Neheim. Erstmals in seiner mehr als 30-jährigen Geschichte wurde der Neheimer Citylauf abgesagt. Veranstalter Heino Künkenrenken über die Reaktionen.

Es ist ein trauriges Novum: Erstmals in seiner mehr als 30-jährigen Geschichte wird der Citylauf des TV Neheim in diesem Jahr nicht stattfinden. Aufgrund der Corona-Pandemie werden die zahlreichen Läuferinnen und Läufer nicht wie geplant am 10. Mai in der Neheimer Innenstadt an den Start gehen. Stattdessen soll die 32. Auflage am 9. Mai 2021 nachgeholt werden.

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Im Gespräch mit dieser Zeitung begründet Heino Künkenrenken, Vorsitzender des TV Neheim und Mit-Organisator, die Absage der Veranstaltung, verrät, welche Reaktionen der TVN erhalten hat, und gibt persönliche Einblicke, wie er mit der Coronakrise umgeht.

Heino Künkenrenken, wie viele schlaflose Nächte hat Ihnen die Entscheidung bereitet, den Neheimer Citylauf erstmals in seiner Geschichte abzusagen?

Heino Künkenrenken: Sicherlich einige Nächte, schließlich haben wir schon seit Wochen über eine Absage nachgedacht. Unter Einbeziehung aller Entscheidungsträger haben wir bis vergangenen Montag gewartet und uns dann für die Absage entschieden. Es macht einfach keinen Sinn, den Citylauf angesichts der täglichen Entwicklungen der Infektionszahlen durchzuführen. Wir wollten auch kein Risiko eingehen. Im Vordergrund muss die Gesundheit der Läuferinnen und Läufer stehen.

Gab es keine anderen Alternativen, wie zum Beispiel eine Verlegung auf einen anderen Termin in diesem Jahr?

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Natürlich haben wir auch darüber nachgedacht. Aber es ist doch so: Ich glaube nicht, dass sich die Situation in naher Zeit so sehr entspannt haben wird und wieder einige tausend Menschen auf Veranstaltungen zusammenkommen können. Daher wäre es auch sinnlos gewesen, einen Termin im Sommer oder Herbst ins Auge zu fassen.

Was wird ohne den Citylauf konkret dieses Jahr in Neheim fehlen?

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Der Neheimer Citylauf ist seit 32 Jahren immer ein Riesen-Highlight in unserer Stadt gewesen. Dass er in diesem Jahr ausfallen muss, macht uns auch alle einfach nur sehr betroffen.

Welche Reaktionen haben Sie bisher auf die Absage bekommen – beispielsweise von den vielen Sponsoren?

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Die Reaktionen waren ausschließlich positiv. Alle Entscheidungsträger, Betroffenen und Sponsoren haben die Absage mitgetragen. Niemand hat beispielsweise gefragt: „Warum wartet ihr nicht noch 14 Tage ab?“ Es war absolut richtig, jetzt diese Entscheidung zu treffen.

Entsteht für den TV Neheim durch die Absage des Citylaufs ein finanzieller Schaden? Was war bereits vorbereitet worden?

Ja, für den TV Neheim entsteht ein deutlicher finanzieller Schaden. Schließlich waren Plakate, Ausschreibungen, Programmhefte oder auch die Urkunden schon fertig. Auch die Anzeigen der Sponsoren im Programmheft waren schon vergeben. Dadurch, dass der Citylauf nicht stattfindet, können wir nun auch den Sponsoren keine Rechnungen schreiben. Ich sage aber auch ganz deutlich, dass für uns der finanzielle Aspekt beziehungsweise Schaden nicht im Vordergrund steht. Die Gesundheit der Menschen ist für uns weitaus wichtiger.

Das Coronavirus hat auch den Hochsauerlandkreis fest im Griff. Wie erleben Sie persönlich derzeit diese schwere Zeit?

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Wenn ich momentan durch Neheim gehe, kommt mir die Stadt wie ausgestorben vor. Die Menschen verhalten sich aber vollkommen richtig und vorbildlich. Sicherheitsabstände werden zum Beispiel vernünftig eingehalten. Als ich in den vergangenen Tagen einkaufen war, gab es Abstände von drei Metern und es wurde immer nur jemand in den Markt gelassen, wenn eine Person das Geschäft wieder verlassen hatte.

Was tun Sie selbst dafür, um sich zu schützen und wie verbringen Sie nun die Tage?

Über ehrenamtlichen Arbeitsmangel kann ich mich in diesen Tagen sicherlich nicht beschweren. Ich muss viele Telefonate führen oder auch zahlreiche E-Mails schreiben. Da ich auch den „Dies Internationalis“ organisiere und dieser auch abgesagt werden musste, standen auch da viele Gespräche an. Das ist alles ein großer Aufwand. Auch beim TV Neheim geht es jetzt natürlich weiter. So müssen wir unter anderem die Jahreshauptversammlung neu vorbereiten. Ansonsten verbringe ich die Zeit weitestgehend zu Hause und erledige nur die nötigsten Einkäufe. Mit meiner Frau gehe ich aber jeden Tag unter Berücksichtigung des Sicherheitsabstands spazieren. Schließlich haben wir hier im Neheimer Binnerfeld eine gute Luft. (lacht)