Gelsenkirchen. Der Transfer von Marius Müller zum VfL Wolfsburg ist offiziell. Schalke kassiert eine Millionen-Ablöse für den 30 Jahre alten Torwart.
Der FC Schalke 04 verliert seinen Stammtorwart Marius Müller an den VfL Wolfsburg. Bereits in der vergangenen Woche hat sich der 30-Jährige mit dem Bundesligisten auf einen Wechsel geeinigt, am Dienstagnachmittag wurde der Transfer dann auch offiziell verkündet. Beim VfL unterschreibt Müller einen Vertrag bis 2027. Schalke kassiert eine Ablöse von mindestens einer Million Euro, durch Bonuszahlungen kann die Summe weiter steigen.
Schalkes Sportdirektor Marc Wilmots erklärte, der Verein habe Müllers Wechselwunsch „entsprochen, weil die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen und wir uns bereits mit Ron-Thorben Hoffmann einig waren, der seine Klasse in der vergangenen Saison eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.“
Dass Marius Müller die Gelsenkirchener verlässt, schien noch vor rund einem Monat unwahrscheinlich. Als Anfang Mai kurz vor dem Schalker Spiel gegen Osnabrück (4:0) erstmals Wolfsburg-Gerüchte aufgaben, sagte der Torwart noch: „Wenn Gerüchte kommen, ist das immer eine Wertschätzung, aber man muss nicht alles glauben, was da geschrieben wird.“
Schalke-Abgang statt Verlängerung: Kehrtwende bei Marius Müller
Eigentlich hatte Müller damals tatsächlich nicht vor, Schalke zu verlassen, wie die WAZ weiß. Doch es kam zur Kehrtwende. Ein finanziell minimal verbessertes Angebot zur Vertragsverlängerung auf Schalke lehnte er vor einigen Wochen ab und der VfL intensivierte sein Werben. Die Wolfsburger locken mit Erstligafußball, der Perspektive auf einen fairen Konkurrenzkampf mit Neuzugang Kamil Grabara (25, kommt für 13,5 Millionen Euro vom FC Kopenhagen), einem Gehaltssprung und mit professionellem Arbeiten in einem ruhigen Umfeld.
„Ich sehe es nicht als selbstverständlich an, dass ich in meinem Alter noch einmal die Möglichkeit erhalte, mich auf diesem Niveau zu beweisen. Für mich war es immer ein großer Traum, ein Spiel in der Bundesliga zu bestreiten – und diesem bin ich ein Stück nähergekommen. Die Wertschätzung, die der Verein mir in den Gesprächen entgegengebracht hat, hat mir ein sehr gutes Gefühl gegeben“, sagt Müller im Zuge seiner Vertragsunterschrift in Wolfsburg.
Bei den Wölfen wird Müller inklusive Prämien jährlich mehrere hunderttausend Euro mehr verdienen als in Gelsenkirchen, wenngleich Geld für den 30-Jährigen nicht der primäre Grund für den Wechsel ist. Auch die schlechte Stimmung auf Schalke hat Müller abgeschreckt, wie diese Redaktion weiß.
Die Zeit von Marius Müller bei Schalke 04 endet somit schon nach einer Saison. Erst im Sommer 2023 war der Torwart vom FC Luzern nach Gelsenkirchen gewechselt (Ablöse: 350.000 Euro). Auch, weil Routinier Ralf Fährmann (35) in der Vorbereitung verletzt ausgefallen war, wurde Müller sofort die Nummer eins auf Schalke. Wegen einer Sehnenverletzung verpasste auch der 30-Jährige im Saisonverlauf einige Spiele, doch letztlich entwickelte er sich auf Anhieb zu Führungsspieler und Leistungsträger.
Schalke: Ein Nachfolger für Marius Müller ist schon da
In seinen 21 Zweitligaspielen für die Königsblauen kassierte er 30 Gegentreffer, hielt sechsmal zu null. Mit seiner extrovertierten und emotionalen Art spielte sich Müller schnell in die Herzen der Fans. Zwischen Müller und Schalke 04 schien es trotz der Krisen-Saison zu passen. Nun aber müssen sich die Anhänger einen neuen Liebling suchen.
Ein Nachfolger für Marius Müller wurde in der vergangenen Saison schon verpflichtet. Ron-Thorben Hoffmann wechselte ablösefrei von Eintracht Braunschweig zu Schalke 04. Der 25-Jährige hat die Chance, die neue Nummer eins bei den Königsblauen zu werden – wenngleich nach WAZ-Informationen noch ein weiterer neuer Torwart verpflichtet werden soll.
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