Winterberg. Die Bestürzung über den tragischen Tod des erfolgreichen Sportholzfällers Dirk Braun aus Winterberg hält an. Warum er eine Sport-Ikone war.

Liebevoller Familienvater, engagierter Ehrenamtler, positiver Typ und äußerst erfolgreicher Sportler: Der Winterberger Dirk Braun hatte viele Facetten.

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Wie berichtet, ist der bekannte Sportholzfäller und ehemalige Bodybuilder am vergangenen Freitag 19. Februar, bei einem tragischen Unglück in seiner Heimatstadt verstorben. Braun wurde 50 Jahre alt. Er hinterlässt seine Frau und drei Kinder. Mit seiner sportlichen Vita, die gespickt war von Erfolgen, hat Braun die heimische Wintersport-Hochburg überregional bestens vertreten.

Dirk Braun: Starkes DM-Debüt ebnet den Weg

Muskelpaket Dirk Braun hatte sportlich bereits in den 1990er-Jahren auf sich aufmerksam gemacht. Gleich zwei Mal gewann der Sauerländer die Deutschen Meisterschaften der Bodybuilder. 2003 dann wurden die nationalen Titelkämpfe im Sportholzfällen in Winterberg ausgetragen. Als Lokalmatador wurde Dirk Braun ins Teilnehmerfeld gehievt – und der Forstwirt überzeugte auf Anhieb mit bärenstarken Leistungen. Brauns DM-Debüt mündete auf Platz sechs und seine Leidenschaft für diese illustre Sportart nahm ihren Lauf. „Von da an war das sein Sport“, erklärte Christoph Hast, Pressesprecher des Skiklubs Winterberg, dem Verein, dem Dirk Braun und seine Familie eng verbunden sind.

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Zwei Jahre später feierte der Ex-Bodybuilder seinen ersten DM-Titel im Sportholzfällen – insgesamt krönte er sich acht Mal zum besten Sportholzfäller Deutschlands. Dirk Braun dominierte in der Timbersports Series, der Königsklasse im Sportholzfällen, auch bei den Europameisterschaften und feierte 2007 und 2008 jeweils den EM-Titel. Sein bestes Ergebnis bei Weltmeisterschaften: ein starker vierter Rang. „Mit Dirk Braun verlieren wir einen kraftvollen und ehrgeizigen Botschafter und Sympathieträger Winterbergs. Er hatte das Herz am rechten Fleck, und wir erinnern uns besonders in diesen Tagen an die vielen Erfolge, die er, auch bei den Sportholzfäller-Events hier in Winterberg, international redlich verdient hat“, würdigte die Stadt Winterberg einen ihrer Top-Sportler.

In seiner Heimatstadt arbeitete Braun, der aufgrund seines beeindruckenden Aussehens mitunter ehrfurchtsvoll und in Anlehnung an den weltberühmten Wrestlingstar „der Hulk Hogan des Timbersports“ genannt wurde, im vierten Jahr für das Sportzentrum Winterberg (SZW). Brauns Aufgaben lagen vor allem im Bereich der Schanzen-Präparation. „Dirk lebte seinen Beruf mit voller Leidenschaft. Er wurde sehr wertgeschätzt von den Kollegen und vor allem auch den Sportlern“, sagte Stephan Pieper, Geschäftsführer des SZW.

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Als einer der Topstars der Sportholzfäller-Szene war Braun ehrgeizig. „Vor und nach den Wettkämpfen waren wir aber die besten Freunde“, sagte Danny Mahr. 2015 wurde der Hesse hinter Dirk Braun Deutscher Vizemeister im Sportholzfällen. Nun eilte Mahr ins Sauerland, um der Familie seines Freundes in dieser schweren Zeit beizustehen.

Tod des Winterbergers reißt eine große Lücke

Die Sätze, die Mahr über seinen Kumpel sagt, hört man immer, wenn man mit Wegbegleitern Dirk Brauns über ihn spricht. „Dirk war sehr sozial eingestellt“, so Mahr, „er war ein toller Freund, Mentor und immer hilfsbereiter Mensch. Man konnte sich zu 100 Prozent auf ihn verlassen.“

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Auch Bobprofi Katharina Wick erlebte Braun in ihrer Zeit beim BSC Winterberg als echten Typen: „Dirk hat immer mit angepackt, hatte nie schlechte Laune und war mit seinen sportlichen Erfolgen für viele ein großes Vorbild.“ Als „positiven und zupackenden Typen“ sei jemand wie Dirk Braun unverzichtbar für jeden Verein, so Joachim Wahle, 2. Vorsitzender des SKW.

Es sind diese vielen bewundernswerten Eigenschaften, die es umso schwerer machen, den plötzlichen Tod des Winterbergers Dirk Braun zu verkraften. Einen Spruch habe sein Freund und Mentor beim Sport, Brauns großer Passion, stets als Motto und Motivation vorgelebt, sagte Danny Mahr: „Sieger zweifeln nicht – Zweifler siegen nicht.“