Sauerland. Dass der FLVW seine Mitgliedsvereine mitten in der Pandemie zum Zahlen der alljährlichen Verbandsabgabe bittet, ist ein Unding. Ein Kommentar.

Es war eine schöne Geste. Ja, sogar mehr: ein starkes Zeichen des Mitgefühls. Erst kürzlich lobte der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) im Zuge seines Sonderpreises „Ehrenamt in der Corona-Pandemie“ die unzähligen Kräfte in den heimischen Sportvereinen. Auch im stillgelegten Spielbetrieb nehme der FLVW jederzeit wahr, dass die Klubs mit „viel Einsatz und Herzblut“ agierten, sagte Präsident Gundolf Walaschewski.

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Jetzt, nicht mal zwei Wochen später, ist dem Verband genau diese Wahrnehmung abhanden gekommen. Der FLVW stellt seinen Mitgliedsvereinen die alljährliche Abgabe an den Verband in Rechnung. Mitten in der Coronapandemie, ohne Begleittext, ohne Gesprächsangebot oder gar Rabatt.

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Zumeist handelt es sich bei den Forderungen nur um Summen in dreistelliger Höhe. Deshalb muss kein Klub um seine Existenz bangen. Und doch stellt diese Aktion ein klassisches Eigentor dar für den Verband, der derzeit mehr denn je nicht als Geldeintreiber, sondern als Seelenstreichler seiner 2200 Vereine mit fast einer Million Mitgliedern fungieren sollte.

Mögen die Forderungen rechtlich einwandfrei sein – empathisch sind sie nicht. Der FLVW sollte sich auf das besinnen, was die allermeisten von uns in mittlerweile fast einem Jahr Pandemie täglich vorleben: Zusammenhalt.