Schmallenberg-Winkhausen. Beim Golfclub Schmallenberg wird auch im Winter munter Golf gespielt. Was diese Zeitung mit Vereinsvertretern auf der imposanten Anlage erlebt.
Zugegeben: Angekommen ist der Winter derzeit auch im Schmallenberger Sauerland noch nicht. An diesem Mittwochvormittag herrschen auf der Anlage des Golfclubs Schmallenberg acht Grad Celsius. Es ist trocken und sonnig. Gleichwohl frage ich mich angesichts des mindestens kühlen Wetters: Ist Golfen im Winter überhaupt möglich? Wer hat Lust darauf? Und welche Vorzüge könnte das sogar haben? Präsident Prof. Dr. Dieter Köhler und Clubmanager Marvin Buschmann schwingen für diese Zeitung auch bei kühlem Wetter bereitwillig die Schläger.
Golfclub Schmallenberg: Die Landschaft und den Platz entdecken
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Überreden musste Dieter Köhler zu dieser lockeren Runde an drei Löchern auf dem Westplatz, dem ältesten des Vereins, niemand. Ganz im Gegenteil: Der Präsident des Golfclubs Schmallenberg geht seinem Lieblingssport auch im Winter gerne nach. Der anerkannte Lungenfacharzt wohnt seit Jahrzehnten unweit der schönen Anlage im Dorf Winkhausen, ist seit 2012 Präsident des GC Schmallenberg und wettertechnisch hart im Nehmen. „Ich habe auch schon auf schneebedecktem Platz gespielt, mit gelben und roten Bällen“, sagt er und schmunzelt.
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Er startet, genau wie Clubmanager Marvin Buschmann, an Loch eins des Westplatzes. Beide spielen konzentriert und ärgern sich nur kurz darüber, dass sie trotz Par 5 mit jeweils sechs Schlägen abschließen. Mit dabei ist Köhlers Hund Aiko: Der junge Herder springt um uns herum, läuft bereitwillig mit und legt sich ruhig hin, während Herrchen und Kollege Buschmann ihre Bälle spielen. Genau wie zeitgleich ein paar andere Golfer. „Auf einer großen Runde ist man bei uns zehn Kilometer unterwegs. Ich bin nicht der klassische Sportler und muss mich sonst oft für Sport quälen. Doch durch das Golfspielen habe ich 15 Kilo abgenommen“, sagt Köhler.
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Golf fordert – auch mental. Witterungsbedingungen, der passende Einsatz von Kraft und Dynamik, der richtige Schläger, Konzentration: Es sei ein „intellektueller Sport“, findet Köhler. „Du bist einfach immer gefordert.“ Marvin Buschmann – Handicap: 0 – pflichtet ihm bei. Zwölf Stunden täglich hatte er bis vor zwei Jahren als Golflehrer in Winkhausen gearbeitet und Golf unterrichtet, ehe er in das Büro des Vereins wechselte. Jetzt hat der 32-Jährige mehr Zeit für seine Familie und ist beim GC Schmallenberg das „Mädchen für alles“. Das gefällt Marvin Buschmann gut: „Die Aufgaben sind vielfältig und anspruchsvoll.“
Die Mär vom elitären Sport
Mehr als 100 Hektar Fläche müssen beim GC Schmallenberg ständig gepflegt werden. Sieben festangestellte Kräfte hat der Klub. Marvin Buschmann schätzt genau wie Dieter Köhler, „dass wir noch nie ein Schickimicki-Verein waren“. Selbst zum Golf kam Buschmann, als ihn sein Vater einst mitnahm. Neun Jahre sei er damals alt gewesen – und hätte im Golfen seine Passion entdeckt. Als Golflehrer vermittelte er seinen Schülern – darunter zahlreiche deutsche Jungprofis – insbesondere das Putten, also, im Idealfall, das Einlochen des Balles auf dem Grün. „Es wird wenig trainiert, weil 200-Meter-Abschläge einfach mehr Spaß bringen. Es ist aber sehr wichtig“, sagt Marvin Buschmann.
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Auf der lockeren Trainingsrunde sind wir mittlerweile am dritten Loch angekommen. Präsident Köhlers Ball fliegt jetzt ins Unterholz; der nächste Schlag des Spielers mit Handicap 11,8 landet im Bunker. „Kein Problem, ist ja nur ein Trainingsspiel“, sagt er und lacht.
Das Golfen fasziniere ihn, der im GC Schmallenberg als der Spieler mit den meisten Probeschlägen, aber ebenso als einer der schnellsten Spieler auf den Runden gilt, nachdrücklich. Auch seine Frau spiele Golf. Daher werde natürlich bei der Auswahl des Urlaubsortes darauf geachtet, „dass ein schöner Golfplatz in der Nähe ist. Das Gute ist, dass Golfplätze immer an den schönsten Orten auf der Welt zu finden sind“.
Stimmt: Sehen lassen kann sich schließlich auch die Anlage im Schmallenberger Sauerland.