Arnsberg-Herdringen. Der Golfclub Sauerland in Arnsberg-Herdringen wirbt derzeit vor allem jüngere neue Mitglieder. So stellt sich der Verein für die Zukunft auf.

Gerne denkt Werner Klein, Präsident des Golfclubs Sauerland, an seine ganz persönlichen Anfänge im Golfsport zurück. „Bei mir ging es Anfang der 1970er-Jahre, also vor 50 Jahren, los. Meine Freunde und Bekannten haben damals immer gefragt: Was willst Du denn bloß mit diesem komischen Sport? Und heute spielen sie selbst alle Golf“, erzählt der 72-Jährige und lacht.

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Die in den vergangenen Jahren auch beim in Arnsberg-Herdringen beheimateten GC Sauerland betriebene Entwicklung des früheren Elitensports Golf zur Breitensportart hat – ebenso wie die Zwänge der Coronapandemie – für einen Mitgliederzuwachs im Verein gesorgt. Insbesondere die jüngeren und mittelalten Sportler möchte der GC Sauerland weiter vermehrt für sich gewinnen.

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„Rentnersport“, „Opasport“, „Omasport“ – Werner Klein kennt all die abfälligen Synonyme für das Golfen zur Genüge. Der leidenschaftliche Golfer stellt klar: „Wir kennen diesen Ruf – doch der Golfsport hat sich längst gewandelt und ist perfekt für alle Altersklassen und Verdiener geeignet.“ Seit Jahrzehnten ist der Bachumer Klein, seit 1972 Mitglied, seinem GC Sauerland eng verbunden. Der Goldschmiedemeister übernahm nach insgesamt 14 Jahren als hauptamtlich tätiger Clubmanager des Dortmunder Golfclubs und einer Pause dann im Juni dieses Jahres beim GC Sauerland ein wichtiges Ehrenamt: das des Präsidenten.

Golfclub Sauerland steht mit 510 Mitgliedern gut da

Der nun ehrenamtlich tätige Funktionär hat sich vor allem zum Ziel gesetzt, für seinen GC Sauerland den so wichtigen Nachwuchs zu gewinnen. Insbesondere haben Klein und seine Mitstreiter dabei die Altersklasse U40 im Fokus. „Zuletzt haben wir aus dieser Altersklasse schon mehr als zehn neue Mitglieder dazu gewonnen, so dass wir nun bei 510 Mitgliedern liegen, was für einen Verein mit einer Neun-Loch-Anlage ein guter Wert ist“, so Klein.

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Auch die Coronakrise habe bewirkt, dass sich mehr Menschen für diesen Sport interessieren, sagt der erfahrene Golfer. Zu Gute komme dem GC Sauerland dabei auch die eigene Anlage, die in einem Wohngebiet beheimatet ist – recht ungewöhnlich für einen Golfverein: „So haben wir den Vorteil, dass die Mitglieder, egal ob jung oder alt, beispielsweise auch leicht zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Bus zu uns kommen können.“

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Der GC Sauerland biete beispielsweise am kommenden Wochenende einen Schnuppertag Golf für 24 Jugendliche im Alter zwischen 16 und 17 Jahren an. „Wir zeigen einfach, wie faszinierend dieser Sport und wie schön unsere Anlage ist“, sagt Werner Klein. Möglichst die ganze Familie anzusprechen – wolle der Verein auch damit, dass man die Kosten für die Platzreife übernehme und vor allem für die Altersklasse U40 die Kosten senke. Werner Klein: „Man zahlt im ersten Jahr 555 Euro, im zweiten Jahr 777 Euro und erst ab dem dritten Jahr 990 Euro. So kann jeder sehen, ob ihm oder ihr der Golfsport dauerhaft gefällt. Zudem gibt es bei uns keine Aufnahmegebühr.“

Die besondere Zehn-Loch-Anlage

Auch mit seiner gut zu bewältigenden Anlage, die kaum mal hügelig oder gar bergig ist, kann der Golfclub Sauerland punkten. Kurios: Der Neun-Loch-Platz, der 1958 errichtet wurde und gegenüber des Herdringer Schlosses liegt, ist streng genommen gar ein Zehn-Loch-Platz, was am wunderschön mit einem Teich ausgestatteten Loch Nummer 16 deutlich wird. Ursprünglich war ein 18-Loch-Platz geplant worden, und das erste weitere Loch war bereits fertiggestellt, ehe die Pläne geändert wurden.

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Werner Klein schätzt insbesondere „die familiäre Atmosphäre, die wir uns hier im Verein bewahrt haben“. Er hat das Handicap 25 und spielt nach wie vor etwa ein Mal pro Woche selbst im Dortmunder Golfclub und etwa drei Mal wöchentlich beim GC Sauerland.

Getrübt wurde hier die Stimmung im vergangenen Jahr durch vermehrte „Attacken“ von Wildschweinen, die wiederholt den Golfplatz in Herdringen verwüsteten. Als Reaktion ließ der GC Sauerland für etwa 16.000 Euro einen kilometerlangen Elektrozaun errichten – mit Erfolg. Klein: „Seitdem haben wir da keine Probleme mehr.“

Was die perfekte Golfausrüstung kostet

Wieviel kostet die perfekte Golfausrüstung? Auf diese Frage gibt es vom überwiegenden Großteil der Golfer eine klare Antwort: Eine perfekte Ausrüstung für den Golfsport gibt es nicht. Den Ball routiniert zu treffen, eine stimmige Technik zu erlernen – das hält auch Werner Klein, Präsident des Golfclubs Sauerland, für sinnvoller.

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Gleichwohl vergleichen Golfer natürlich Preise und versuchen Schnäppchen zu ergattern. Ein guter Driver, der als Schläger mit dem größten Schlägerkopf zu den sogenannten Hölzern in der Golftasche gehört, liegt preislich bei etwa 500 Euro. Andere Schläger aus der Holzklasse bewegen sich derweil im Segment bis etwa 250 Euro. Wedges, die Eisenschläger mit einer steileren Schlagfläche, liegen pro Stück etwa zwischen 150 bis 200 Euro.

Auch der Putter darf nicht fehlen, mit dem der Ball auf der letzten Distanz auf dem Grün sanft eingelocht wird. Dieser Schläger mit schmalem Kopf findet sich preislich bei etwa 200 Euro wieder. Für Anfänger werden häufig komplette Sets angeboten, die sich auf 300 bis 400 Euro belaufen, wobei auch diese Preise variieren können.

Unterschiede bei Golfbällen

Im Gegensatz zu diesem günstigen Angebot können die Stückpreise für hochwertigere Schläger rasch auch vierstellig werden. Fest steht: Golfer müssen für ihre Ausrüstung nicht mehr so tief wie früher ins Portemonnaie greifen, günstig ist es aber trotzdem nicht. Für besondere Ansprüche kann auch ein Fitting-Experte hinzugezogen werden, der den Spieler oder die Spielerin individuell berät. Weil Spieler unterschiedlich gebaut sind und eine andere Haltung haben, kann durch eine Vermessung der richtige Schläger eruiert werden.

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Neben den richtigen Schlägern dürfen auch die passenden Golfschuhe und Bälle nicht fehlen. Letztere beginnen im Preissegment bei 50 Cent und reichen bis in den zweistelligen Euro-Bereich. Auf den ersten Blick scheinen die weißen Kugeln sehr ähnlich zu wirken, sie können aber von den Materialien über die Verarbeitung und Bewegungseigenschaften, wie dem Backspin – dem Rückrollverhalten – in ihrer Qualität variieren.