht einfach verzichten könne. „Darauf, dass Vereine ihre Mitglieder nicht einfach beitragsfrei stellen können, auch nicht in Zeiten coronabedingter finanzieller Belastungen, hat das Bundesfinanzministerium schon im letzten Jahr hingewiesen, weil die Mitgliedschaft in einem Verein und damit auch der Mitgliedsbeitrag nicht an die Erbringung konkreter Leistungen geknüpft ist, sondern nur an die Tatsache der Mitgliedschaft“, wird er zitiert.

Die Beiträge sollen nun jedoch erst im April eingezogen werden. Gundolf Walaschewski: „Auch wenn es im konkreten Fall vielleicht nicht so ausgesehen hat: Wir wissen um die schwierigen Bedingungen, unter denen Sie vor allem gegenwärtig Ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten vollbringen müssen, und ich bin voll Hochachtung für das, was Sie leisten.“

Verständnis für den „Fehltritt“

Vereinsvertreter aus dem HSK reagierten erleichtert auf das Entschuldigungsschreiben des Verbandes. „Ein Fehltritt kann jedem passieren. Ich finde es gut, dass sich der FLVW jetzt öffentlich entschuldigt und seinen Fehler eingesteht“, sagte Frederik Leikop, 2. Vorsitzender und Trainer des Frauenfußball-Landesligisten SV Thülen.

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Auch dem SVT seien Einnahmen wie aus der Bandenwerbung oder aufgrund fehlender Beiträge weggefallen. „Trotzdem habe ich den Eindruck, dass der Verband in der Zeit der Pandemie eng bei den Vereinen und viel im Dialog mit den Klubs ist“, betonte Leikop.

Auch Thomas Weber, Vorsitzender des TuS Voßwinkel, freut sich darüber, dass der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen sich in dieser Angelegenheit nun klar positioniert hat. „Der Verband hat sich ziemliche Mühe gegeben, den Sachverhalt aufzuklären. Ich denke, dass man das Ganze einfach besser hätte kommunizieren müssen. Darüber hat man beim FLVW offenbar zunächst nicht nachgedacht“, so Weber. Er wünsche sich, dass der Dialog mit den Vereinen weiter aufrechterhalten bleibt.