Gelsenkirchen. Das große Geld kann Schalke 04 Kenan Karaman nicht bieten. Wilmots und Tillmann erklären, wie sie den Stürmer dennoch halten wollen.
Simon Terodde weg, Keke Topp weg, Assan Ouédraogo weg, Marius Müller weg. Schon die Abgänge dieser Fan-Lieblinge zeigen, wie stark sich der Kader von Schalke 04 im Vergleich zur Vorsaison verändert. Insgesamt elf Spieler haben den Klub schon verlassen – noch da ist allerdings der Top-Scorer der vergangenen Saison: Kenan Karaman. Mit seinen 13 Toren und neun Assists hatte der 30-Jährige einen riesigen Anteil am Schalker Klassenerhalt.
Doch bleibt er wirklich? An Anfragen anderer Klubs dürfte es Karaman nicht mangeln. Schon seine Vertragskonstellation macht ihn interessant, denn nur noch bis 2025 ist er an Schalke gebunden. Will der Klub noch eine Ablöse für Karaman kassieren, müsste der Stürmer jetzt verkauft werden. Doch das ist auf Schalke derzeit kein Thema. Stattdessen wollen sie mit ihrem wichtigsten Offensivspieler verlängern.
Schalke-Poker um Karaman: CEO-Tillmann „optimistisch“
„Wir haben Kenan klar signalisiert, dass wir ihn gern über die Saison hinaus halten wollen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Matthias Tillmann. „Wir sind in Gesprächen und ich bin optimistisch, dass wir eine Lösung finden werden.“
Sportdirektor Marc Wilmots erklärte Ende Mai im WAZ-Interview noch, die Schalker seien bereit, für Karaman „an die Schmerzgrenze“ zu gehen. Ganz so klar äußert sich Tillmann am Rande des Trainingsauftakts zwar nicht, doch er sagt: „Wichtig ist auch zu bewerten, welche Stellung Kenan in der Mannschaft hat, was er letztes Jahr geleistet hat, was unsere Erwartungen an ihn sind. Es geht auch um viele Dinge, die nicht finanzieller Natur sind.“
Auch Wilmots untermauert am Mittwoch noch einmal, dass Karaman weiterhin ein Fixpunkt in der Schalker Kaderplanung ist. „Kenan ist Leistungsträger, der normalerweise zwölf bis 15 Tore macht. Aber er muss es wollen. Wir haben ihm ein sehr gutes Angebot gemacht – doch wenn die große Kohle kommt, können wir nicht mitspielen.“
Schalke will mit Karaman verlängern - Wilmots zieht Vergleich
Statt des großen Geldes kann Schalke Kenan Karaman Vertrauen und ein super Standing bei den Fans bieten. Schon nach dem ersten Training ist er Kapitäns-Kandidat Nummer eins und größter sportlicher Hoffnungsträger. Wilmots zieht daher einen Vergleich zu seiner eigenen aktiven Zeit auf Schalke. „Auch ich hatte in meiner Karriere viele Angebote, hätte mehr Geld verdienen können. Aber ich wusste, was ich auf Schalke hatte. Die Fans haben mich geliebt, und das war mir am wichtigsten“, sagt der Ex-Profi, der 1997 mit Schalke den Uefa-Pokal gewonnen hat.
Zur Wahrheit gehört allerdings: Während seiner Karriere kehrte auch Wilmots den Schalkern im Jahr 2000 den Rücken, um zu Girondins Bordeaux nach Frankreich zu wechseln. Nach nur einem Jahr kehrte der einstige Fan-Liebling aber nach Gelsenkirchen zurück.
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