Neheim. Im Gespräch mit unserer Zeitung blickt André Klosterhoff, Chef des Stadtsportverbandes (SSV) Arnsberg, auf Skeptiker und den Masterplan Sport.
Er ist 27 Jahre alt, trinkt keinen Alkohol, raucht nicht und ist sportlich vielfältig interessiert: André Klosterhoff, neuer Vorsitzender des Stadtsportverbandes (SSV) Arnsberg, scheint die ideale Besetzung für diesen Posten zu sein. Im Gespräch mit unserer Zeitung blickt der Neheimer auf seine persönlichen Ziele mit dem SSV, verrät, was er über den Masterplan Sport denkt, und erläutert, wie er Skeptikern entgegentritt.
André Klosterhoff, Sie waren schon im Tennis, Tischtennis, Volleyball, Handball, Fußball und Badminton aktiv und betreiben diese Sportarten zum Teil immer noch. Kann man Sie eigentlich auf eine sportliche Leidenschaft festlegen? André Klosterhoff: Nein, dafür ist mein Interesse auf diesem Gebiet auch zu groß. Man kann mich nicht auf eine Sportart beschränken. Ich habe mich schon immer gerne sportlich ausprobiert: Volleyball habe ich beispielsweise beim TV Neheim in der E-Jugend begonnen, habe bis zur B-Jugend dort gespielt und war später Volleyball-Trainer beim TuS Echthausen.
Sie waren zunächst Beisitzer und stehen nunmehr seit vier Wochen an der Spitze des Stadtsportverbandes Arnsberg. Wie haben Sie Ihre Wahl aufgenommen?
Es hat sich in den ersten Monaten dieses Jahres herauskristallisiert, dass ich neuer Vorsitzender werden könnte. Ich sehe meiner neuen Aufgabe positiv entgegen. Mir liegt der Sport in Arnsberg sehr am Herzen. Man sollte in diesem Amt ein Gespür für die Vereine mitbringen – und ich denke, dass ich das habe. Die Arbeit im Stadtsportverband funktioniert aber nur mit einem großen Team: Wir haben viele motivierte Ehrenamtler, die auch im Hintergrund viel bewirken wollen.
Der SSV hat sich mit Ihnen an der Spitze und beispielsweise der neuen 2. Vorsitzenden Anna Brandt und Pressesprecher Lennart Klauke deutlich verjüngt. Was bedeutet das für die künftige Ausrichtung?
Wir haben dem bisherigen Vorsitzenden Jürgen Scherf er hörte nach 14 Jahren an der Spitze freiwillig auf, Anm. d. Red.) viel zu verdanken. Jetzt fangen wir aber mit einem jungen Team bei Null an – und darauf freuen wir uns. Wir sind gerade dabei, uns ganz neu aufzustellen. So möchten wir zum Beispiel unsere Facebookseite neu gestalten und auch auf diesem Wege die Bedürfnisse und Wünsche der Vereine möglichst gut erfüllen.
Gibt es skeptische Stimmen, die Ihnen das Amt mit Ihren erst 27 Jahren womöglich nicht zutrauen?
Ich habe bereits E-Mails mit Glückwünschen bekommen, aber ich kann mir vorstellen, dass auch Einige diese Bedenken bezüglich meines Alters haben. Ich will unseren Vereinen auch gar nicht viel über deren Leben im Klub erzählen, denn das gestaltet jeder Verein anders. Es geht doch für alle vor allem darum: Wie halte ich Mitglieder? Wie gewinne ich neue Mitglieder hinzu? Wir als neue Spitze des Stadtsportverbandes sind nah an den jungen Leuten und davon sollen alle profitieren. Wir wollen auf diesem Wege auch Veränderungen durchsetzen.
Die heimische Sportszene beschäftigt sich mit dem Masterplan Sport. Wie sieht die weitere Ausgestaltung dieser Ideen aus Sicht des Stadtsportverbandes aus?
Ich finde grundsätzlich, dass die Stadt Arnsberg mit dem Masterplan Sport einen positiven Schritt getan hat. Das ist ein guter Zug. Man hat gemerkt, dass Geld fehlt, und hat das Ganze dann angestoßen. Die Treue der Mitglieder zu den Vereinen – auch bei unseren etwa 100 Mitgliedsvereinen im SSV – ist nicht mehr so groß wie früher, teilweise besuchen die Menschen nur einzelne Kurse. Wir wollen Vereinen mit Fortbildungen und einem Austausch helfen. Da ist aufgrund der größer gewordenen Individualität viel Bedarf vorhanden.
Viele Vereine bemängeln oft die Bürokratie. Wie wollen Sie helfen?
Generell wünschen wir uns mehr Kommunikation mit den Vereinen und einen konstruktiven Austausch – dabei kann es auch verschiedene Meinungen geben. Wir wollen den Vereinen die Angst nehmen, Anträge auszufüllen. Da sehe ich auch bei uns eine Pflicht, in diesem Punkt in die gemeinsame Kommunikation zu kommen.